Kampf gegen COVID-19

Spahn: Impfen im Supermarkt ist heute schon möglich

Berlin - 29.04.2021, 15:15 Uhr

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn ist es nach aktueller Gesetzeslage möglich, auch in Supermärkten zu impfen. (Quelle: Halfpoint / AdobeStock)

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn ist es nach aktueller Gesetzeslage möglich, auch in Supermärkten zu impfen. (Quelle: Halfpoint / AdobeStock)


Impfen im Supermarkt und in Apotheken – das schlägt CSU-Chef Markus Söder vor, um die Corona-Impfkampagne zu beschleunigen. Heute stellt Bundesgesundheitsminister Spahn klar: Zumindest dem Impfen im Supermarkt steht rechtlich nichts im Weg. Die ABDA wiederum erklärt, die Apotheken stünden bereit, sollte man sie um Hilfe bitten.

Die Corona-Impfkampagne nimmt Fahrt auf: Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist am gestrigen Mittwoch erstmals mehr als 1 Prozent der Menschen in Deutschland an einem Tag gegen COVID-19 geimpft worden. Etwa 70 Prozent der Impfungen erfolgten in den Arztpraxen, 30 Prozent in Impfzentren.

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Mit Blick auf die steigende Verfügbarkeit der Vakzinen kommen nun Diskussionen auf, wer diese wo verabreichen dürfen soll. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich bereits dafür aus, auch die Apotheken in die Impfkampagne einzubeziehen. Auch das Impfen in Supermärkten brachte Söder ins Spiel. Diesen Ball nahm heute auch Spahn auf: „Das kann man machten“, sagte der Minister in Berlin vor Journalisten. Es sei auch nach aktueller Gesetzeslage möglich, Ärzt:innen zu engagieren, Stationen aufzubauen und in Supermärkten impfen zu lassen. „Das kann jedes Bundesland gleich morgen machen.“

Zur Impfung in den Apotheken äußerte Spahn sich nicht – dafür aber die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns: Als „abwegig und nicht zielführend“ bezeichnet der Vorstand laut einer Pressemitteilung vom heutigen Donnerstag den Vorschlag Söders. „Wir haben in Deutschland ein exzellent ausgebautes ambulantes Versorgungsangebot mit einer hohen Flächendeckung“, heißt es. „Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Bayern sind bereit, sich auch im Sinne einer umfassenden Betreuung ihrer Patienten weit mehr in der Impfkampagne zu engagieren, als dies bislang bereits der Fall ist. Dafür ist es allerdings unabdingbar, dass sie über die Apotheken endlich große und verlässlich kalkulierbare Mengen an Impfstoffen aller Hersteller erhalten, die auf dem Markt zugelassen sind.“

TK: Zwei Drittel der Versicherten offen für Impfung in einer Apotheke

Die ABDA hingegen betont, die Apotheken stünden bereit, um Corona-Impfungen anzubieten, sollten die Kapazitäten von Arztpraxen und Impfzentren nicht mehr ausreichen, um die wachsende Zahl an zur Verfügung stehenden Impfdosen schnellstmöglich zu verimpfen. „Verschiedentlich werden jetzt Forderungen aus der Politik laut, auch in Apotheken zu impfen. Wenn wir in dieser Situation mit dem Impfen in unseren niedrigschwellig zu erreichenden Apotheken vor Ort dazu beitragen können, dass das Land schneller aus der Pandemie kommt, dann machen wir das“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening laut einer Pressemitteilung vom heutigen Donnerstag. „In Deutschland sind die Apotheken auch jetzt schon eng in die Impflogistik eingebunden. Dazu gehört auch die Aufklärung der Menschen über die Impfungen und deren Motivation, sich impfen zu lassen.“ 

Rückenwind erhält die ABDA aus der Bevölkerung: Einer Umfrage der Techniker Krankenkasse zufolge wären etwa zwei Drittel der Versicherten offen dafür, sich in einer Apotheke impfen zu lassen – wobei allerdings nicht konkret nach einer bestimmten Impfung gefragt wurde.

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Mehr Freiheiten mit Impfzertifikat

Auch das Vorhaben, die Apotheken digitale Impfnachweise ausstellen zu lassen, begrüße die Apothekerschaft, unterstreicht die ABDA. „Die Apotheken helfen gerne dabei, dass Millionen Menschen möglichst bald wieder ihre Grundrechte und Freiheiten in Anspruch nehmen können“, so Overwiening. „Apotheken könnten die gelben Impfausweise prüfen, um als Prüfstelle dann verifizierte Informationen in ein digitales Portal einzutragen, das vom Bürger beispielsweise in einer App überall aufrufbar und vorzeigbar wäre. Dafür müssen rechtliche, technische und betriebswirtschaftliche Details noch geklärt werden.“ Overwiening weiter: „Die Apotheken sind sehr IT-affin und haben ohnehin einen hohen Digitalisierungsgrad. Durch die Vorbereitung auf das E-Rezept sind die Apotheken bereits jetzt mehrheitlich an die Telematikinfrastruktur angeschlossen und mit Heilberufsausweisen ausgestattet. Wir können auch den digitalen Impfnachweis auf den Weg bringen.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Nebelkerze

von ratatosk am 30.04.2021 um 8:39 Uhr

Leider alles nur Nebelkerzen zur Verschleierung des Urfehlers bei der Impfbestellung - Begleitung der Produktionsprozesse. !!
Genauso lächerlich wie die Forderungen dieverser Gruppen daß mehr geimpft werden müsse für sie, ja womit denn ?

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Impfung leicht gemacht...

von Kleiner Apotheker am 30.04.2021 um 8:23 Uhr

Naja, die niedrige Impfquote liegt vor allem am knappen Impfstoff und nicht an fehlenden Impfstellen. Der Supermarkt hat den Impfstoff auch nicht im Gefrierfach liegen. Ich kann keinen Vorteil erkennen...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Stehen bereit

von Frank Hartmann am 29.04.2021 um 15:30 Uhr

Ich nicht !

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Stehen bereit

von Julia Hirsch am 29.04.2021 um 20:08 Uhr

Wieso denn nicht?

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