Heidelberger Herbstkongress 2021

Downgrade für PPI in kommender Reflux-Leitlinie

Stuttgart - 29.11.2021, 09:15 Uhr

Bei der GERD kann man sich auf vier Therapieprinzipien stützen, die man sinnvoll miteinander kombinieren sollte. (x / Foto: Syda Productions / AdobeStock)

Bei der GERD kann man sich auf vier Therapieprinzipien stützen, die man sinnvoll miteinander kombinieren sollte. (x / Foto: Syda Productions / AdobeStock)


Warum PPI nicht immer wirken

Spricht ein Patient oder eine Patientin nach acht Wochen tatsächlich nicht auf eine PPI-Therapie an, kann das verschiedene Gründe haben:

  • Inadäquate Säurehemmung
    • Compliance
    • Dosierung
    • „Acid Pocket“
    • Zollinger Ellison
    • PPI-Resistenz
    • Nächtlicher Säuredurchbruch
  • Regurgitation von nicht saurem Reflux (Galle)
  • Beschwerden sind nicht refluxbedingt

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PPI – wie war das noch?

Laut Labenz kann man sich bei der GERD auf vier Therapieprinzipien stützen, die man sinnvoll miteinander kombinieren soll:

  • Säurekontrolle vor allem mit PPI
  • Refluxkontrolle vor allem mit Alginat oder Antireflux-Operation
  • Mukosaprotektion vor allem mit Alginat
  • Sensitivitäts-/Refluxkontrolle z.B. mit Citalopram, Fluoxetin

All das zeigt: Die GERD ist nicht trivial, die Diagnose muss sauber gestellt werden.

Außerdem sprach Labenz neben der eosinophilen Ösophagitis in seinem Vortrag beim 44. Heidelberger WEB-Kongress auch über die Therapie von Reizmagen/Gastritis, die Ulkuskrankheit sowie über einen Paradigmenwechsel in der kommenden Leitlinie zu Helicobacter pylori.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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