Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.04.2021, 07:45 Uhr

Zwischen Brücken-Lockdown und Bundes-Notbremse: Nur Biontech für die Niedergelassenen (Foto: Alex Schelbert)

Zwischen Brücken-Lockdown und Bundes-Notbremse: Nur Biontech für die Niedergelassenen (Foto: Alex Schelbert)


Stress bei den Hausärzten: Patienten lehnen AstraZeneca-Impfstoff ab. Und Ärzte wollen nur den von Biontech. Und nun? Geht gar nicht, geht doch, geht nicht. Aber jetzt doch: Für die KW 17 gibt’s nur noch Comirnaty, unsere Apotheken werden liefern. Das Gesundheitsministerium hat den AstraZeneca-Impfstoff für die Niedergelassenen gestrichen. Es muss einfach mehr geimpft werden, Impfen ist der Gamechanger, da hilft kein Brücken-Lockdown und keine Bundes-Notbremse. Dass Apotheken ihren Job gut machen, zeigt auch die erste Bilanz des Maskenballs: Sie haben mehr als 250 Millionen Schutzmasken auf Kassen-Voucher verteilt. So geht Flexibilität. 

12. April 2021

Jahrelang ging der FDP der Ruf nach, eine Apotheker- oder auch eine Zahnarztpartei zu sein. Ob sie für Zahnärztinnen und Zahnärzte noch wählbar ist, müssen die selbst entscheiden. Wir Apothekers jedenfalls hadern seit 2017 sehr mit dieser Partei: Damals nämlich schockten uns die in früheren Zeiten apothekentreuen Liberalen mit der Idee, das Fremdbesitzverbot lockern zu wollen. Nein, mein liebes Tagebuch, das geht gar nicht. Wer an diesen Grundfesten unserer Apothekerverfassung kratzt, muss abgestraft werden. Wir halten daran fest: Es gibt für unsere Apothekenstruktur, aber auch für unser deutsches Gesundheitssystem nichts besseres als die inhabergeführte Apotheke. Punkt. Keine Ketten, keine Apotheken in den Händen von multinationalen Großkonzernen. Die FDP musste dazu lernen. Im aktuellen Wahlprogramm ist diese „Idee“ nicht mehr enthalten. Sie wünschen sich nun also faire Wettbewerbsbedingungen für Apotheken. Die Freien Demokraten „wollen die flächendeckende Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie eine qualifizierte Beratung von Patientinnen und Patienten“ und sie wollen „faire Rahmenbedingungen zwischen inländischen Apotheken und in- und ausländischen Versandapotheken“. Allerdings, „ein pauschales Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel lehnen wir ab, denn alle Patienten sollten eine Wahlfreiheit haben“ – so viel Freiheit muss also für die Liberalen sein. Und ja, die freie Apothekenwahl muss stets gewährleistet bleiben. Mein liebes Tagebuch, sollte sich da nicht noch auf den letzten Metern zum finalen Wahlprogramm etwas ändern, haben die Freien Demokraten durch die Apothekerbrille betrachtet ein bisschen dazu gelernt. Zudem wollen sich die Liberalen für eine Entbürokratisierung des Gesundheitswesens stark machen, sie fordern eine Bepreisung der Bürokratie- und Berichtspflichten: Wer Bürokratie anfordert, soll dafür bezahlen – eine smarte Idee. Und sie wollen auch weiterhin die freien Berufe im Gesundheitswesen stärken und das Präventionsgesetz reformieren. So weit, so nett. Was dagegen irgendwie fremd klingt: Der Konsum von Cannabis soll für volljährige Personen erlaubt und der Verkauf in lizensierten Geschäften gestattet werden. Mein liebes Tagebuch, was soll das bringen?

13. April 2021

Vom Brücken-Lockdown zur Bundes-Notbremse: Ist es nicht herrlich, mit welch schönem Vokabular uns die Corona-Zeit bereichert? Aber mal im Ernst, das föderale Durcheinander der Maßnahmen, die Kleinstaaterei der Corona-Maßnahmen, mit denen sich letztlich die Landesfürstinnen und -fürsten profilieren, haben außer Verwirrung doch nicht wirklich etwas gebracht. Die Kanzlerin hat angekündigt, das Infektionsschutzgesetz verschärfen zu wollen. Jetzt also die Bundes-Notbremse: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt, gelten ab dem übernächsten Tag besondere Maßnahmen. Mein liebes Tagebuch, das ist dann zwar immer noch ein Flickenteppich, aber immerhin ein verlässlicher, der keine persönlichen Interpretationsspielräume der Länder mehr erlaubt. Was weiterhin gilt: Die Apotheken bleiben offen. 

