Handhygiene in Pandemiezeiten

Hautärzte raten zu Desinfektionsmitteln plus Handpflege statt Seife

Berlin - 08.04.2021, 10:45 Uhr

Ist ein Umdenken beim Thema Handhygiene in Pandemiezeiten erforderlich? (Foto: kravtzov / stock.adobe.com)

Ist ein Umdenken beim Thema Handhygiene in Pandemiezeiten erforderlich? (Foto: kravtzov / stock.adobe.com)


Vivantes-Hygieniker: Hände „nicht überschießend“ waschen

Christian Brandt, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin des Vivantes-Konzerns, stimmt den Hautärzten zu: „Je weniger ich die Hände wasche, desto besser für die Haut, da haben die Dermatologen natürlich recht“, sagt er. „Es ist logisch und verständlich, dass Ekzeme zunehmen.“ Andererseits könne Wasser ohne Seife zwar Dreck abspülen, „aber keine Erreger von der Haut entfernen“. Die Lösung des Dilemmas ist aus seiner Sicht, die Hände „nicht überschießend“ zu waschen. Wirklich nötig sei es etwa vor dem Essen, nach der Toilette oder wenn sie von der Arbeit stark verschmutzt sind, sagt Brandt.

Einig sind sich Elsner und Brandt auch darin, dass Desinfektionsmittel besser sind als Seife. Desinfizieren sei „effizienter, schneller und hautschonender“, sagt Brandt. „Gegen Viren inklusive Corona ist Waschen mit Seife den alkoholischen Desinfektionsmitteln immer unterlegen.“ Deswegen würden sie auch im Krankenhaus eingesetzt. 

Mehr zum Thema

Keine Sprays bei der Desinfektion von Flächen

Können Desinfektionsmittel der Gesundheit schaden?

DAZ.online-Spezial: Reisen trotz Corona

Das richtige Desinfektionsmittel für unterwegs

Viele Menschen setzen während der Corona-Pandemie auf Einmalhandschuhe

Tatsächlich hygienisch?

Für den Normalbürger seien Desinfektionsmittel „eine gute Alternative für unterwegs“. Um sich vor Coronaviren zu schützen sei aber weder permanentes Händewaschen noch ständiges Desinfizieren nötig, sagt Brandt. Wichtig sei es, außer Haus wenig anzufassen, sich unterwegs nicht ins Gesicht zu greifen oder aus der Hand zu essen. Die Haut selbst sei kein Eingangsweg für Viren.



Kirsten Sucker-Sket / dpa
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.