Globale Entwicklung alarmierend

Welt-Tuberkulosetag in Pandemiezeiten

Konstanz - 24.03.2022, 12:15 Uhr

Erstmals seit zehn Jahren nahmen die Todesfälle durch diese Infektionskrankheit weltweit zu – von geschätzt 1,4 Millionen in 2019 auf 1,5 Millionen in 2020. Die WHO führt dies darauf zurück, dass in vielen Ländern infolge der COVID-19-Pandemie die Gesundheitsversorgung eingeschränkt war. (Foto: meenkulathiamma - AdobeStock)

Erstmals seit zehn Jahren nahmen die Todesfälle durch diese Infektionskrankheit weltweit zu – von geschätzt 1,4 Millionen in 2019 auf 1,5 Millionen in 2020. Die WHO führt dies darauf zurück, dass in vielen Ländern infolge der COVID-19-Pandemie die Gesundheitsversorgung eingeschränkt war. (Foto: meenkulathiamma - AdobeStock)


Immer noch globale Bedrohung

Schon seit Jahrzehnten stellt die Tuberkulose in Deutschland ein seltenes Krankheitsbild dar. Vor 150 Jahren sah das ganz anders aus. Damals starb ein Siebtel der Bevölkerung an der „Schwindsucht“. Doch global betrachtet zählt die Tuberkulose immer noch zu den häufigsten Infektionskrankheiten – neben HIV und Malaria. Zwei Drittel der weltweiten Erkrankungsfälle entfallen auf nur wenige Länder: Indien, Indonesien, China, die Philippinen, Pakistan, Nigeria, Bangladesch und Südafrika.

Herausforderung: Antibiotikaresistenzen

Obwohl sie medikamentös behandelbar ist, zählt die Tuberkulose in armen Ländern zu den am häufigsten zum Tode führenden Infektionskrankheiten. Neben unzureichender Gesundheitsversorgung gibt es dafür weitere Gründe: die häufige Koinfektion mit HIV sowie zunehmende Antibiotikaresistenzen. Die Standardbehandlung der Tuberkulose erfolgt mit den vier Medikamenten Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid.

Tuberkulose-verdächtige Symptome

Die Übertragung der Tuberkulose geschieht meist von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion. Jedoch erfolgt eine Ansteckung grundsätzlich nicht so leicht wie bei anderen durch Aerosole übertragbaren Infektionskrankheiten – etwa COVID-19, Masern oder Windpocken. Vielmehr besteht in der Regel nur dann eine Infektionsgefahr, wenn man mehrere Stunden Kontakt zu einer infektiösen Person hatte.

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Zu etwa 80 Prozent betrifft eine Tuberkulose die Lunge, seltener andere Organe. Ein Leitsymptom der Lungentuberkulose ist Husten mit oder ohne Auswurf. In seltenen Fällen kann er blutig sein. Wenn sich ein Husten über mehr als drei Wochen zieht und als therapieresistent erweist, sollte grundsätzlich an eine Tuberkulose gedacht werden.

Neben Husten gibt es weitere, eher unspezifische Symptome:

  • nächtliches Schwitzen,
  • Appetitmangel,
  • unbeabsichtigter Gewichtsverlust,
  • leichtes Fieber,
  • Müdigkeit und
  • allgemeine Schwäche.


Ulrike Weber-Fina, Diplom-Biologin, Autorin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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