Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

16.05.2021, 07:45 Uhr

Plattform oder keine Plattform, das ist hier die Frage. (Foto: Alex Schelbert)

Plattform oder keine Plattform, das ist hier die Frage. (Foto: Alex Schelbert)


11. Mai 2021

Was geht da vor in Nordrhein-Westfalen? Apothekenpersonal und Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und Drogerien sind laut Corona-Impfverordnung des Bundes in derselben Gruppe, nämlich Gruppe Drei mit „erhöhter Priorität“. Aber einen Aufruf zum Impfen erhielten nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Rewe, Aldi, dm & Co – beim Apothekenpersonal kam kein Impfangebot an. NRW-Gesundheitsminister Laumann lässt wissen, dass ihm die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel und in den Drogeriemärkten „besonders am Herzen liegen“, da sie „täglich Kundenkontakt haben und unsere Versorgung seit Beginn der Corona-Pandemie aufrecht halten. Und sie haben keine große Lobby wie andere Berufsgruppen.“ Mein lieber Herr Laumann, ich glaube, Sie haben da eine Einzelhandelsgruppe vergessen! Wo bitte schön, Herr Laumann, ist der Unterschied zum Arzneimittel-Einzelhandel? Wo kranke Menschen ihre zum Teil lebensnotwendigen Arzneimittel holen, wo Apothekerinnen, Apotheker, PTA und PKA täglich Kundenkontakt haben und unsere Arzneimittelversorgung unter schwierigsten Bedingungen aufrecht erhalten? Die Apothekengewerkschaft Adexa hat für die Zurückstellung des Apothekenpersonals in der Priorisierungsgruppe Drei kein Verständnis und weist in einem offenen Brief an Laumann darauf hin, dass auch das Apothekenpersonal ein erhöhtes Infektionsrisiko hat und schnellstmöglich durch eine Impfung geschützt werden sollte. Mein liebes Tagebuch, wir warten auf die Entschuldigung von Laumann und das sofortige Impfangebot ans Apothekenpersonal. Unverzüglich!

 

Wir haben es gehört: Ab Juli kommt das E-Rezept. Aber nein, nicht überall, sondern zunächst in der „Fokusregion“ Berlin/Brandenburg. Ab Juli dürfen sich dort ausgewählte 120 Apotheken und 50 Arztpraxen mit dem digitalen Rezept herumschlagen und die Abläufe üben. Willkommen sind gerne auch weitere interessierte Praxen und Apotheken in der Fokusregion. Ganz auf freiwilliger Basis, natürlich. Drei Monate lang. Und dann versucht man im vierten Quartal ein bundesweites Roll-out, angereichert mit den Erfahrungen aus der Testphase, bevor das E-Rezept dann definitiv zum gesetzlichen Stichtag 1. Januar 2022 bundesweit an den Start geht. Vermutlich vor allem als E-Rezept auf Papier, aber immerhin.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Was geht nicht

von Reinhard Rodiger am 16.05.2021 um 23:49 Uhr

Die Perspektive ist klar:

--Tributpflicht verengt die notwendigen Spielräume.

--Disruptive Geschäftsmodelle unterminieren die
Flächendeckung

--Abhängigkeit von Dritten begrenzt die Entwicklung.

Es geht nicht, weiter zu machen ,ohne die wesentlichen Stellgrössen in ihrer Bedeutung breitest zur Diskussion zu stellen.Hier fehlt alles, unwidersprochen läuft die Ausdünnung der Versorgungsbreite.

Plattformhysterie,eRezept mit via Versand automatisierter Wiederholung, ungebremste Absahner, Aufgabe der eigenen Handlungsfähigkeit sind eine toxische Mischung.Letal ist das vollständige Ignorieren, wie wir es erleben müssen.

Hier wird wenigstens festgehalten, was gar nicht geht.Sei es auch nur zum Nachdenken oder gar zu Beflügeln von den Handlungen, die nach Ausführung schreien.

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Geht nicht gibts nicht!

von Ulrich Ströh am 16.05.2021 um 8:52 Uhr

Warum bringen Apothekerverbände oder auch Kooperationen keinen eigenen selbstbestimmten Plattformentwurf an den Markt ?

Rezeptabrechner und Größhändler bieten stattdessen Apotheken eine kostenpflichtige Lösung für die Zukunft an.

Von Apothekern für Apotheker : Vergangenheit !!!

Können wir das nicht selber?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

.

von Anita Peter am 16.05.2021 um 8:29 Uhr

"..... und kräftig dafür zahlen....."

Jeder sollte mal seine maskenbesudelten BWAs um Maskenerlöse, Testerlöse etc korrigieren. Vorher bitte hinsetzen.... Abgewanderte OTC Umsätze werden nur schwer wieder bekommen zu sein, erezept steht für die Versender bereit. Von welchem Geld wir zukünftig "kräftig zahlen" sollen, erschliesst sich mir noch nicht.

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