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16. April 2021
Löblich: Die ABDA veranstaltete ein Symposium zum Thema Generation Z und Nachwuchsprobleme für die Offizin. Also, die Fragen lautete: Wie ticken die jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden und von Soziologen und Jugendforschern als Generation Z bezeichnet werden? Schon irgendwie anders als die Generationen davor. Sie kennen nur eine Welt mit Internet und all den Möglichkeiten dieser Technologie. Wie eine Soziologin anmerkte, sind diese jungen Menschen z. B. darauf getrimmt, wichtige Informationen in kürzester Zeit von unwichtigen zu trennen. Mehr als je zuvor haben sie die Wahl, wie sie sich beruflich orientieren möchten. Und was sie auch sagte: Wer Menschen der Generation Z erreichen will, muss schnell sein. Bewerbungen sollten nicht lange unbeantwortet bleiben. Das könnte sie verprellen, denn im Gegensatz zu älteren Semestern sind sie schneller frustriert und verunsichert. Polemisch wird diese Generation auch schon mal „Generation Snowflake“ genannt: Diese jungen Menschen seien hochemotional und so beständig wie Schneeflocken. Mein liebes Tagebuch, das könnte für die Offizin problematisch werden. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) bestätigte dies im ABDA-Symposium: Viele Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiPs) – etwa die Hälfte – fühlen sich in der öffentlichen Apotheke überfordert und gestresst! Mein liebes Tagebuch, man muss sie vor allem in den ersten Tagen in der Apotheke quasi behutsam an die Hand nehmen. Und was die Umfrage auch zeigte: Karriere scheint ihnen nicht so wichtig zu sein, die Höhe des Gehalts ist wohl zweitrangig, Hauptsache, die Arbeit ist sinnstiftend und man hilft anderen Menschen. Besonders problematisch sei, so ein BPhD-Vertreter der Generation Z, dass das derzeitige Pharmaziestudium die Studierenden nicht auf die in der Apotheke geforderten kommunikativen Fähigkeiten vorbereitet. Mein liebes Tagebuch, da kann man ihm nur Recht geben. Es ist doch tatsächlich so: Die Hochschulen sehen eine Ausbildung in Kommunikation nicht als ihre Aufgabe an, sie sagen, das gehöre in den Dritten Ausbildungsabschnitt. Hier aber ist eine zielführende Ausbildung und Förderung kommunikativer Fähigkeiten bis heute nicht recht umgesetzt – warum eigentlich nicht? Da dieser Ausbildungsabschnitt in den Zuständigkeitsbereich der Kammern fällt, müsste da wohl mal die Bundesapothekerkammer ran, den Stoff für den Dritten Prüfungsabschnitt überarbeiten und Grundlagen der Kommunikation aufnehmen. Vor 45 Jahren wurde der Dritte Prüfungsabschnitt eingeführt – damals war das Thema Kommunikation noch nicht so im Bewusstsein wie heute. Da wird es doch mal Zeit, die Ausbildung anzupassen. Mein liebes Tagebuch, das Symposium zeigte auch: Es wird nicht einfacher, junge Menschen für die Arbeit in der Offizin zu begeistern. Nach wie vor gibt es auch in der Generation Z eine hohe Fixierung auf die Work-Life-Balance. Und viele von ihnen sind zwar technisch und digital gut versiert, aber, wie auch der BAK-Präsident Thomas Benkert sagte: Der Patient und seine Krankheit sind analog. Die menschliche Komponente sei wichtig, und an dieser Stelle müssen Apotheker den Nachwuchs mitnehmen. So ist es, mein liebes Tagebuch, und daher sollten sich auch die Kammern überlegen, wie man Kommunikation in der Ausbildung umsetzen kann. Was auf dem ABDA-Symposium nicht zur Sprache kam: Wie kann man den Nachwuchs für die Berufspolitik begeistern? Aber das, mein liebes Tagebuch, ist in der Tat wohl ein eigenes Kapitel.
Nachdem nun auch die niedergelassenen Vertragsärzte in die Impfstrategie mit einbezogen sind, könnte derzeit eigentlich noch viel rascher geimpft werden. Eigentlich. Aber es gibt einfach zu wenig Corona-Impfstoff – und einer von den Impfstoffen hat auch noch ein Imageproblem und wird von den Imfberechtigten abgelehnt. Das Image wurde auch nicht dadurch besser, dass sich unsere Bundeskanzlerin mit dem AstraZeneca-Impfstoffs Vaxzevria impfen ließ. Hausarztpraxen spüren deutlich eine Ablehnung von Vaxzevria durch ihre Patienten – sie bestellten daher bei den Apotheken nur den Biotech-Impfstoff Comirnaty. Doch sollen, dürfen, können die Apotheken diese Wunschbestellungen ausführen? Mein liebes Tagebuch, das war der Auftakt für eine unruhige Woche in Sachen Impfstoffbestellung durch Hausärzte. Zunächst versuchten ABDA, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) und das Paul-Ehrlich-Instituts eine Lösung zu finden: Wer gegen COVID-19 impfen will, muss generisch bestellen und beide Impfstoffe akzeptieren. Die Apotheke sollte auf jene Arztpraxen zugehen, die nur Comirnaty bestellten, die Lage erklären und sie umstimmen – oder eben nicht beliefern. Aber, mein liebes Tagebuch, diese Ansage war nicht von Bestand. Schon zwei Tage später informiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass ab kommender Woche wieder alles anders ist. Die Hausarztpraxen sollen dann doch impfstoffspezifisch bestellen dürfen, allerdings Comirnaty plus zusätzlich Vaxzervia. Doch auch diese Ansage hielt keinen Tag. Die Hausärzte sahen sich mehr und mehr dem Druck der Patienten ausgesetzt, die diesen Impfstoff ablehnen. Dänemark beispielsweise erlaubt sich, diesen Impfstoff vorerst gar nicht mehr einzusetzen. Und nun wird es auch für unsere Hausarztpraxen ganz anders kommen. Die jüngste Meldung dazu: In der Kalenderwoche 17 (26. April bis 2. Mai) wird es nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung keinen Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca für die Niedergelassenen geben, sondern nur noch Comirnaty von Biontech. Das betrifft die Bestellungen, die bis 20. April in den Apotheken eingegangen sein müssen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat kurzfristig die Lieferung des AstraZeneca-Impfstoffs für die Kalenderwoche 17 abgeblasen. Aufgrund höherer Liefermengen von Comirnaty können „Vertragsärzte nunmehr vier bis acht Vials und damit 24 bis 48 Impfstoffdosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern“, verkündet die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Mein liebes Tagebuch, wie schön, dass wir alle so flexibel sind, nicht wahr?
5 Kommentare
Zum Kern zurück
von Reinhard Rodiger am 18.04.2021 um 17:05 Uhr
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Nun ja ...
von Reinhard Herzog am 18.04.2021 um 11:18 Uhr
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Nur noch Biontech
von Conny am 18.04.2021 um 9:24 Uhr
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Unerreichbarkeit der Generation Z
von Ulrich Ströh am 18.04.2021 um 9:02 Uhr
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FDP
von K. Srülcken am 18.04.2021 um 8:56 Uhr
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