14. April 2021

Die ersten beiden Hausärzte-Impfwochen liegen hinter uns, der Corona-Impfstart in den Praxen scheint weitgehend geglückt zu sein. Nun, allzu viele Impfstoff-Dosen standen für die Praxen nicht zur Verfügung, aber das soll sich bekanntlich bald ändern. Doch es sind da noch ein paar weitere Fragen aufgetaucht: Dürfen jetzt eigentlich auch Fachärzte impfen? Ganz klar: Jein. Will heißen: Es ist nicht verboten, Fachärzte mit Impfstoff zu beliefern. Nun ja, nicht wirklich verboten. Denn es gibt lediglich eine Empfehlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dass derzeit nur die vertragsärztlichen Hausärzte bestellen sollen. In der aktuell geltenden Corona-Impfstoffverordnung werden allerdings als berechtigte Leistungserbringer auch „Arztpraxen, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen“ genannt, also keine Einschränkung auf Hausarztpraxen. Es kommt somit auf die kassenärztliche Zulassung an, nicht aber auf die Fachrichtung. Und unter dem Punkt „Pflichten der Apotheken“ steht in der offiziell veröffentlichten „Allgemeinverfügung…“: „Apotheken geben auf Bestellung Impfstoff gegen Covid-19 ausschließlich an die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arztpraxen ab, die sie mit Praxisbedarf versorgen“. Ups, mein liebes Tagebuch, da ist sie also doch noch aufgetaucht, eine kleine Einschränkung: „…die sie mit Praxisbedarf versorgen“. Nun ja, wenn eine Apotheke eine Facharztpraxis mit Praxisbedarf versorgt, darf sie demnach auch Corona-Impfstoff dorthin liefern. Mein liebes Tagebuch, wie umständlich und kompliziert kann man so eine im Prinzip einfache Verfügung doch machen. Immerhin, einfacher sieht’s bei den Privatärzten und Betriebsärzten aus: Da sie noch nicht in die Impfstrategie eingebunden sind, dürfen sie derzeit auch nicht beliefert werden.

 

Eine erste Bilanz des Maskenballs: Die Apotheken haben im Januar und Februar mehr als 250 Millionen Schutzmasken auf Vorlage des Kassen-Vouchers verteilt. Gute Arbeit, das muss erst mal organisiert werden. Und die Einnahmen: Während es für die erste Tranche bis Mitte Februar 6 Euro pro Maske gab, wurde dieser Preis dann ab Monatsmitte auf nur noch 3,90 Euro reduziert. Rechnet man mal alles zusammen, bleiben für die Apotheken (abzüglich Eigenbeteiligung von 2 Euro pro Voucher und Umsatzsteuer) etwas mehr als 1 Milliarde Euro – was davon dann wirklich auf dem Apothekenkonto landet, hängt davon ab, zu welchen Konditionen die Masken eingekauft wurden. Noch offen ist die Bilanz der Maskenabgabe an ALG-II-Empfänger und die März/April-Abrechnung – denn die Voucher konnten bis 15. April eingelöst werden.

15. April 2021

Jetzt, wo die staatliche Maskenausgabe über Apotheken zu Ende gegangen ist, kommt noch eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf hinterher. Wir erinnern uns: Einige Kolleginnen und Kollegen nutzten die Maskenabgabe gegen Kassenvoucher und Selbstbeteiligung der Kunden, sich dadurch zu profilieren, indem sie auf die vorgesehene Eigenbeteiligung verzichteten. Motto: Sie zahlen keine zwei Euro, der Voucher reicht aus. Manche Apotheken legten sogar noch ein paar Masken gratis drauf. Super-Marketing, oder? Nein, sagte die Wettbewerbszentrale und klagte dagegen. Die Eigenbeteiligung sei auch dafür gedacht, die Bürgerinnen und Bürger zu einer verantwortungsvollen Inanspruchnahme der Schutzmasken anzuhalten. In erster Instanz gewann die Wettbewerbszentrale, die zweite Instanz allerdings hob die erste Entscheidung auf: Die Schutzmaskenverordnung sei eben keine  Marktverhaltensregelung und es liege auch kein Wettbewerbsverstoß im Sinne des Heilmittelwerbegesetzes vor, denn das gilt nur für Arzneimittel und Medizinprodukte. FFP2-Masken gehörten dagegen zur persönlichen Schutzausrüstung. Mein liebes Tagebuch, somit ist auch das mal geklärt. Und die Wettbewerbszentrale meint noch: „Im Sinne der Apotheker hätten wir uns aber eine schnellere Terminierung und damit zügigere Klärung gewünscht, nicht am Tag vor Auslaufen der Verordnung.“ Nun ja.

