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Corona-Variante Omikron
Britische Expertin: Deutschland sollte schnell Schulkinder impfen
Frankreich weitet Kinderimpfung gegen COVID aus
In Frankreich können künftig alle Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung erhalten, das berichtete vergangenen Mittwoch die dpa. Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte im Sender BFMTV an, dass Termine nun buchbar seien. Die Dosen würden in Impfzentren, in der Apotheke sowie in Arztpraxen gespritzt. Bisher hatte Frankreich Corona-Impfungen in dieser Altersgruppe nur für Kinder mit Vorerkrankungen und solche, die mit besonders gefährdeten Menschen zusammenleben, erlaubt. So wie also aktuell noch in Deutschland und Großbritannien die Empfehlung für diese Altersgruppe lautet.
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Véran sagte, dass zuletzt 145 Kinder nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus seien, 27 befänden sich auf der Intensivstation. Der Virus zirkuliere unter Kindern am meisten. Eines von fünf Kindern teste sich positiv auf das Virus. Auf welche Altersgruppe sich die Zahlen bezögen, präzisierte Véran nicht. Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Zuletzt steckten sich auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche landesweit etwa 545 an. Angesichts dessen plant die Regierung im neuen Jahr strengere Regeln für den Besuch von Gastronomie und Kulturstätten.
Sind Kinder durch Omikron nun gefährdeter als durch die bisherigen Varianten, oder nicht? Ebenfalls auf der Bundespressekonferenz vergangene Woche hieß es, dass die initiale Annahme, dass mit der neuen Omikron-Variante vor allem jüngere Kinder betroffen sein könnten, sich bislang nicht zu bestätigen scheine. Erste Meldungen aus Südafrika hatten das vermuten lassen.
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Am 21. Dezember wurde ein Preprint zu „Frühzeitige Bewertung des klinischen Schweregrads der SARS-CoV-2 Omikron-Variante in Südafrika“ veröffentlicht. Der Wissenschaftler Dr. Sterghios Moschos von der Northumbria Universität in Newcastle (Großbritannien) hatte per Twitter darauf aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis, die Daten zeigten, dass unter fünf Jahren und über 60 Jahren das höchste Risiko für eine Krankenhauseinweisung unter Omikron bestehe. Man solle die vorläufigen Daten jedoch nicht überinterpretieren, sie zeigten auch, dass der Verlauf insgesamt milder sei, verglichen mit vorherigen Varianten. Aber auch das solle man nicht überinterpretieren. Es könnte sein, dass dies, wie mehrfach erwähnt, an einer natürlich erworbenen Immunität in Südafrika liegt. Die Autor:innen des Preprints selbst betrachten in der Diskussion nur das allgemeine Risiko unter Omikron und gehen dabei nicht speziell auf verschiedene Altersgruppen ein.
Gibt eine Labor-Studie mehr Aufschluss?
Dass Omikron unter Umständen weniger schwere Krankheitsfälle hervorrufen könnte als die Delta-Variante, diesen Schluss zog diese Woche auch ein Forscherteam aus dem Vereinigten Königreich – aus einem Laborversuch mit Pseudoviren in Zellkulturen. Darüber berichtete unter anderen das Science Media Center (SMC). Auch diese Studie liegt bislang nur als Preprint vor. „Im Vergleich zu dem Delta-Pseudovirus konnte das Omikron-Pseudovirus Lungenzellen und Zellen von Lungenorganoiden schlechter infizieren“, heißt es dazu. Das Omikron-Pseudovirus habe auch deutlich schlechter Zell-Zell-Fusionen anregen können.
Auf die Frage, inwiefern dieses Ergebnis der Studie mit den Beobachtungen niedrigerer Hospitalisierungsraten aus Südafrika übereinstimmt, antwortete Professor Isabella Eckerle (Leiterin der Forschungsgruppe „emerging viruses“ in der Abteilung für Infektionskrankheiten, Universität Genf, Schweiz): „Es könnte ein Hinweis auf mildere Infektionen sein, aber man muss auch bedenken, dass Südafrika eine junge Population hat, in den vorherigen Wellen bereits eine starke Übersterblichkeit entstand und die berichteten Fälle vor allem junge Menschen mit Impfdurchbrüchen waren. Auch zirkulierte in Südafrika vermehrt die Beta-Variante, sodass wahrscheinlich ein anderer immunologischer Hintergrund herrscht als bei uns.“ Insgesamt betrachte Eckerle die Daten mit sehr viel Vorsicht. Im Laborversuch fehle beispielsweise „das adaptive Immunsystem, das eine wesentliche Rolle bei der Modifikation des Krankheitsbilds spielt“.
Bei der Bewertung der Daten aus Südafrika werde grundsätzlich ein entscheidendes Problem deutlich: „Je vielfältiger und diverser die zugrunde liegende Immunität der Bevölkerung wird – durch Impfung oder Infektion, vergangene Varianten-Zirkulation, regionale Unterschiede –, umso schwieriger wird es, die Unterschiede in der Krankheitspräsentation entweder dem Virus selbst oder der Grundimmunität zuzuschreiben.“
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Der Chef des Robert Koch-Instituts, Professor Lothar Wieler, geht jedenfalls von einer Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland aus. „Wir können nach wie vor nicht sicher einschätzen, ob Omikron weniger krank macht“, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. „Aber selbst wenn dies so wäre: Omikron ist extrem ansteckend und kann dem Immunsystem leichter entkommen. Das führt auch bei Genesenen und zweimal Geimpften häufiger zu Infektionen und diese können eben auch weitergegeben werden.“
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