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Pharmazeutische Dienstleistung – Glicemia 2.0 Studie
Apotheker verbessern die Blutzuckerkontrolle
Wegbereiter für vergütete pharmazeutische Dienstleistungen
Bei Diabetiker:innen, die von Apotheken betreut wurden, sank der HbA1C-Wert statistisch signifikant von im Median 8 Prozent auf 7,3 Prozent, ohne pharmazeutische Unterstützung verringerte sich der HbA1c-Wert lediglich um 0,3 Prozent, was statistisch nicht signifikant war. Was zunächst nach „nicht viel“ klingt, hat klinisch durchaus Relevanz: Zahlreiche Untersuchungen belegten, dass die Verbesserung des HbA1c-Wertes mit einer Risikosenkung für mikrovaskuläre Komplikationen und der diabetesbezogenen Mortalität zusammenhängt, erklärt Helmut Schlager vom WIPIG dazu. So habe die United Kingdom Prospective Diabetes Study aus dem Jahr 2000 gezeigt, dass eine 1-prozentige Reduktion des HbA1c-Wertes mit einer Risikosenkung um 37 Prozent für mikrovaskuläre Komplikationen und um 21 Prozent für die diabetesbezogene Mortalität assoziiert ist.
Interessant ist zudem, dass es mit apothekerlicher Betreuung mehr Diabetiker:innen gelang – über einem Viertel (26 Prozent) –, ihr Körpergewicht um 5 Prozent zu reduzieren. In der Kontrollgruppe schaffte dies nur knapp jeder Zehnte (9 Prozent). Neben diesen „harten“ Verbesserungen bewerteten die Studienteilnehmer:innen auch die Unterstützung durch Apotheken meist mit „sehr gut“ bis „gut“, und 82,4 Prozent bestätigten einen „sehr hohen“ bis „hohen“ persönlichen Nutzen durch die Apotheken.
Warum die Ergebnisse noch wichtig sind
Bessere Blutzuckereinstellungen gehen direkt mit einem Nutzen für die Patient:innen einher – das weiß allerdings noch nicht jeder. Vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen um vergütete pharmazeutische Dienstleistungen untermauert diese – in „Diabetes Care“, dem von der American Diabetes Association herausgegebenen zweithöchst gerankten Diabetesjournal der USA, veröffentlichte – Studie wissenschaftlich, „was präventive Betreuung durch Apotheker zu leisten vermag“, erklärt Schlager. „Und wer weiß, vielleicht bieten sie die Grundlage für die nächsten und übernächsten Verhandlungsrunden, mit denen nach einem erfolgreichen Einstieg in 2022 über mögliche Erweiterungen verhandelt werden wird“.
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