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Kalte Finger bis zur Amputation
Verschlimmern Migräne-Antikörper ein Raynaud-Syndrom?
Mögliche Nebenwirkung plausibel
Auch in zulassungsrelevanten Studien, fand das „Arznei-Telegramm“ heraus, gab es bei Erenumab bereits elf Patienten mit Raynaud-Syndrom, bei denen zwei mit bestehendem Raynaud-Syndrom unter Erenumab eine Verschlechterung beobachteten, einer der Studienteilnehmer brach die Studie ab. Einen Zusammenhang stuft die FDA als „möglich“ ein und hält es aufgrund des Wirkmechanismus des CGRP-Rezeptor-Antikörpers für durchaus „biologisch plausibel“. Sie schrieb 2015: „Dies ist ein besorgniserregendes Phänomen, da ein Mangel an CGRP-Freisetzung für die fehlende Reflexerweiterung bei Raynaud verantwortlich gemacht wird“. Zudem habe die Verabreichung von CGRP eine positive Wirkung auf das Raynaud-Syndrom gezeigt, wie 2014 in „Physiological Reviews“ veröffentlicht.
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Auch bei Galcanezumab kam es bereits zu einem Fall einer Verschlechterung eines Raynaud-Syndroms. Allerdings verschwanden die Beschwerden trotz Fortsetzen der Therapie wieder, sodass nicht von einer Kausalität gesprochen werden könne, erklärt das CHMP der EMA. Bei Fremanezumab spricht die EMA in ihrem „Assessment Report“ von einer erhöhten Inzidenz vaskulärer Ereignisse – unter anderem Raynaud-Syndrom –, auch wenn sie die Gesamtinzidenz als „eher klein“ einstuft.
Vor Antikörpertherapie Raynaud-Syndrom abklären
Was also tun mit diesen Informationen? Den Daten zufolge könnten Migräne-Antikörper ein Raynaud-Syndrom hervorrufen oder verschlimmern. Migränepatient:innen dürften zudem dafür besonders anfällig sein, da sie ohnehin eine höhere Komorbidität mit einem Raynaud-Syndrom zeigen. Das „Arznei-Telegramm“ rät zur Aufklärung: „Vor Anwendung der drei Reserveprophylaktika sollten Patienten über das Vorliegen eines Raynaud-Syndroms befragt und über die Möglichkeit einer Erstmanifestation bzw. Verstärkung des Phänomens informiert werden“.
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