Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

16.05.2021, 07:45 Uhr

Plattform oder keine Plattform, das ist hier die Frage. (Foto: Alex Schelbert)

Plattform oder keine Plattform, das ist hier die Frage. (Foto: Alex Schelbert)


12. Mai 2021

Ja, wo bleiben sie denn, die Wiederholungsrezepte? Die gesetzliche Grundlage dafür, dass Ärzte Rezepte zur wiederholten Belieferung ausstellen dürfen, gibt es bereits seit März vergangenen Jahres, allein die Details der Ausgestaltung sorgten für Dissens und Meinungsverschiedenheiten zwischen den beteiligten Partnern der Selbstverwaltung, nämlich dem GKV-Spitzenverband, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der ABDA. Man entschloss sich, lieber gleich aufs E-Rezept zu warten und Wiederholungsrezepte damit zu verknüpfen. Mein liebes Tagebuch, nun steht das E-Rezept vor der Tür – da sollten dann wohl auch die Kassen-, die Ärzte- und die Apothekerorganisation in die Puschen kommen. Vorarbeit hat bereits der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) geleistet und die Arzneimittel-Richtlinie angepasst. Also, z. B. sollen Wiederholungsrezepte bis zu 365 Tage lang gültig bleiben. Und Ärztinnen und Ärzte müssen auf den (Teil-)Verordnungen Angaben zum jeweiligen Beginn der Einlösefrist machen – damit die Patientinnen und Patienten nicht die gesamte Arzneimittelmenge auf einmal in der Apotheke abholen. Jetzt fehlt noch die technische Umsetzung fürs elektronische Wiederholungsrezept und dann sollte es wohl irgendwann Anfang des nächsten Jahres losgehen, auch hier vermutlich in Papierform.

 

Gut, dass uns der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) daran erinnert: Die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen sollten doch demnächst kommen. Und der GKV-Spitzenverband und der Deutsche Apothekerverband verhandeln doch dem Vernehmen nach bereits seit einigen Wochen, was wie honoriert werden soll und kann. Aber noch ist nichts nach außen gedrungen, noch weiß man nichts. Da kommt der Hinweis des BPhD gerade recht, dass man beim Thema der honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen unbedingt auch an die PTA denken sollte. Das Berufsbild der PTA könne von der Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen profitieren und an Attraktivität gewinnen. Mein liebes Tagebuch, Recht hat er, der BPhD, zumal solche Dienstleistungen „apotheken- und nicht apothekerpflichtig” sind. Nicht jede der angebotenen Dienstleistungen wird wohl exklusiv von approbierten Apothekers ausgeführt werden (können), die PTA sollten da in die Überlegungen und Planungen mit einbezogen werden. Wie wahr, mein liebes Tagebuch, jetzt sollten wir nur mal wissen, um welche Dienstleistungen es sich da im einzelnen handelt.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Was geht nicht

von Reinhard Rodiger am 16.05.2021 um 23:49 Uhr

Die Perspektive ist klar:

--Tributpflicht verengt die notwendigen Spielräume.

--Disruptive Geschäftsmodelle unterminieren die
Flächendeckung

--Abhängigkeit von Dritten begrenzt die Entwicklung.

Es geht nicht, weiter zu machen ,ohne die wesentlichen Stellgrössen in ihrer Bedeutung breitest zur Diskussion zu stellen.Hier fehlt alles, unwidersprochen läuft die Ausdünnung der Versorgungsbreite.

Plattformhysterie,eRezept mit via Versand automatisierter Wiederholung, ungebremste Absahner, Aufgabe der eigenen Handlungsfähigkeit sind eine toxische Mischung.Letal ist das vollständige Ignorieren, wie wir es erleben müssen.

Hier wird wenigstens festgehalten, was gar nicht geht.Sei es auch nur zum Nachdenken oder gar zu Beflügeln von den Handlungen, die nach Ausführung schreien.

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Geht nicht gibts nicht!

von Ulrich Ströh am 16.05.2021 um 8:52 Uhr

Warum bringen Apothekerverbände oder auch Kooperationen keinen eigenen selbstbestimmten Plattformentwurf an den Markt ?

Rezeptabrechner und Größhändler bieten stattdessen Apotheken eine kostenpflichtige Lösung für die Zukunft an.

Von Apothekern für Apotheker : Vergangenheit !!!

Können wir das nicht selber?

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von Anita Peter am 16.05.2021 um 8:29 Uhr

"..... und kräftig dafür zahlen....."

Jeder sollte mal seine maskenbesudelten BWAs um Maskenerlöse, Testerlöse etc korrigieren. Vorher bitte hinsetzen.... Abgewanderte OTC Umsätze werden nur schwer wieder bekommen zu sein, erezept steht für die Versender bereit. Von welchem Geld wir zukünftig "kräftig zahlen" sollen, erschliesst sich mir noch nicht.

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