- DAZ.online
- News
- Apotheke
- Aronia – die „...
Superfoods-Beratungswissen – Teil 14
Aronia – die „Gesundheitsbeere“
Inhaltsstoffe: mehr als nur Farbe
Aroniabeeren sind reich an Vitaminen, vor allem Folsäure und anderen B-Vitaminen, Vitamin K, Vitamin C, sowie an Mineralstoffen, insbesondere Kalium, Calcium, Magnesium, Zink, Jod, Eisen. Ihr Gehalt an antioxidativ wirkenden Polyphenolen und Anthocyanen ist hoch. Der gesundheitsfördernden Wirkung dieser sekundären Pflanzenstoffe steht die nicht immer erwünschte Gerbstoffwirkung entgegen. Die Gerbstoffe bestimmen auch den herb-adstringierenden Geschmack der Aroniabeere. Darüber hinaus findet man in den Kernen der Aroniabeeren Amygdalin, aus dem der Körper Blausäure freisetzt. Die Gefahr einer Blausäurevergiftung ist beim Verzehr üblicher Mengen zu vernachlässigen und nimmt durch Verarbeitung der Beeren ohnehin ab. Ein 70 kg schwerer Erwachsener müsste pro Tag 4 bis 8 kg frische Aroniabeeren essen, um die kritische Dosis von 0,7 mg/kg Körpergewicht zu überschreiten. Auch das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut) hält den Verzehr von frischen Aroniabeeren für unbedenklich, wenn die Portionen klein sind.
Die „Gesundheitsbeere“
In der Pflanze haben Anthocyane die Aufgabe, das kurzwellige UV-Licht der Sonne zu absorbieren, die Entstehung von freien Radikalen zu verhindern und so die in den Zellen vorhandenen Proteine inklusive der Zellkerne zu schützen. Gerbstoffe verdichten die Zellmembranen und erschweren so das Eindringen von Bakterien und Pilzen ins Gewebe.
Die Eigenschaften isolierter Polyphenole aus Aroniabeeren wurden in den letzten Jahren an verschiedenen Forschungsinstituten untersucht. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) schreibt dazu: „In experimentellen Untersuchungen – an Zelllinien oder in Tierversuchen – wurden antioxidative, antimikrobielle, Immunsystem-stimulierende und leberschützende Eigenschaften der Aroniabeeren-Extrakte gezeigt. Isolierte Polyphenole aus Aroniabeeren zeigten an humanen Leberkrebszellenlinien antioxidative und antiproliferative Wirkung. Auch in Studien mit Darm-, Brust-, Leukämie- und Zervixkrebszelllinien hemmten Aroniabeeren-Extrakte das Zellwachstum. Um zu prüfen, ob Aronia auch bei Menschen vor Krebs schützt, müssen jedoch klinische Untersuchungen durchgeführt werden. Diese stehen bisher aus.“
Es gibt Hinweise darauf, dass der Verzehr von Aroniabeeren-Produkten die Fettstoffwechselwerte günstig beeinflussen kann. Weitere Untersuchungen zum Einfluss von Aroniabeeren auf Bluthochdruck oder kardiovaskuläre Erkrankungen laufen zurzeit, heißt es auf der Informationsseite des dkfz.
Gesundheitsbezogene Werbeaussagen nicht erlaubt, aber...
Die nüchterne wissenschaftliche Einschätzung hindert selbsternannte Gesundheitsexperten im Internet jedoch nicht daran, Aroniabeeren-Produkte als wirksam gegen Krebs, zur Stärkung von Herz, Hirn und Immunsystem sowie als Schönheitsmittel anzupreisen. Auf Verkaufsverpackungen von Aronia-Produkten sind Werbeaussagen, die sich auf die Vorbeugung, Heilung oder Linderung von Krankheiten beziehen, allerdings verboten. Darauf weisen Verbraucherzentralen ausdrücklich hin. Finden sich auf der Packung einer Aronia-Zubereitung Aussagen wie z. B. „für eine normale Herzfunktion“ oder „für eine normale Gehirnfunktion“, so beziehen sich diese Hinweise auf Omega-3-Fettsäuren als weitere Produktzutat, für die eine entsprechende Angabe erlaubt ist.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.