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Außerordentliche Mitgliederversammlung
AVWL: Doch noch ein „Ja“ für Gedisa?
Kritik an der Organisation der virtuellen Mitgliederversammlung
Dieses knappe Ergebnis, bestehend aus 85 Stimmen, wollen einige Mitglieder des AVWL so jedoch nicht hinnehmen. Nach Informationen der DAZ formiert sich Widerstand. Ein erster Schritt ist die Verbreitung eines Schreibens, dem ein vorformulierter Antrag als Einwurfeinschreiben adressiert an den AVWL-Vorstand anhängt. Das Ziel: Die Einberufung einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung unter Beteiligung einer größeren Anzahl von stimmberechtigen Mitgliedern. In Westfalen-Lippe gibt es rund 1.300 Apothekeninhaberinnen und -inhaber.
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In den Ausführungen wird deutlich, dass Unzufriedenheit mit Teilen des Vorstands besteht. Dieser habe in der Sitzung immer wieder deutlich gemacht, dass er das Risiko eines Gedisa-Beitritts für „nicht kalkulierbar“ hält. Das finanzielle Risiko konnte in der Mitgliederversammlung auf maximal 1.800 Euro je Apotheke binnen drei Jahren beziffert werden. „Die Chancen, die ein solches Portal in Apothekenhand mit sich bringt, sind für viele von uns deutlich größer als dieses bezifferte Risiko“, heißt es in dem anonymen Schreiben, das der Redaktion vorliegt, und weiter: „Leider waren nur 85 Kollegen und Kolleginnen bei der Mitgliederversammlung digital zugegen, sodass nun 40 Nein-Stimmen über das digitale Engagement von über 1.300 Apothekeninhabern und -inhaberinnen in Westfalen-Lippe entschieden haben.“
Weitere außerordentliche Mitgliederversammlung?
Dann wird die Organisation der virtuellen Mitgliederversammlung kritisiert: Diese sei als digitales Webinar konzipiert gewesen, „ein Format für Fortbildungen, in denen die Referenten Frontalvorträge zeigen, dass aber wenig für Versammlungen mit hohem Anspruch an gleichberechtigtem Austausch geeignet ist“. Der oder die Verfasser regen an, geeignetere Meeting-Formate zu nutzen.
Denn „ob der Verzicht auf einen Beitritt zur Gedisa als Risikominimierung oder doch eher als gegen die Interessen der Apothekeninhaberinnen und -inhaber eingestuft werden muss, sollte eine größere Zahl an Mitgliedern des AVWL nach intensiver und transparenter Diskussion entscheiden.“
In einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung soll sich eine deutlich breitere Basis beteiligen, die Vor- und Nachteile eines Gedisa-Beitritts sachlich darstellen, ausführlich diskutieren und eine erneute Beschlussfassung durchgeführt werden. Damit diese außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden kann, müsse ein Fünftel der AVWL-Mitglieder des AVWL, also mehr als 260, dies beantragen.
Abgeschlossen wird das Schreiben mit einem eindringlichen Appell: „Amazonisierung der Apotheken durch Fremdanbieter ist keine Zukunft! Aus uns selbst heraus haben wir eine Chance unsere digitale Zukunft mitzugestalten!“
Von wem die Initiative angestoßen wurde, ist nicht bekannt. Für Ex-AVWL-Chef Klaus Michels dürfte sie jedenfalls ein Hoffnungsschimmer sein, dass bei einer größeren Mitgliederversammlung dann womöglich so votiert wird, wie er sich das für die Apotheken in Westfalen-Lippe wünscht.
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