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Der Zeitplan der STIKO
Corona-Impfung: Wie geht es weiter mit den (Klein)kindern?
Kinder sind zwar nicht die Treiber der Corona-Pandemie. Dennoch gehören Kinder (unter 12 Jahren) weiterhin zu der Gruppe der Bevölkerung, die noch keine COVID-19-Impfung erhalten haben. Auf dem (virtuellen) Kongress für Kinder- und Jugendmedizin 2021 gab es deshalb auch einen Blick in die Zukunft der Impfung von Kindern gegen Corona.
Erst vergangenen Freitag meldete die Nachrichtenagentur dpa, dass es laut RKI (Robert Koch-Institut) „teils sehr hohe Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen“ gibt. In acht Landkreisen und einer kreisfreien Stadt liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, twitterte das RKI am Donnerstagabend zu einer Auswertung im neuen Corona-Wochenbericht. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche in den Altersgruppen unter 20 Jahren allerdings im Vergleich zur Woche zuvor leicht gesunken, hieß es zusammenfassend.
Am 6. Oktober hatte die dpa außerdem berichtet, dass der Corona-Impfstoff von Moderna in Schweden vorerst keinen Menschen unter 30 Jahren mehr verabreicht wird, in Dänemark zudem niemandem unter 18. Grund dafür sind Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen: die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die schwedische Gesundheitsbehörde mitteilte. Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei äußerst gering. Die betroffene Altersgruppe sollte dennoch stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, hieß es.
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Vergangenen Montag berichtete nun die DAZ, dass Pfizer und Biontech die Zulassung ihres COVID-19-Impfstoffs für Kinder ab einem Alter von fünf Jahren anstreben – sie haben bei der EMA die Zulassungserweiterung für Comirnaty® beantragt. Geimpft werden sollen Kinder mit einem Drittel der Jugendlichen- und Erwachsenendosis – 10 µg statt 30 µg –, zweimal im Abstand von 21 Tagen.
Am Dienstag zeigten sich nun Mediziner laut dpa „besorgt wegen Infektionen bei Jüngeren“. Schwere COVID-19-Verläufe würden bei Kindern nach Einschätzung des Leiters der Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, James F. Beck, aber eher seltener auftreten. Er machte jedoch auf Fälle aufmerksam, bei denen COVID-19 Autoimmunerkrankungen nach sich zieht (siehe unten: PIMS). Offenbar würden davon betroffene Kinder mit der richtigen Behandlung aber wieder vollständig gesund werden. Währenddessen bereitet eher ein starker Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen wegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) Sorgen – bei Ein- bis Vierjährigen. Gefährlich kann dieser Infekt der oberen Luftwege insbesondere für Frühgeborene sowie vorerkrankte Kinder im ersten Lebensjahr werden.
Nach der vierten Welle kaum noch PIMS-Fälle?
Anlässe gibt es also genug, dass sich auch der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin 2021 am 8. Oktober mit SARS-CoV-2 auseinandergesetzt hat. So machte dort Professor Reinhard Berner (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus) in seinem Vortrag deutlich, dass von Beginn der Pandemie an junge Kinder kaum (schwer) von COVID-19 betroffen waren. Neu generierte Daten auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie würden dies zeigen: So gibt es bereits seit März 2020 ein COVID-19-Survey, seit Mai 2020 ein PIMS-Survey (Pädiatrisches Inflammatorisches Multiorgan-Syndrom) und seit April 2021 auch ein Post-COVID-19-Survey. Zudem zeichne sich ab, dass es nach der vierten COVID-19-Welle aktuell kaum noch PIMS-Fälle gebe. Es stünde die Frage im Raum, ob das vielleicht auf ein verändertes Spikeprotein der neuen Virusvariante zurückzuführen sein könnte.
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Weil Kinder von Beginn an durch COVID-19 weniger gefährdet waren als Erwachsene, hatte sich die STIKO auch in ihrer Impfempfehlung zunächst zurückhaltend gezeigt: Erst im August riet sie zur generellen Impfung – mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs – ab 12 Jahren, nachdem die Politik bereits vorgeprescht gewesen war. Zuvor hatten die Impfexperten nur Kindern mit Vorerkrankungen ab 12 Jahren die Impfung empfohlen.
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