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11. Januar 2022
Die gesetzlich geschaffene Möglichkeit, dass Apotheken in die Covid-19-Impfung einsteigen dürfen, hat eine große Nachfrage bei Apotheken ausgelöst, sicher nicht bei allen, aber doch bei relativ vielen. Wie schön, mein liebes Tagebuch! So geht zum Beispiel die Kammer Nordrhein davon aus, dass schon Ende Januar in Nordrhein-Westfalen rund 4000 Apothekerinnen und Apotheker in der Lage sein werden, gegen Covid-19 zu impfen – wobei hier die gegen Grippe impfenden Apotheken mit einberechnet wurden, denn die erfüllen bereits die formalen Voraussetzungen. Die Schulungen für alle impfwilligen, noch ungeschulten Apothekers laufen an. Die Termine sollen schon in wenigen Stunden ausgebucht gewesen sein. Und die Kammern wollen sich, so weiß die Apothekerkammer Nordrhein, eng untereinander abstimmen, um möglichst einfache und unbürokratische Prozesse zu erarbeiten. Das Wort der Kammer Nordrhein in Gottes Ohr! Da kann man doch sicher viele Vorgaben und Schulungsmaterialien (Schulungsvideos, Online-Infoveranstaltungen) standardisieren, es muss nicht jede Kammer von vorne beginnen. Auch im kleinen Saarland wollen spätestens Ende Januar bis zu 100 Apotheken die Impfung anbieten können. Unterstützung kommt dort auch von der Saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Sie findet, dass die Einbeziehung von Apotheken „nur logisch“ sei, die Einbindung von Apotheken in eine Impfstrategie könnte einen substanziellen Beitrag bieten. Unbedingt, mein liebes Tagebuch!
Da liegen sie nun im Lager, die guten alten Plastiktüten mit dem roten A oder auch anderen mehr oder weniger hübschen Pharma- und anderen Motiven, Plastiktüten, die nun offiziell seit 1. Januar 2022 verboten sind und nicht mehr ausgegeben werden dürfen. Tja, der 1. Januar kam ja auch so plötzlich. Nun ja, mein liebes Tagebuch, im Ernst: Es gab wirklich eine lange Übergangsfrist, (seit 2019) eigentlich sollten mittlerweile alle damals noch eingekauften Plastiktüten unters Volk und auf die Halden von Plastikmüll gebracht worden sein. Aber nein, es ist vermutlich so ähnlich wie mit der D-Mark, von der noch etliche in deutschen Haushalten schlummern sollen: Es gibt noch Restbestände an Plastiktüten in Apotheken. Eine DAZ.online-Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte der Apotheken „noch einige“ Plastiktüten auf Lager haben. Was tun? Laut Bundesumweltministerium kann man sie natürlich privat verbrauchen: Wenn dann Apothekers im Jahr 2030 noch frische ungebrauchte Plastiktüten für den privaten Einkauf im Supermarkt nutzen, dann wissen wir, warum. Man kann die Tüten aber auch spenden, z. B. an Kinderkrippen, die könnten sie noch gebrauchen, meint das Umweltamt. Oder man entsorgt die Plastiktüten auch ganz offiziell, aber nur ordnungsgemäß: Sie müssen einer hochwertigen Verwertung nach den Vorgaben des Verpackungsgesetzes zugeführt werden. Mein liebes Tagebuch, das klingt aufwendig und nach Wertstoffhof o.ä. Also, Tschüss, du Plastiktüte, und Servus liebe Öko-Papier-Tragetasche. Oder einfach den Kunden anstupsen: Haben Sie eine eigene Tasche dabei? Können Sie’s gleich so nehmen?
3 Kommentare
Impfen
von Stefan Siebert am 16.01.2022 um 11:15 Uhr
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Hausaufgaben machen !
von Ulrich Ströh am 16.01.2022 um 9:47 Uhr
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AW: Hausaufgaben machen
von Dominik Klahn am 16.01.2022 um 11:05 Uhr
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