Neue Coronavirus-Impfverordnung

Keine Bewegung bei der Apothekenvergütung

Berlin - 02.06.2021, 15:20 Uhr

Das Haus von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Coronavirus-Impfverordnung angepasst. Die Apotheker:innen dürften sich mehr erhofft haben. (Foto: IMAGO / IPON)

Das Haus von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Coronavirus-Impfverordnung angepasst. Die Apotheker:innen dürften sich mehr erhofft haben. (Foto: IMAGO / IPON)


Großhandelsvergütung steigt wieder 

Auch bei der Vergütung der nachträglichen Ausstellung von COVID-19-Impfzertifikaten (§ 22 Abs. 5 IfSG) durch Apotheken bleibt es bei den anfänglichen Plänen: Sie erhalten 18 Euro, einschließlich Umsatzsteuer. Wird das Zertifikat für die Erst- und Zweitimpfung in einem Rutsch ausgestellt, beträgt die Vergütung für die Zweitimpfung allerdings nur 6 Euro.

Wiederum ungehört blieb die Forderung der ABDA, auch eine Vergütung für Nachtragungen im gelben Impfausweis vorzusehen. 

Bewegung bei der Vergütungshöhe gab es hingegen beim pharmazeutischen Großhandel. Dessen zunächst nach Art der Kühlung differenzierte Honorierung war erst zu Wochenbeginn – ab 31. Mai – auf einheitlich 6,55 Euro netto abgesenkt worden. Doch nun heißt es in der vom Kabinett beschlossenen Verordnung: „Für den Zeitraum vom 31. Mai 2021 bis 30. Juni 2021 erhält der Großhändler je an die Apotheke abgegebene Durchstechflasche des Impfstoffes eine Vergütung in Höhe von 8,60 Euro zuzüglich Umsatzsteuer. Ab dem 1. Juli 2021 erhält der Großhändler je an die Apotheke abgegebene Durchstechflasche des Impfstoffes eine Vergütung in Höhe von 7,45 Euro zuzüglich Umsatzsteuer“. Besondere Regelungen für Betriebsarzt-Lieferungen sind hier nicht vorgesehen.

Zur Begründung heißt es, dass die Vergütungsstaffelung eine ausreichende
und fristgerechte Belieferung der Apotheken gewährleiste und die Versorgung mit COVID-19-Impfstoffen sicherstelle. „Sie basiert auf der Kalkulation der aktuellen Aufwände und vorab nicht absehbaren Mehraufwänden, insbesondere aufgrund höheren Anteils von ultrahochgekühlten COVID-19-Impfstoffen sowie der wiederholten Prozessanpassungen durch veränderte Liefermengen der COVID-19-Impfstoffe“.

Die verschiedenen Vergütungshöhen sind auch für Apotheken relevant, da sie die Abrechnung gegenüber dem Rechenzentrum mit für den Großhandel übernehmen.

Bereits heute ist die neue Impfverordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht worden – am kommenden Montag wird sie in Kraft treten.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


4 Kommentare

Ergebnis von Strategielosigkeit

von Dr. House am 03.06.2021 um 13:00 Uhr

War nicht anders zu erwarten. Wenn man auf Augenhöhe verhandeln will, muss man leider heutzutage mit Konsequenzen drohen. Ja auch im Gesundheitswesen und auch wenn Menschenleben gefährdet sind. Sonst nimmt uns der Verhandlungspartner nicht ernst. Die Ärzte machen es seit Jahren vor wie es geht. Solche "leeren" Verhandlungen sind nicht einfach nur eine Akutniederlage. Sie beschädigen auch unsere zukünftigen Verhandlungspositionen und quallifizieren uns lediglich für weitere "nützliche Idiotenjobs". Wenn man schon nicht von Streiks sprechen möchte, dann hätte man mindestens mit konsequentem Einschränken von Leistungen drohen müssen. Stattdessen sagt man einfach in Mäuschenlautstärke, dass die Vergütung zu niedrig ist und lässt es dann auf sich beruhen. Wir können uns diese Strategielosigkeit nicht mehr leisten. Sie ist weder nett, noch verantwortungsvoll. Sie gefährdet die Arzneimittelversorgung in Deutschland.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Preis GH rauf - Preise GH runter

von gerd reitler am 02.06.2021 um 20:53 Uhr

Sorry, aber das ist Irrsinn.

Wie verbraten hier ordentlich Manpower für Spahn´sches Geschwurbel.
Weiß er, was er unseren Teams damit antut?

Ein Fauxpas reiht sich an den Nächsten.
Den Fehler sieht er (Spahn) nicht bei sich und kommt offensichtlich damit durch.
Andere immer wieder dumm aussehen lassen, um selber gut dazustehen.

In meinem Freundeskreis würde ich mich von solchen Charakteren trennen. Aber so ist nun einmal Politik,
Davon haben Apotheker´s keine Ahnung. :-(

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Tja

von Karl Friedrich Müller am 02.06.2021 um 16:45 Uhr

Da kann man nur einen Hass bekommen. Für Spahn kostenlos allen Quark machen wie Hirschhausen Bücher verteilen, der selbst auch dauernd über Apotheken herzieht.
Die Parteien bedienen sich aus dem Staatssäckel, angepasst an den Index, Regierung und Abgeordnete sowieso. Das reicht nicht, also müssen zusätzliche Einkommen her mit windigen Geschäften, die auch noch illegal sind oder sein könnten.
Dem arbeitenden Bürger gönnt man nichts. Seit 17 Jahren keine Erhöhung, dazwischen sogar eine Kürzung (AMNOG. Unberechtigt! Die KK schwammen im Geld und haben es vergeudet)
Spahn geht es wohl auch nicht schlecht. Wie finanziert er seine viele Immobilien?
Was macht er noch außer Sprüche klopfen? Wo ist die Impfstoffschwemme? Oft angekündigt, noch öfter ausgeblieben. Dafür wird die ganze Impferei immer chaotischer. Nichts, was er macht, hat eine Linie. Nur Chaos. Ist er so oder ist das Absicht?
Ach doch: Agieren gegen die Apotheken vor Ort. Da ist er konsequent und wird auch bald sein Ziel erreicht haben.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Totengräber

von Hirschmann am 02.06.2021 um 19:52 Uhr

Solange sich die Apotheker so demütig ducken sind sie ihr eigener Totengräber !!!!!

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.