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In den Nachbarländern der Ukraine
Nachfrage nach Iodtabletten und Lugolsche Lösung steigt
Wie funktioniert eine Iodblockade?
Die Speicherung von radioaktivem Iod in der Schilddrüse kann effektiv verhindert werden, wenn kurz vor oder nach dessen Aufnahme eine größere Menge von stabilem (nicht radioaktivem) Iod in hohen Einzeldosen eingenommen wird (etwa das 100- bis 1.000-Fache der normalen täglichen Zufuhr mit der Nahrung, altersabhängig zwischen 12,5 mg und 100 mg Iod). Die hierdurch erzielbare „Iodblockade“ der Schilddrüse wird nach heutigen Erkenntnissen durch eine massive Erhöhung der Iod-Plasmaspiegel erreicht, die über einen noch nicht geklärten Mechanismus zu einem stark verminderten Transport des radioaktiven Iods über den NIS in die Schilddrüsenzelle führt. Das noch im Blutplasma zirkulierende, nicht in der Schilddrüse gespeicherte Iod wird über die Nieren rasch mit einer biologischen Halbwertszeit von einigen Stunden ausgeschieden. Damit nimmt die Wirksamkeit der Iodblockade rasch ab, was bei wiederholter oder länger anhaltender Freisetzung von radioaktivem Jod berücksichtigt werden muss.
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Iod-Tabletten für den Notfall
Wenn es – zum Beispiel in Folge eines Reaktorunfalls – zur Aufnahme sehr großer Mengen von radioaktivem Iod in die Schilddrüse kommt, kann die davon ausgehende Strahlung zum Absterben nennenswerter Gewebeanteile führen mit der Folge einer nach Wochen bis Monaten entstehenden Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Außerdem kann die Strahlung in den weiterlebenden Zellen Mutationen verursachen, die zu Schilddrüsenkarzinomen führen können. Ungeborene ab etwa dem dritten Schwangerschaftsmonat sowie Kinder und Jugendliche bis etwa zum 18. Lebensjahr sind besonders gefährdet.
Ziel der Iodblockade ist somit in erster Linie die Verhinderung von strahleninduzierten Schilddrüsenkarzinomen bei Ungeborenen, Kindern und Jugendlichen der betroffenen Bevölkerung. Der Fokus liegt dabei auch auf Schwangeren und Stillenden, um über die Mutter das Ungeborene bzw. die Säuglinge zu schützen. Bei Personen, die während eines Notfalls oder unmittelbar danach in einer kerntechnischen Anlage tätig sind, kann eine Iodblockade auch zur Vermeidung einer Schilddrüsenunterfunktion dienen.
Die Strahlenschutzkommission (SSK) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen, nach kerntechnischen Unfällen Kaliumiodid zur Blockade der Schilddrüse einzunehmen. So könne das Risiko eines Schilddrüsenkarzinoms deutlich verringert werden. In Deutschland werden überwiegend Tabletten eingesetzt, in anderen Ländern, beispielsweise in Polen, kommt häufig die sogenannte Lugolsche Lösung zum Einsatz.
Auch in deutschen Apotheken könnte die Nachfrage nach der Lösung und Iodtabletten in den nächsten Tagen steigen. Wir haben unsere Rezepturexpertin, Dr. Annina Bergner, gefragt, wie die Lösung herzustellen ist.
10 Kommentare
iod 131
von Fabienne am 04.03.2022 um 10:46 Uhr
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Inhalt pro ml Lösung
von Chris am 27.02.2022 um 16:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Inhalt pro ml Lösung
von Chris am 28.02.2022 um 11:59 Uhr
AW: Inhalt pro ml Lösung
von Annabelle am 03.03.2022 um 20:40 Uhr
Lugolsche Loesung
von Sylwia spaniel am 27.02.2022 um 10:51 Uhr
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HWZ
von Helge Killinger am 26.02.2022 um 17:24 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Es gibt wieviele AKWs in Europa?
von HWZ am 27.02.2022 um 13:18 Uhr
HWZ I131
von Helge Killinger am 25.02.2022 um 15:54 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: HWZ I131
von DAZ.online-Redaktion am 25.02.2022 um 16:54 Uhr
AW: HWZ I131
von HWZ am 26.02.2022 um 10:18 Uhr
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