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Auswertung der DAZ.online-Umfrage
Vergütungssenkung: Fast jede fünfte Apotheke steigt aus dem Impfzertifikate-Service aus
Mit Blick auf die sinkende Vergütung für das Ausstellen digitaler Impfnachweise will offenbar fast jede fünfte Apotheke aus dem Geschäft aussteigen. Weitere knapp 32 Prozent würden es gern tun, fürchten aber, Kunden zu verlieren. Das ist eines der Ergebnisse einer nicht repräsentativen DAZ.online-Umfrage.
Mit seiner Ankündigung, die Vergütung der Apotheken für das nachträgliche Ausstellen digitaler Impfnachweise von 18 auf 6 Euro senken zu wollen, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Offizinen kalt erwischt – und das gleich am dritten Tag nach dem Start der Aktion. Inzwischen liegt ein entsprechender Verordnungsentwurf vor, wonach die geplante Kürzung zum 8. Juli wirksam werden soll. Wie reagieren die Apotheker:innen darauf? Steigen sie aus dem Service aus oder finden sie das neue Honorar in Ordnung?
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Mehr als 1.500 Leser:innen haben sich an einer nicht repräsentativen DAZ.online-Umfrage zu diesem Thema beteiligt. Das Ergebnis: Fast ein Drittel (31,66 Prozent) der Teilnehmenden würde gern aussteigen, fürchtet aber, Kunden zu verlieren. Ebenso hoch ist der Anteil derjenigen, die eine Vergütung von 6 Euro auskömmlich finden. Mehr als 18 Prozent machen ernst: Sie planen, aus dem Projekt auszusteigen. Knapp 16 Prozent sind unsicher, wie sie mit der Situation umgehen sollen, die verbleibenden 3 Prozent erklären, sie hätten von Anfang an nicht mitgemacht.
Zum Start des Projekts hatten die Offizinen vielerorts noch mit massiven technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Oft war es nicht möglich, den Geimpften sofort ihre Zertifikate auszustellen, die Mitarbeitenden in den Apotheken mussten einige von ihnen vertrösten. Offenbar haben viele Kundinnen und Kunden dies recht gelassen hingenommen: Sieben von zehn DAZ.online-Leser:innen gaben an, die Betroffenen seien zumeist verständnisvoll und geduldig gewesen. Knapp 23 Prozent haben gemischte Erfahrungen gemacht. Nur 7 Prozent erleben regelmäßig, dass jemand ungehalten reagiert, weil er auf sein Zertifikat warten muss.
Impfzertifikate – ein Fall für die Apotheken?
Darüber hinaus wollte DAZ.online wissen, ob das Ausstellen der digitalen Impfnachweise nach Einschätzung der Leser:innen grundsätzlich eine Tätigkeit ist, die in die Apotheken gehört. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung etwa hatte sich im Vorfeld der Aktion klar dagegen ausgesprochen, die Ärztinnen und Ärzte mit diesem Mehraufwand zu belasten. Es handele sich dabei nicht um eine medizinische Aufgabe, und die Praxen seien schließlich keine Passämter, so die Argumentation.
Die ABDA hingegen zeigte sich offen dafür, die Apotheken diesen Service anbieten zu lassen – und in diesem Punkt folgt offenbar immerhin mehr als die Hälfte des Berufsstands seiner Standesvertretung. 56 Prozent der Befragten meint, die Apotheken seien dafür gut geeignet. Denn das Personal hat mit Blick auf die Vielzahl von Rezepten, die täglich in den Betrieben eingelöst werden, Übung darin, medizinische Dokumente auf Echtheit zu prüfen. Auf der anderen Seite hält es mehr als jede:r dritte Teilnehmende mit den Ärzten und sieht diese Tätigkeit eher bei den Bürgerämtern. Knapp 8 Prozent sind in dieser Frage unentschlossen.
2 Kommentare
6 Euro ist ausreichend?!
von Santos am 29.06.2021 um 19:23 Uhr
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€ 18 oder €6
von Sven larisch am 29.06.2021 um 19:08 Uhr
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