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Berichte über Rekordumsatz
destatis meldet 7,8 Prozent mehr Apothekenumsatz, Absatz bleibt unerwähnt
Im Jahr 2021 haben Apotheken 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr umgesetzt, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Die Meldung legt nahe, dass die Apotheken von der Pandemie profitiert hätten. Doch sie enthält keine Absatzdaten. Der Vergleich mit Marktforschungsdaten zeigt, dass der Umsatz überwiegend durch die Verlagerung zu hochpreisigen Packungen gestiegen ist. Im OTC-Bereich hat offenbar der Versand wesentlich zum Umsatzanstieg beigetragen.
Das Statistische Bundesamt (destatis) meldet Rekordumsätze für Apotheken im Jahr 2021. Gemäß einer Pressemitteilung von destatis haben die Apotheken im Jahr 2021 preisbereinigt ein Umsatzplus von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Dies sei das umsatzstärkste Jahr seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sei der Apothekenumsatz im Jahr 2021 um 15,4 Prozent gestiegen. Der Dezember 2021 sei in den Apotheken der umsatzstärkste Monat seit Beginn der Betrachtungen gewesen. Die Umsätze im Einzelhandel insgesamt seien im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent und gegenüber 2019 um 5,7 Prozent gestiegen. Dabei betont destatis, dass Apotheken im Gegensatz zu vielen anderen Einzelhandelsunternehmen in der Pandemie nie geschlossen waren.
Geringere Zuwächse in Marktforschungsdaten
Um diese Daten einzuordnen, drängt sich ein Vergleich mit Marktforschungsdaten auf, wie sie beispielsweise Insight Health ermittelt (siehe AZ 2022, Nr. 3). Nach Angaben von Insight Health stieg der Rx-Umsatz der Vor-Ort-Apotheken im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,0 Prozent, während der Rx-Absatz nur um 1,3 Prozent zunahm. Gegenüber 2019 stieg der Rx-Umsatz gemäß Insight Health um 10,6 Prozent und der Rx-Absatz sank um 0,4 Prozent. Demnach stieg der Rx-Umsatz hauptsächlich durch teurere Packungen, also durch die Umsatzverlagerung zu Hochpreisern. Für die Apotheken ist das aufgrund ihrer Honorierung kein Vorteil, sondern eher ein Problem. Doch destatis nennt keine Absatzdaten und erwähnt auch nicht die packungsabhängige Honorierung der Apotheken.
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Plus beim Umsatz und Minus beim Absatz
Für den OTC-Bereich weist Insight Health sogar eine ungünstige Entwicklung aus. Demnach war der OTC-Umsatz der Apotheken im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr unverändert, der Absatz sank um 2,5 Prozent. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sank der OTC-Umsatz gemäß Insight Health um 10,2 Prozent, der OTC-Absatz sogar um 14,5 Prozent. Damit ergibt sich eine Diskrepanz zu den Angaben von destatis. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass Insight Health Daten für das Vor-Ort-Geschäft ermittelt. Dagegen umfassen die destatis-Daten auch den inländischen Versand, weil die inländischen Versender immer auch Vor-Ort-Apotheken sind. Die höheren Umsätze gemäß destatis könnten also aus dem Versand zu erklären sein. Dafür spricht auch der von Insight Health ermittelte gesamte Apothekeneinkauf für das komplette Apothekensortiment, der im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozent gestiegen ist. Möglicherweise erklärt der Versand auch eine andere Abweichung. Denn bei den absoluten Vor-Ort-Umsätzen, die Insight Health aus Rechenzentrumsdaten hochrechnet, war der Dezember 2021 kein Rekordmonat, sondern er brachte sogar weniger Umsatz als der November 2021.
1 Kommentar
Wird passend gemacht
von ratatosk am 16.03.2022 um 9:34 Uhr
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