Update der Empfehlungen zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Wie gefährdet sind Schwangere in der Pandemie?

Stuttgart - 19.11.2021, 17:50 Uhr

Eine SARS-CoV-2-Infektion geht mit einem 1,5- bis 4-fach erhöhtem Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen einher. (Foto: IMAGO / Fotostand)

Eine SARS-CoV-2-Infektion geht mit einem 1,5- bis 4-fach erhöhtem Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen einher. (Foto: IMAGO / Fotostand)


Erhöhtes Risiko für Präeklampsie und Frühgeburt – was tun?

Bei COVID-19-Erkrankung in der Schwangerschaft werden (im Anschluss) ultrasonografische Verlaufskontrollen in zwei- bis vier-wöchentlichen Abständen empfohlen. Außerdem sollten der Blutdruck sowie klinische Zeichen einer Präeklampsie regelmäßig überprüft werden, „da ein Zusammenhang zwischen COVID-19 und dem Auftreten einer Präeklampsie beobachtet wurde“. Daneben heißt es aber, dass weder eine SARS-CoV-2-Infektion noch die COVID-19-Erkrankung eine Entbindungsindikation darstellen. Eine relevante mütterliche respiratorische Beeinträchtigung könnte hingegen eine Entbindung erforderlich machen.

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COVID-19 gilt schon lange nicht mehr als rein respiratorische Erkrankung, sie hat auch eine kardiovaskuläre und inflammatorische Komponente. Man vermutet deshalb eine signifikante Wirkung des Virus auf das mütterliche Gefäßsystem. Kürzlich seien gemeinsame Merkmale (Zytokinsturm) zwischen den schwersten Formen der COVID-19-Krankheit und der Präeklampsie als pathophysiologischer Mechanismus festgestellt worden. „Die SARS-CoV-2-Infektion geht mit einem 1,5- bis 4-fach erhöhtem Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen einher.“

Erhöhtes Frühgeburtsrisiko, aber keine Häufung von Fehlgeburten oder Fehlbildungen

Wie man in den aktuellen Empfehlungen außerdem nachlesen kann, verläuft ein relevanter Anteil der SARS-CoV-2-Infektionen in der Schwangerschaft auch asymptomatisch, und die Symptomatik ist bei Schwangeren prinzipiell vergleichbar zu Nicht-Schwangeren im gebärfähigen Alter

Wird COVID-19 jedoch symptomatisch, ist die Erkrankung mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko (2- bis 3-fach) assoziiert. Eine Häufung von Fehlgeburten oder Fehlbildungen sei bislang nicht berichtet worden. Das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes gilt jedoch als erhöht. Eine plazentare Unterversorgung bei einer maternalen COVID-19-Infektion kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.

All das sind nur Ausschnitte der zahlreichen Empfehlungen und Erkenntnisse aus dem Originaldokument – das Sie hier einsehen können.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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