16. April 2021

Löblich: Die ABDA veranstaltete ein Symposium zum Thema Generation Z und Nachwuchsprobleme für die Offizin. Also, die Fragen lautete: Wie ticken die jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden und von Soziologen und Jugendforschern als Generation Z bezeichnet werden? Schon irgendwie anders als die Generationen davor. Sie kennen nur eine Welt mit Internet und all den Möglichkeiten dieser Technologie. Wie eine Soziologin anmerkte, sind diese jungen Menschen z. B. darauf getrimmt, wichtige Informationen in kürzester Zeit von unwichtigen zu trennen. Mehr als je zuvor haben sie die Wahl, wie sie sich beruflich orientieren möchten. Und was sie auch sagte: Wer Menschen der Generation Z erreichen will, muss schnell sein. Bewerbungen sollten nicht lange unbeantwortet bleiben. Das könnte sie verprellen, denn im Gegensatz zu älteren Semestern sind sie schneller frustriert und verunsichert. Polemisch wird diese Generation auch schon mal „Generation Snowflake“ genannt: Diese jungen Menschen seien hochemotional und so beständig wie Schneeflocken. Mein liebes Tagebuch, das könnte für die Offizin problematisch werden. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) bestätigte dies im ABDA-Symposium: Viele Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiPs) – etwa die Hälfte –  fühlen sich in der öffentlichen Apotheke überfordert und gestresst! Mein liebes Tagebuch, man muss sie vor allem in den ersten Tagen in der Apotheke quasi behutsam an die Hand nehmen. Und was die Umfrage auch zeigte: Karriere scheint ihnen nicht so wichtig zu sein, die Höhe des Gehalts ist wohl zweitrangig, Hauptsache, die Arbeit ist sinnstiftend und man hilft anderen Menschen. Besonders problematisch sei, so ein BPhD-Vertreter der Generation Z, dass das derzeitige Pharmaziestudium die Studierenden nicht auf die in der Apotheke geforderten kommunikativen Fähigkeiten vorbereitet. Mein liebes Tagebuch, da kann man ihm nur Recht geben. Es ist doch tatsächlich so: Die Hochschulen sehen eine Ausbildung in Kommunikation nicht als ihre Aufgabe an, sie sagen, das gehöre in den Dritten Ausbildungsabschnitt. Hier aber ist eine zielführende Ausbildung und Förderung kommunikativer Fähigkeiten bis heute nicht recht umgesetzt – warum eigentlich nicht? Da dieser Ausbildungsabschnitt in den Zuständigkeitsbereich der Kammern fällt, müsste da wohl mal die Bundesapothekerkammer ran, den Stoff für den Dritten Prüfungsabschnitt überarbeiten und Grundlagen der Kommunikation aufnehmen. Vor 45 Jahren wurde der Dritte Prüfungsabschnitt eingeführt – damals war das Thema Kommunikation noch nicht so im Bewusstsein wie heute. Da wird es doch mal Zeit, die Ausbildung anzupassen. Mein liebes Tagebuch, das Symposium zeigte auch: Es wird nicht einfacher, junge Menschen für die Arbeit in der Offizin zu begeistern. Nach wie vor gibt es auch in der Generation Z eine hohe Fixierung auf die Work-Life-Balance. Und viele von ihnen sind zwar technisch und digital gut versiert, aber, wie auch der BAK-Präsident Thomas Benkert sagte: Der Patient und seine Krankheit sind analog. Die menschliche Komponente sei wichtig, und an dieser Stelle müssen Apotheker den Nachwuchs mitnehmen. So ist es, mein liebes Tagebuch, und daher sollten sich auch die Kammern überlegen, wie man Kommunikation in der Ausbildung umsetzen kann. Was auf dem ABDA-Symposium nicht zur Sprache kam: Wie kann man den Nachwuchs für die Berufspolitik begeistern? Aber das, mein liebes Tagebuch, ist in der Tat wohl ein eigenes  Kapitel.

