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Overwiening eröffnet DAT 2021
„Weggucken und Verstecken sind nicht unser Weg“
Nicht nur unverzichtbar, sondern auch gut sichtbar
Doch der Reihe nach: Die Corona-Pandemie sei für die Apothekerinnen und Apotheker eine Zeit gewesen, in der „geackert und geschuftet“ wurde. „Wir waren aber in dieser Zeit nicht nur unverzichtbar, sondern zugleich auch stets sehr gut sichtbar“, so Overwiening. Eine pandemiebedingte Herausforderung nach der anderen habe man in der Offizin weggearbeitet: Desinfektionsmittel, Maskenverteilung, Impfstofflogistik. Daneben thematisierte sie den Patientenansturm im Frühjahr 2020, die Lieferengpässe – auch aufgrund von Kontingentierungen – sowie die Aufklärung, Beratung und Beruhigung von Menschen mit Ängsten und Sorgen während der Krise. „Wir, liebe Kolleginnen und Kollegen, waren und sind es immer noch: die Corona-Jongleure.“ Jonglieren sei dabei das Synonym für eine höchst anspruchsvolle und anstrengende Tätigkeit. „Während anderswo noch diskutiert und lamentiert wurde, haben wir bereits umgesetzt und geliefert“, betonte Overwiening.
Dass die Apothekerinnen und Apotheker das Rückgrat des Gesundheitssystems sind, hätten Politik und Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen, und genau dies hätte dem Berufsstand eine neue Form des Respekts eingetragen. Flexibel, agil und krisenfest – so nimmt die ABDA-Präsidentin das Apothekensystem wahr. „Warum sind wir das nicht immer oder zumindest öfter? Brauchte es diese Pandemie, um das an Qualitäten zutage zu fördern, was in uns steckt“, stellte Overwiening zur Frage, um dann zu ergänzen: „Was an Potenzial auch in unserer ABDA steckt?“
Das Potenzial der ABDA – die oberste Standespolitikerin der Apothekerschaft wies in ihren Ausführungen immer wieder auf diese Frage hin. In der Amtszeit ihres Vorgängers Schmidt wurde die ABDA vor allem im Zusammenhang mit dem EuGH-Urteil 2016 und den politischen Folgen heftig kritisiert und immer wieder infrage gestellt. „Auch ich erlebe als Präsidentin der ABDA diese große Gereiztheit“, erklärte sie. Häufige Forderungen an sie seien beispielsweise „Sie müssen jetzt endlich mal auf den Tisch hauen!“ oder „Da müssen jetzt mal Profis ran“. Overwiening stellte in dem Zusammenhang klar, dass es – zumindest im Diesseits – keine Führungsfigur mit Unfehlbarkeit und Allmächtigkeit gebe. Vielmehr lade sie alle ein, „unserer Standesvertretung unter meiner Führung zu vertrauen. Diese lasse Dinge weniger komplex werden und Handlungsräume schaffen.
Auf dem Weg, „die ABDA noch besser, noch stärker zu machen“, habe man die Befunde der Organisationsuntersuchung „intensiv, transparent und konstruktiv“ in allen Gremien diskutiert. Dabei habe es eine maximale Übereinstimmung bei der Bewertung gegeben. Einigkeit bei der Diagnose (die der Berufsöffentlichkeit immer noch vorenthalten wird!) sei die Grundvoraussetzung für den nächsten Schritt – und zwar der Therapie. Auch hier ließ die ABDA-Präsidentin keine konkreten Details raus. Nur so viel: Man brauche eine stärkere externe Kommunikation und eine stärkere politische Kommunikation. Dazu wird die ABDA-Stabstelle Kommunikation mit einem weiteren Mitarbeiter, einer weiteren Mitarbeiterin aufgestockt. „Das kann und darf aus meiner Sicht aber nur der Anfang sein“, kündigte sie zugleich an.
2 Kommentare
DAT
von Heiko Barz am 22.09.2021 um 19:40 Uhr
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Sieht so „Aufbruch“ aus ….?
von Gunnar Müller, Detmold am 22.09.2021 um 18:10 Uhr
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