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Zi-Blitzumfrage
Ärzte wollen Corona-Impfstoffe in Einzeldosen bestellen
Etwa die Hälfte der COVID-19-Impfstoffe, die derzeit in Arztpraxen lagern, droht zu verfallen. Das hat eine Blitzumfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ergeben. Viele Ärzte wollen nun Impfstoffe zurückgeben – doch Retouren sind bisher auf Praxisebene nicht vorgesehen. Für einen effizienteren Einsatz der Vakzine fordern die Ärzte zudem die Möglichkeit, auch Einzeldosen zu bestellen.
Erst Mangelware, dann Ladenhüter: Die Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen sinkt spürbar. Bereits Mitte Juli hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) darauf reagiert und die Verteilung der Impfstoffe umgestellt: Statt wie zuvor bevölkerungsbezogen, werden die Vakzinen seitdem bedarfsabhängig verteilt.
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Dennoch liegen in den Kühlschränken der Arztpraxen offenbar noch viele Vials, die alsbald zu verfallen drohen. Wie das Zi in einer Online-Blitzumfrage mit fast 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern herausfand, dürften rund 4,5 Prozent aller gelieferten Injektionsfläschchen bis Ende August 2021 nicht mehr verimpfbar sein. „Besonders betroffen sind die Vektorimpfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson“, schreibt das Zi in einer Pressemitteilung vom heutigen Mittwoch. „Hier liegt der Anteil der voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen nicht mehr verimpfbaren Dosen nach Einschätzung der Arztpraxen bei rund 15 bis 20 Prozent.“ Beim mRNA-Impfstoff von Biontech seien dagegen nach Angaben der Befragten lediglich 2 bis 3 Prozent der gelieferten Dosen demnächst nicht mehr verimpfbar.
Ein Abgleich zwischen der bisherigen Liefermenge in die Praxen und der bis dato über die Kassenärztliche Bundesvereinigung dokumentierten Impfungen zeigt laut Zi, dass bis zu 10 Prozent der bisherigen Liefermenge noch nicht verimpft wurde. „Im Einzelnen wären dies ca. 1,1 Millionen Dosen AstraZeneca, fast 400.000 Dosen Johnson & Johnson sowie etwa 1,7 Millionen Einheiten Biontech.“
Vektorimpfstoffe kaum noch verimpfbar
Bisher seien den Befragten zufolge dennoch kaum Vials verworfen worden. „Insbesondere die Vektorimpfstoffe gelten mittlerweile aber als kaum noch verimpfbar“, sagt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. „Diese werden auch nur noch von sehr wenigen Praxen in kleinen Mengen bestellt. Die Weltgesundheitsorganisation hat auf den andauernden Impfstoffmangel in vielen ärmeren Ländern hingewiesen. Ethisch scheint es daher dringend geboten, nicht benötigte Vials für internationale Impfstoffspenden einzusammeln, bevor sie unbrauchbar werden. Pro Praxis sind es oft aber nur wenige Vials eines Impfstoffs. Hier ist das Bundesgesundheitsministerium aufgerufen, zügig rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die von Praxen einfach umgesetzt werden können.“
Die Rückgabe von Impfstoffen ist bisher auf Ebene der Praxen und Apotheken nicht vorgesehen. Allerdings können die Bundesländer bei Bedarf Vials zurückgeben, die das jeweilige Zentrallager nicht verlassen haben. Viele machen davon bereits Gebrauch.
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