 

Nachdem nun auch die niedergelassenen Vertragsärzte in die Impfstrategie mit einbezogen sind, könnte derzeit eigentlich noch viel rascher geimpft werden. Eigentlich. Aber es gibt einfach zu wenig Corona-Impfstoff – und einer von den Impfstoffen hat auch noch ein Imageproblem und wird von den Imfberechtigten abgelehnt. Das Image wurde auch nicht dadurch besser, dass sich unsere Bundeskanzlerin mit dem AstraZeneca-Impfstoffs Vaxzevria impfen ließ. Hausarztpraxen spüren deutlich eine Ablehnung von Vaxzevria durch ihre Patienten – sie bestellten daher bei den Apotheken nur den Biotech-Impfstoff Comirnaty. Doch sollen, dürfen, können die Apotheken diese Wunschbestellungen ausführen? Mein liebes Tagebuch, das war der Auftakt für eine unruhige Woche in Sachen Impfstoffbestellung durch Hausärzte. Zunächst versuchten ABDA, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) und das Paul-Ehrlich-Instituts eine Lösung zu finden: Wer gegen COVID-19 impfen will, muss generisch bestellen und beide Impfstoffe akzeptieren. Die Apotheke sollte auf jene Arztpraxen zugehen, die nur Comirnaty bestellten, die Lage erklären und sie umstimmen – oder eben nicht beliefern. Aber, mein liebes Tagebuch, diese Ansage war nicht von Bestand. Schon zwei Tage später informiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass ab kommender Woche wieder alles anders ist. Die Hausarztpraxen sollen dann doch impfstoffspezifisch bestellen dürfen, allerdings Comirnaty plus  zusätzlich Vaxzervia. Doch auch diese Ansage hielt keinen Tag. Die Hausärzte sahen sich mehr und mehr dem Druck der Patienten ausgesetzt, die diesen Impfstoff ablehnen. Dänemark beispielsweise erlaubt sich, diesen Impfstoff vorerst gar nicht mehr einzusetzen. Und nun wird es auch für unsere Hausarztpraxen ganz anders kommen. Die jüngste Meldung dazu: In der Kalenderwoche 17 (26. April bis 2. Mai) wird es nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung keinen Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca für die Niedergelassenen geben, sondern nur noch Comirnaty von Biontech. Das betrifft die Bestellungen, die bis 20. April in den Apotheken eingegangen sein müssen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat kurzfristig die Lieferung des AstraZeneca-Impfstoffs für die Kalenderwoche 17 abgeblasen. Aufgrund höherer Liefermengen von Comirnaty können „Vertragsärzte nunmehr vier bis acht Vials und damit 24 bis 48 Impfstoffdosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern“, verkündet die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Mein liebes Tagebuch, wie schön, dass wir alle so flexibel sind, nicht wahr?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

Zum Kern zurück

von Reinhard Rodiger am 18.04.2021 um 17:05 Uhr

Es ist in der Tat ein Zielkonflikt, es einerseits bequem haben zu wollen und andererseits das fordernde Lernen und das sich voll Einbringen abzulehnen.Das wiederum fällt leicht, weil der Zeitgeist Elitäres höher schätzt als den "banalen" Alltag . Nur ohne dessen Bewältigung gibt es keinen Raum für Elitäres mehr.Elitär ist das "nur" Anspruchsvolle und Selektive ohne "Flächendeckung".

Seit 50 Jahren besteht der Widerspruch zwischen Studium und Realität.Es gibt kein Studium, das schlechter auf die Kernaufgabe vorbereitet.Das Spektrum der Wahlmöglichkeiten ist zudem heute erheblich enger.Deutschland ist nicht mehr die Apotheke der Welt.Sie ist vielmehr degradiert zum Handlanger der Kassen-ohne grossen Widerstand.Und die vielfältige Industrie wurde eingeschmolzen.Und Handlanger und Bürokratieakrobat will eben niemand sein und die Industrie braucht viel weniger Leute.

Notwendig ist die Rückbesinnung auf die Kernaufgabe und deren gesellschaftlichen Wert.Ein Projekt smarter Entkrustung und Realitätsnäherung.. Selten war die Bedeutung der Verteilung und der Flächendeckung klarer nachvollziehbar. Und dennoch erkennbar vernachlässigt. Selektiv Elitäres wird dem Anspruch des Projekts nicht gerecht.Es verengt in Gemeinschaft mit Bequemlichkeit den Blickwinkel zu stark.

