COVID-19-Impfstoffbestellung

Es gibt wieder Höchstmengen für Comirnaty

Berlin - 19.11.2021, 21:50 Uhr

Viel Moderna, wenig Comirnaty, genug Zubehör, aber zu wenige Klebeetiketten: In Sachen COVID-19-Impfstoffbestellung geht es wieder drunter und drüber. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports) 

Viel Moderna, wenig Comirnaty, genug Zubehör, aber zu wenige Klebeetiketten: In Sachen COVID-19-Impfstoffbestellung geht es wieder drunter und drüber. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports) 


Die Höchstmengen sind zurück – zumindest für den COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert, kann bei der am Dienstag fälligen Bestellung jede Ärztin und jeder Arzt maximal 30 Dosen der Vakzine ordern – das entspricht fünf Vials. Spikevax von Moderna kann unbegrenzt bestellt werden, allerdings könnte es Engpässe bei den Etiketten für die Impfdokumentation geben.

Es ist die Zeit der Auffrischimpfungen: Rund 27 Millionen Impfdosen gegen COVID-19 sollen in den kommenden Wochen in die Arme der Bürger:innen gelangen, sagte die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am vergangenen Donnerstag nach der Bund-Länder-Konferenz. Auf impfende Apotheken will man dabei allerdings verzichten – und nun kontingentiert der Bund auch noch erneut die Vakzine von Biontech/Pfizer für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

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Zwar werden die Praxen in der kommenden Woche noch rund 4,6 Millionen Dosen Comirnaty® erhalten, schreibt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in den „Praxisnachrichten“. „Danach wird überwiegend Impfstoff von Moderna bereitgestellt. Dies gab das Bundesministerium für Gesundheit heute überraschend bekannt.“ Spikevax® und der COVID-19-Impfstoff Janssen stünden den Praxen allerdings weiterhin unbegrenzt zur Verfügung.

Bereits ab der Woche vom 29. November bis 5. Dezember werde Comirnaty kontingentiert, heißt es weiter. Das bedeutet: Die Kontingentierung gilt schon ab der Bestellung am kommenden Dienstag. Jeder Arzt kann dann bis zu 30 Impfstoffdosen (fünf Vials) des Hersteller Biontech/Pfizer für die kommende Woche ordern. „Das BMG geht derzeit davon aus, dass diese Bestellungen dann auch vollständig beliefert werden können“, informiert die KBV.

Für die anderen beiden Impfstoffe gibt es demnach keine Bestellobergrenzen – knapp werden könnten allerdings vorübergehend die Etiketten für die Dokumentation im Impfausweis. Bisher werden davon elf Stück pro Vial mitgeliefert. „Die KBV hat sowohl beim BMG als auch beim Hersteller angemahnt, dass schnellstens genügend Klebeetiketten für die Durchführung von Auffrischimpfungen zur Verfügung gestellt werden müssen.“

Spikevax statt Comirnaty: erhöhter Beratungsbedarf

Spikevax ist in Deutschland für die Grundimmunisierung für Menschen ab 12 Jahren sowie für Auffrischimpfungen bei Personen ab 18 Jahren zugelassen. Wer jünger als 30 Jahre oder schwanger ist, sollen laut STIKO nicht mit Moderna, sondern mit Comirnaty geimpft werden, erinnern die Kassenärzte. Und: Bei Spikevax sind für die Grundimmunisierung zwei Dosen zu je 0,5 ml im Abstand von vier bis sechs Wochen notwendig, für Auffrischimpfungen allerdings nur 0,25 ml. Dies sollten Praxen bei der Bestellung des Impfstoffs von Moderna berücksichtigen. Ein Vial reicht somit für 20 Auffrischimpfungen oder zehn Impfungen im Rahmen der Grundimmunisierung. Impfzubehör wird laut KBV ausreichend mitgeliefert.

„Gerade jetzt wo die Praxen ihre Kapazitäten wieder deutlich hochfahren und für die nächste Woche fast fünf Millionen Impfstoffdosen geordert haben, wird die Impfkampagne empfindlich gestört“, kommentiert der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen. Die Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) treffe die Ärzte völlig überraschend und unvorbereitet. Sein Vize Stephan Hofmeister ergänzt: „Wir rechnen mit deutlich erhöhtem Beratungs- und auch Aufklärungsbedarf für die Ärztinnen und Ärzte, weil Patientinnen und Patienten, die mit Biontech/Pfizer im Rahmen ihrer Grundimmunisierung geimpft wurden, nun eine Auffrischimpfung mit Moderna erhalten werden.“ Impfstoffe seien nach vorliegenden Studiendaten und laut Ständiger Impfkommission (STIKO) gleichwertig, die Umstellung werde jedoch wertvolle Zeit binden, die für das Impfen dann fehle.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Comirnaty Begrenzung

von Cs am 20.11.2021 um 16:49 Uhr

Leider kann ich bei meinem Kommentar die Netiquette nicht mehr einhalten. Den Herrschaften im BMG hat wohl jemand.....

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