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IQVIA-Bericht zum Pharmamarkt 2020
Plus beim Umsatz und Minus beim Absatz
Es gibt kaum eine Branche, die nicht direkt oder indirekt von der Corona-Pandemie betroffen ist. Auch der Arzneimittelmarkt musste 2020 Federn lassen. Zwar stieg der Umsatz im Pharmamarkt, doch beim Verbrauch von Arzneimitteln und beim Absatz im Apothekensektor gingen die Zahlen zurück, wie aus dem IQVIA-Marktbericht für 2020 hervorgeht. Pandemiebedingt schwankten die Umsatzzahlen auch infolge der Lockdowns.
Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beliefen sich im vergangenen Jahr auf 43,9 Milliarden Euro. Dieser Wert liege 5,1 Prozent über dem Vorjahr, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten „Marktbericht Classic“ des Informationsdienstleisters IQVIA hervorgeht.
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So konnte bei den umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im GKV-Markt des Jahres 2020 bei den Interleukinhemmern ein Plus von 26 Prozent verzeichnet werden. Zweistellige Zuwachsraten gab es auch bei den Gruppen der antineoplastisch wirksamen Proteinkinasehemmer (11 Prozent), MAB-Antineoplastika (21 Prozent) und sonstige Antineoplastika (23 Prozent), die als Therapien z. B. bei der Behandlung von Krebs oder schwerem Rheuma zum Einsatz kommen. Drei der absatzstärksten zehn Produktgruppen im GKV-Markt verbuchten in 2020 einen Mengenrückgang im einstelligen Bereich, heißt es in dem Bericht.
Minus durch mehr Großpackungen
Im Segment der Kliniken und Apotheken stieg der Umsatz um rund 7 Prozent auf 49,5 Milliarden Euro. Pandemiebedingt zeigten sich Auffälligkeiten: Bei der Menge der abgegebenen Packungen gab es gegenüber dem Vorjahr beim Absatz ein Minus um 2,2 Prozent. Grund dafür waren häufiger verordnete Großpackungen, um Arzt- und Apothekenkontakte zu reduzieren.
Mit 27 Prozent verbuchte zudem der Apothekenmarkt im Monat März 2020 die höchsten Umsatzsteigerungen. Dabei zeigt die monatliche Entwicklung des Apothekenmarkts deutliche Einflüsse der Pandemie. Nach Absatz legte der Markt in den Monaten Februar und März des vergangenen Jahres mit Wachstumsraten zwischen plus 2 und plus 24 Prozent merklich zu. Von April bis September sank die Anzahl der abgegebenen Packungen um bis zu 18 Prozent im Mai, u.a. durch den Abbau der Bevorratungen. Oktober und November seien durch Rückgänge nach Wert und Menge gekennzeichnet. Der Dezember hingegen verbuchte einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent bei einer rückläufigen Menge von 6 Prozent. Ab Mitte Dezember schloss sich an einen vorausgehenden „Lockdown light“ ein strenger Shutdown an. Der Mengenrückgang seit April ließe sich zudem auf die Auswirkungen des COVID-19-bedingten Shutdowns und weitere Pandemieauswirkungen zurückführen.
Arznei- und Nichtarzneimittelmarkt leicht rückläufig
Nach der IQVIA-Analyse ist zudem der Gesamtmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel im Jahr 2020 nach Wert um 1 Prozent und nach Menge um 4 Prozent rückläufig. Bei den Verordnungen sei auf GKV- wie Privatrezepten sowie bei Empfehlungen auf grünen Rezepten ein deutlicher Rückgang spürbar. Nur die Selbstmedikation, die den Löwenanteil ausmache, verbleibe nach Umsatz stabil mit einer „schwarzen Null“. Diese Entwicklung deute auf ein weniger häufiges Auftreten milderer Erkrankungsbilder aufgrund der Pandemiesituation hin, wie z. B. Erkältungen, heißt es.
2 Kommentare
nun
von Karl Friedrich Müller am 26.02.2021 um 9:57 Uhr
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AW: nun
von Karl Friedrich Müller am 26.02.2021 um 10:04 Uhr
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