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Overwiening eröffnet DAT 2021
„Weggucken und Verstecken sind nicht unser Weg“
Problemlöser für Patienten und Transformator für Digitales
Während sich das gesamte Gesundheitssystem derzeit deutlich auf dem Weg in die digitale Zukunft befindet, konstatiert Overwiening die Situation bei den Apotheken folgendermaßen: „Als Politik und Gesellschaft händeringend nach einer Möglichkeit suchten, massenhaft und schnell digitale Impfzertifikate auszustellen, waren die Apothekerverbände zur Stelle und haben als erste und einzige binnen Tagen eine entsprechende Portallösung zur Verfügung gestellt.“ Das habe die Außenwahrnehmung in sehr kurzer Zeit sehr stark verändert. „In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit wurden vom Verhinderer zu dem, was wir auch seit vielen Jahren längst sind: ein für unsere Patientinnen und Patienten persönlicher Problemlöser, in diesem Fall ein Transformator für digitale Gesundheitsanwendungen in der Fläche.“
Genauso, wie man bei den Impfzertifikaten digitale Souveränität an den Tag gelegt hätte, will Overwiening auch, dass die Apothekerschaft bei den meisten anderen Themen souverän agieren. „Ich will, dass wir herausstellen, was wir als Vollversorger vor Ort können, und auf unsere eigene Leistungsfähigkeit vertrauen statt zu thematisieren, was andere, die aus einer Lagerhalle jenseits der Landesgrenze agieren, nicht können.“ Dieser Mehrwert müsse im Zentrum zukünftiger politischer Entscheidungen stehen. Dazu gehöre eine schlagkräftige, sichtbare und leidenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit: „Weggucken und Verstecken sind nicht unser Weg!“
Geschlossen auftreten
Zum Schluss ihrer Rede resümierte die ABDA-Präsidentin: „Im Rückspiegel betrachtet (…) kann man die Pandemieerfahrung für uns als Apothekerschaft in einem gewissen Sinne als positive Zäsur sehen.“ Für die nahe Zukunft erwarte sie von der Kollegenschaft, dass man klare Haltungen und Grundsätze erarbeite, die dann in die gesellschaftliche und politische Debatte eingebracht werden – und zwar „aktiv und selbstbewusst“. In der Vergangenheit beim Thema „Pille danach“ habe der Berufsstand bewiesen, dass über Positionen leidenschaftlich gestritten und gerungen wurde, aber am Ende eine klare Haltung gestanden habe. Diese Situation entstehe aktuell beim Thema „Impfen in der Apotheke“: „Auch hier werbe ich für Geschlossenheit in der Haltung, selbst wenn nicht jede Apotheke das Impfen gegen Grippe und COVID-19 oder möglicherweise noch gegen andere Erreger vornehmen wird.“ Dass man bei diesem Thema in Opposition zur Ärzteschaft gerate, sei „ein ärztliches Politikum, das sich nicht mit den Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen Apothekerinnen und Apotheker bereits impfen, rechtfertigen lässt“.
„Bewahren wir uns aus den letzten Wochen und Monaten den aufrechten Gang und das gewachsene Selbstbewusstsein als freie Heilberuflerinnen und Heilberufler“, schloss ABDA-Präsidentin Overwiening ihre Eröffnungsrede ab und fügte hinzu: „Richten wir all unsere Aufmerksamkeit auf ein geschlossenes heilberufliches Miteinander in einer entschlossenen, einer aktiven und agilen ABDA. Dann werden wir erfolgreich sein und unverzichtbar bleiben.“
2 Kommentare
DAT
von Heiko Barz am 22.09.2021 um 19:40 Uhr
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Sieht so „Aufbruch“ aus ….?
von Gunnar Müller, Detmold am 22.09.2021 um 18:10 Uhr
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