Gleichzeitig wird deutlich, dass es sich um ein Richtungsproblem handelt, das führungsseitig Impulse braucht, um aus der Enge in die Weite zu weisen.Wenn das Vorbild elitär und bürokratisch ist, gibt es keine Weite.Die ist jedoch entscheidend.

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Nun ja ...

von Reinhard Herzog am 18.04.2021 um 11:18 Uhr

"Wer Bürokratie anfordert, soll dafür bezahlen – eine smarte Idee."

... smart ist daran nur, dass die Kosten anders adressiert und verlagert werden. Kein Wort von konsequenter Abschaffung oder Entrümpelung entsprechender Vorschriften und des Arbeitsmarktes von nicht-wertschöpfenden, ja diese sogar verhindernden Tätigkeiten. Denn das würde die Arbeitslosenstatistik ganz empfindlich in die Höhe treiben und ganze Geschäftsmodelle zum Erliegen bringen ...

"Der Konsum von Cannabis soll für volljährige Personen erlaubt und der Verkauf in lizensierten Geschäften gestattet werden. Mein liebes Tagebuch, was soll das bringen?"

... eine Menge Umsatz, Steuern und (legale) Gewinne!

„Generation Z“: Karriere scheint ihnen nicht so wichtig zu sein, die Höhe des Gehalts ist wohl zweitrangig …

... wie schön - die braven "working poor" von morgen. Schafherde als Zukunftsmodell. Die Bilanzen der wenigen verbliebenen Cleveren und Mutigen wird es freuen. Und die Chinesen; in nicht allzu langer Zeit näht Generation Schneeflöckchen dann denen die Hosen und produziert (billig!) 0815-Medikamente, denn mit High-Tech wird es halt bei dieser Einstellung immer schwieriger - womit wir beim letzten Punkt wären:

"Und viele von ihnen sind zwar technisch und digital gut versiert …"

... definitiv nein. Die klimpern zwar mit der beneidenswerten Schnelligkeit eines Affen auf den Gerätschaften herum, aber was sich darunter verbirgt? Mal eine Zeile programmiert? Technisches Grundlagenwissen? Harte Mathematik?
Nein - ist doch alles viel zu viel Stress (30 Jahre [Hochschul-]-Lehrerfahrung!). Wie ja auch in der Apotheke ...

Wir leben tatsächlich in einer www-Gesellschaft:
wohlstandsverweichlicht, wohlstandsverängstlicht, wohlstandsverwahrlost.
Klare Tendenzen zur Verflachung und Verblödung (die Intelligenz in den saturierten Ländern nimmt seit einigen Jahren wieder ab!). (Bildungs-)Niveau sinkt trotz Rekordaufwendungen.

Das kann man aber jetzt nicht einer Generation in die Schuhe schieben, die passen sich eben nur an. Das ist ein schon lange währender gesamtgesellschaftlicher Prozess. Somit ist Generation Z vielleicht eher Generation A wie Anfang, denn irgendwie werden sie die überkommenen Strukturen und irren Altlasten unserer Generationen abstreifen müssen und einen Neuanfang wagen müssen. Ob auf- oder absteigend, wird man sehen.

Unternehmer dürften jedoch einstweilen ihren Spaß daran haben, durchaus ambivalent und keinesfalls nur negativ zu sehen.

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Nur noch Biontech

von Conny am 18.04.2021 um 9:24 Uhr

Die Ärzte haben sich durchgesetzt. Wäre uns nie passiert.

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Unerreichbarkeit der Generation Z

von Ulrich Ströh am 18.04.2021 um 9:02 Uhr

Herr Ditzel , Sie fragen:
Wie kann man den Nachwuchs für. die Berufspolitik
begeistern ?
Wird weiterhin gar nicht nicht mehr möglich sein.

Die jungen Kollegen*Innen werden sich auch zukünftig nicht für entsprechende Abläufe und Inhalte von Kammerversammlungen und Apothekertage interessieren.
Mit Recht.

Work-Life -Balance lässt dafür keinen Raum.

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FDP

von K. Srülcken am 18.04.2021 um 8:56 Uhr

"Wer Bürokratie anfordert, soll dafür bezahlen"
Das ist wirklich eine smarte Idee der FDP. Manche Vorschriften und Merkwürdigkeiten der Krankenkassen scheinen oft nur der dortigen Arbeitsplatzsicherung zu dienen.

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