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Digitalisierung und E-Rezept
Oberhänsli: „Was wir machen, ist grundsätzlich etwas Gutes“
Oberhänsli: Mit gemeinsamen Plattformen gegen Amazon
Oberhänsli und Overwienig gestehen dem E-Rezept hingegen durchaus einen Mehrwert zu. Gerade beim Zur Rose-Chef ist das bestens bekannt. Aber auch Overwiening sieht die Vorteile für die Apotheken: Formelle Fehler könnten automatisch verhindert werden, die Abrechnung werde vereinfacht, die Daten der Patienten würden direkt gesichert. All dies sollte die Kollegen und Kolleginnen durchaus motivieren, meint die ABDA-Präsidentin. Dass das E-Rezept von vielen Apotheker:innen noch als Bedrohung wahrgenommen werde, basiere auf der Annahme, dass mit dem E-Rezept der Versandhandel unterstützt werde. „Das ist ein grundsätzlicher Irrtum“. Das E-Rezept sei Teil Digitalisierung und helfe den Apotheken vor Ort, die „im Back End“ ohnehin schon digitalisiert seien, damit nun ins „Front End“ aufzuschließen. Digitalisierung, betonte Overwiening, sei nicht Versand – einer Verkaufsform, die es schon im letzten Jahrtausend bei Neckermann und Quelle gab. Die Furcht vor dem E-Rezept sei nur durch diesen Rutsch ins „falsche Synonym“ entstanden, meint die ABDA-Präsidentin. Die Apotheken seien jedenfalls bereit fürs E-Rezept – und dass sie digital bestens aufgestellt seien, zeige auch die erfolgreiche Ausstellung der digitalen COVID-19-Zertifikate seit Mitte Juni.
Neben den Kollegen und Kolleginnen müssen aus Overwienings Sicht aber auch noch die Kunden und Kundinnen von den Vorteilen des E-Rezepts überzeugt werden. Sie verwies dazu auf die kürzlich präsentierte Umfrage im Auftrag der ABDA, die zeigte, dass fast 60 Prozent der Bürger:innen noch nie vom E-Rezept gehört haben. Die ABDA-Präsidentin betonte zudem: Die Digitalisierung sei immer nur ein Instrument für eine noch bessere Gesundheitsversorgung und eine Ergänzung zum persönlichen Patientenkontakt.
Boni spielen keine Rolle
Oberhänsli zeigte sich erfreut, dass auch Overwienig den Nutzen des E-Rezepts grundsätzlich erkennt – Reinhardt hingegen widersprach er: Erfahrungen in der Schweiz zeigten, dass auch die Ärzteschaft viele Vorteile von der elektronischen Verordnung habe, beispielsweise durch eine automatisierte Interaktionskontrolle. Der Zur Rose-Chef relativierte auch die ihm zugeschriebene Aussage, sein Unternehmen strebe in den nächsten fünf Jahren an, seinen Marktanteil im Rx-Markt von derzeit 1 Prozent auf 10 Prozent zu erhöhen. Zwar wolle Zur Rose sicher seinen Rx-Anteil durch das E-Rezept steigern – auf die fixe Zahl will sich Oberhänsli aber nicht festlegen lassen. 10 Prozent erschienen mit einem Blick auf Schweden allerdings möglich. Dort habe man diesen Anteil bereits erreicht – und das, obwohl es auch dort Festpreise für Arzneimittel gebe, wie er betonte. Boni spielten dabei gar keine Rolle, es sei die Convenience, die die Kunden vom Versand überzeuge. Vor allem für Chroniker:innen, die regelmäßig Arzneimittel brauchen, haben das E-Rezept und der Bezug im Versand Vorteile.
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DocMorris will Plattform zum Kerngeschäft machen
Der Zur-Rose-Chef ist überzeugt: Was sein Unternehmen – allen voran DocMorris – mache, ist etwas „grundsätzlich Gutes“. Es gehe um Qualität, die erst durch Digitalisierung entstehe. Er hält auch nichts davon den Versandhandel gegen die stationäre Versorgung zu stellen – seine Vision ist die Plattform, die mehrere Player verknüpft und damit Mehrwert für die Patienten generiert. „Hier ist mein Petitum: Lassen Sie uns doch diese Plattformen – es wird ja nicht nur eine sein – letztlich gemeinsam anstreben und bitteschön das Feld nicht denjenigen überlassen, die wirklich niemand will, damit meine ich Amazon und Konsorten“.
3 Kommentare
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von Thomas Eper am 26.08.2021 um 11:21 Uhr
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Löschung
von Conny am 26.08.2021 um 8:59 Uhr
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