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Interview mit apotheken.de-Leiter Thomas Koch (Teil 2)
„Marktplatz-Plattform und individuelles Angebot schließen sich nicht aus“
„Gematik-App und auf den Marktplatz-Plattformen als Investment, um neue Kunden zu gewinnen und zu binden“
Und in welcher Reihenfolge?
Investieren Sie zuerst in Ihre eigene Online-Präsenz und stärken Sie Ihre Marke auf allen Kanälen. Stellen Sie Ihre Beratungsleistungen und den guten Kundenservice heraus. Betrachten Sie Ihre Listung in der Gematik-App und auf den Marktplatz-Plattformen als Investment, um neue Kunden zu gewinnen und zu binden. Versuchen Sie, den Kontakt mit Kunden und Interessenten aktiv zu managen. Weisen Sie bspw. nach einer Bestellung eines E-Rezepts über die Gematik-App oder eine Marktplatz-Plattform den Kunden darauf hin, dass Sie auch eigene Kanäle haben, über die ein E-Rezept bestellt werden kann, und binden Sie auf diese Weise den Kunden und begeistern ihn mit Mehrwert- und Beratungsservices, die Sie in Ihrer Apotheke anbieten und mit denen Sie sich von anderen Apotheken und vom Versand abheben.
Aber auch hier gilt wieder: Gematik und Marktplatz decken nur einen Teil ab. Apotheken sollten alle Online-Berührungspunkte im Blick haben, über die potenzielle Kunden eine Apotheke zum Einlösen ihres E-Rezepts suchen. Dabei reden wir nicht nur von Google. Heute gibt es viele große Standortdienste, die Einträge zu Unternehmen führen, bspw. Bing, Yelp, meinestadt.de, Alexa, Tomtom und viele mehr. Diese Plattformen sind stetig attraktiver geworden. Zum einen investieren die Betreiber stark in SEO- und SEA-Maßnahmen, um ihre Angebote bekannt zu machen. Zum anderen hat sich das Suchverhalten der User geändert. Suchte man früher nach Firmenstandorten noch hauptsächlich über die Gelben Seiten und dann über die Suchmaschine, so sucht man heute vermehrt direkt über Plattformdienste wie z.B. Kartendienste selbst. Jeder kennt das von sich selber: Ein neues Restaurant sucht man bei Yelp oder Tripadvisor, ob das Schreibwarengeschäft noch offen hat, prüft man direkt in Google Maps.
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Was heißt das für die Apotheke?
Es gibt im Internet heute nicht mehr nur die Apotheken-Website als digitalen Touchpoint zu den Kunden. Nein, die Kontaktmöglichkeiten sind vielfältig geworden. Es gibt unzählige Plattformen, wo eine Apotheke gelistet ist, wo Informationen zur Apotheke zu finden sind, wo User eine Apotheke bewerten können. Es reicht nicht, nur den Google My Business Account zu pflegen. Es ist zwischen den Plattformen ein regelrechtes Daten-Ökosystem entstanden: Jeder verifiziert seine Daten mit denen auf den anderen Plattformen, reichert sie an, legt neue Standorte an, löscht geschlossene Standorte usw. Viel sinnvoller ist es, die Pflege der Daten in die eigenen Hände zu nehmen. Die apotheken.de-Plattform unterstützt die Apotheken dabei. Hier ist eine tägliche Synchronisierung mit mehr als 50 der weltweit bedeutendsten Online-Portale möglich, darunter Google, Facebook, Instagram, Alexa und andere. Zudem ziehen wir sämtliche Bewertungen aus allen Plattformen zusammen und stellen sie der Apotheke zur zentralen Einsicht und Kommentierung im Apothekerportal mein.apotheken.de zur Verfügung.
Gibt es neue Features, auf die sich apotheken.de-Kunden demnächst freuen können?
Wir haben gerade die beliebte ApothekenApp relauncht, die auf mehreren hunderttausend Smartphones in Deutschland installiert ist. Die Handhabung ist noch einfacher geworden und der Aufbau der App ist wirklich sehr übersichtlich. Neu dazugekommen ist eine E-Rezept-Scan-Funktion und der Chat mit der Apotheke. Mit dem entsprechenden Zusatzmodul kann auch die Warenwirtschaft angebunden werden.
Für den Spätsommer haben wir noch einige Neuerungen in der Pipeline, auf die sich unsere Kunden freuen können. Da kann ich jetzt aber noch nichts verraten.
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