Beratungstipp

Maskendermatitis – was hilft?

08.02.2022, 12:45 Uhr

Was können Apothekenmitarbeitende Kundinnen und Kunden raten, die an Maskendermatitis leiden? (Foto: blackday / AdobeStock)

Was können Apothekenmitarbeitende Kundinnen und Kunden raten, die an Maskendermatitis leiden? (Foto: blackday / AdobeStock)


Im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat sich der Mund-Nasen-Schutz zu einem täglichen Begleiter entwickelt. Doch was ist zu tun, wenn die Haut auf den Feuchtigkeitsstau und die mechanische Belastung mit Entzündungen und Juckreiz reagiert?

Die Corona-Pandemie begleitet uns bereits seit fast zwei Jahren. Seitdem sind Atemschutzmasken zum täglichen Accessoire für Arbeit und Privatleben geworden. Zu Beginn waren vor allem Stoff- und Vliesmasken verbreitet, deren erlaubte Benutzung war allerdings nur von kurzer Dauer. Mittlerweile wird auf medizinische Masken gesetzt. Diese sind wegen ihrer Fremdschutzwirkung (OP-Mundschutz) sowie zusätzlichen Eigenschutzwirkung (FFP2-Masken) den „Community-Masken“ aus Stoff überlegen.

Aufgrund der täglichen Nutzung der neuen Alltagsbegleiter klagen viele Menschen nun über Hautunreinheiten, Juckreiz, Akne oder andere Irritationen, die vor allem im Bereich der unteren Gesichtspartie auftreten. Doch was kann betroffenen Kunden in der Apotheke geraten werden?

Durch die mechanische Reibung auf der Gesichtshaut fungiert die Maske als Trigger und kann vor allem bei bestehenden Erkrankungen das Hautbild verschlechtern. Forscher konnten nachweisen, dass besonders mit Akne und Rosacea vorbelastete Personen eine Verschlechterung der betroffenen Areale feststellten. Außerdem kann die Erkrankung dadurch therapieresistenter werden.

Das Tragen einer Maske führt zusätzlich zu einem veränderten Hautmilieu durch vermehrte Feuchtigkeit und Wärmeentwicklung. Folgen sind Reizungen, Entzündungen oder Juckreiz. 

Personen, die aufgrund ihrer Vorerkrankung eine empfindliche Haut besitzen (atopische oder seborrhoische Dermatitis) klagen nach längerem Tragen häufig über Juckreiz. Der Griff ins Gesicht, um das unangenehme Kribbeln zu minimieren, kann kleine Verletzungen auf der Haut fördern – Infektionen und Entzündungen sind die Folge.

Die Haut täglich reinigen 

Da in vielen Berufen und Alltagssituationen das Tragen der Maske derzeit unumgänglich ist, sollte die Haut besonders gut gepflegt und vor allem gereinigt werden.

Morgens und abends eignet sich ein milder Reinigungsschaum, der die empfindliche Haut nicht zusätzlich reizt. Auch Reinigungscremes ohne Alkoholanteil können verwendet werden. Avène Milde Reinigungsmilch, Dermasence Mousse Reinigungsschaum oder Dr. Grandel Sensicode Cleansing Balm sind z. B. im Apothekensortiment zu finden.

Pflege je nach Hauttyp wählen

Anschließend kann, je nach Vorerkrankung, eine milde Creme aufgetragen werden, um die Haut zu schützen. Unter der Maske sind leichte Texturen von Vorteil, damit kein Okklusionseffekt auftritt. Über Nacht kann trockene Haut auch mit reichhaltigen Präparaten versorgt werden.

Bei zu Akne neigender Haut empfiehlt sich eine Tagespflege mit Zink, damit ein Feuchtigkeitsstau unter der Maske vermieden werden kann. Die gerbstoffhaltige Creme von Tannosynt ist für diesen Hauttyp geeignet. Auf keinen Fall sollte eine klassische alkoholhaltige Desinfektion im Gesicht angewendet werden.

Wichtig für die Beratung in der Apotheke ist, dass alle bestehenden Therapien trotz der Maskenpflicht weiterzuführen sind. Sollte sich der Zustand allerdings stark verschlechtern, zum Beispiel bei Neurodermitis-Patienten, ist ein Gespräch mit dem behandelnden Dermatologen anzuraten.

Make-up ja oder nein? 

Was die Anwendung von Make-up bei durch das Maskentragen beanspruchter Haut betrifft, gehen die Empfehlungen auseinander. Die Devise sollte sein: Weniger ist mehr. Solange das Gesicht abends gründlich und sanft gereinigt wird, spricht nichts dagegen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe ist hilfreich, denn irritierende oder reizende Stoffe sollten vermieden werden.

Tipps für den Alltag

Um der sogenannten „Maskendermatitis“ vorzubeugen, ist das Einhalten von Maskenpausen wichtig. Die Haut kann sich in dieser Zeit regenerieren und neigt dann weniger zu Irritationen. Alle vier Stunden fünfzehn Minuten Pause können schon helfen.

Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich bei einem medizinischen Mundschutz um ein Einmalprodukt handelt. Untersuchungen zeigen, dass die Masken Viren und Co. sehr gut abhalten können, solange hygienisch damit umgegangen wird. Bereits beim Absetzen sollte die Maske vorsichtig angefasst und dann sofort entsorgt werden. Von einer Mehrfachverwendung ist wegen einem erhöhten Risiko für Hautirritationen abzuraten.

Wenn möglich sollte das ausgewählte Maskenmodell gut anliegen und entspannt sitzen, so wird die Reibung im Gesicht minimiert.



Carolin Kühnast, Apothekerin
redaktion@daz.online


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