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Wenn es an der Umsetzung hapert
So klappt es endlich mit der Medikationsanalyse in der Apotheke
Alle einbinden, regelmäßig schulen und Fortbildung zeitlich honorieren
Sie fanden heraus, dass es vor allem wichtig ist, das ganze Apothekenteam aktiv in die Medikationsanalyse einzubeziehen. Das betrifft die Patienten-Akquise sowie, dass die Ergebnisse der Medikationsanalyse für das ganze Team einsehbar sind. Hier müssen vor allem PTA eingebunden werden. Wichtig ist den Studienautor:innen zufolge auch, dass die Apothekenmitarbeiter:innen, die Medikationsanalysen durchführen, regelmäßig geschult werden – welcher Patient eignet sich für eine Medikationsanalyse, wie spreche ich den Patienten an und welchen Nutzen hat dieser davon –, auch um pharmakotherapeutisch aktuell zu bleiben. Und: Die Zeit für die Fortbildung sollte als Arbeitszeit anerkannt werden.
Zeit für Medikationsanalyse einplanen
Die Analyse brachte eine weiteren wichtigen Punkt auf den Tisch: Die Medikationsanalyse sollte fest im Dienstplan eingeplant sein – als „Office Time“ –, sodass der für die Medikationsanalyse zuständige Mitarbeiter diese in seiner Arbeitszeit und ohne Unterbrechung erledigen kann und vielleicht nicht ständig in den HV gerufen wird.
Zugang zu Datenbanken einrichten
Zudem sollte das für eine sorgfältige Medikationsanalyse benötigte Arbeitsmaterial in der Apotheke vorhanden sein. Das sind neben der Apotheken-Software auch Zugriffsmöglichkeiten auf weiter Datenbanken und Literatur. Hilfreich scheint zudem, eine Vorlage zu erstellen, um die Ergebnisse der Medikationsanalyse für den Patienten und den Verordner festzuhalten. Auch eine klare Struktur in der Terminvergabe unterstützt bei der Organisation der Medikationsanalyse.
Mit wem anfangen?
Die Studienautoren raten auf Basis ihrer Ergebnisse, genau Kriterien festzulegen, für welche Patienten eine Medikationsanalyse infrage kommt und diese Patienten in der Kundenkartei entsprechend zu markieren. Dabei bietet es sich an, mit Pflegeheimbewohner:innen zu beginnen, die ersten Analysen mit den verordnenden Ärzten und Ärztinnen persönlich zu besprechen und fortan regelmäßige Treffen einzuplanen.
Und wie bewerben?
Die Studienautor:innen machten die Erfahrung, dass soziale Medien ein probates Mittel sind, den Dienst der Apotheke zu bewerben. Doch sollte man stets auch die Zielgruppen im Auge haben – nicht jeder Apothekenkunde nutzt die sozialen Medien. Sodann könnten Apotheker:innen auf andere Werbemaßnahmen zurückgreifen.
Neben diesen organisatorischen Punkten entscheiden auch individuelle Faktoren, ob es Apotheken gelingt, eine Medikationsanalyse standardmäßig zu implementieren. Laut den Studienautoren waren „wichtige individuelle Erfolgsfaktoren“, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und eine positive Einstellung zur Medikationsanalyse. Auch hilft es, wenn man sich auf die Pharmakotherapie bestimmter Erkrankungen spezialisiert und Medikationsanalysen zu Schulungszwecken durchführt, um routinierter zu werden, was nicht zuletzt das Selbstwertgefühl steigert. Apothekenleiter:innen raten die Studienautoren als „treibende Kraft“ in Sachen Medikationsanalyse zu fungieren. Ihr Fazit: „Es ist uns gelungen, Strategien für eine erfolgreiche Implementierung von MR in der Apotheke zu definieren.“
Kein Selbstläufer
Wichtig ist wohl: dranbleiben und alle ins Boot holen. Es genügt offenbar nicht, einfach einen Apotheker in eine Fortbildung zu stecken und fortan funktioniert das Projekt Medikationsanalyse als Selbstläufer. Die ganze Apotheke muss hinter der pharmazeutischen Dienstleistung stehen. Damit ist wohl auch die Idee, dass mit Honorierung der pharmazeutischen Dienstleistung im nächsten Jahr alles schon irgendwie „automatisch“ klappt, ein Irrglaube.
2 Kommentare
Medikationsanalyse
von Carolus Schneider am 23.08.2021 um 8:34 Uhr
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AW: Medikationsanalyse
von Ralf Schabik am 23.08.2021 um 11:05 Uhr
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