Apokix-Umfrage im März

Lieber eigener Botendienst als externer Lieferdienst

Traunstein - 28.03.2022, 09:15 Uhr

Die Apokix-Teilnehmer ziehen den eigenen Botendienst externen Anbietern vor. (x / Foto: ABDA)

Die Apokix-Teilnehmer ziehen den eigenen Botendienst externen Anbietern vor. (x / Foto: ABDA)


Apothekeninhaber stehen den neu aufgekommenen Online-Sofort-Lieferdiensten wie Mayd, First A und Cure skeptisch gegenüber. Die pharmazeutischen und juristischen Bedenken sind groß – und so setzt man weiterhin vor allem auf den eigenen Botendienst. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Umfrage. 

Derzeit scheinen sie wie Pilze aus dem Boden zu schießen: Die Lieferdienste, die Kunden in kurzer Zeit mit online bestellten rezeptfreien Arzneimitteln aus lokalen Apotheken versorgen. Doch wie sehen die Apotheker dieses Angebot? Dieser Frage ging das IFH Köln in seiner März-Apokix-Umfrage nach.

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Bemerkenswert ist, dass ein knappes Drittel der diesmal 157 Apokix-Teilnehmer von den Sofort-Lieferdiensten noch nichts gehört hat. Das dürfte vor allem daran liegen, dass diese ausschließlich in Ballungsräumen agieren, da sich nur dort dieses Geschäftsmodell – wenn überhaupt – rentieren könnte. Die überwiegende Mehrzahl der Apothekenleiter sieht die Lieferdienste skeptisch: 39 Prozent halten sie für „überhaupt nicht sinnvoll“ und weitere 24 Prozent für „weniger sinnvoll“. Immerhin ein Drittel der Befragten gibt „teils/teils“ an, eine deutliche Minderheit von jeweils 2 Prozent beurteilt sie als „eher“ oder „sehr sinnvoll“.

Ein knappes Drittel ist unentschlossen

Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Frage wider, ob die eigene Apotheke bei einem solchen Lieferdienst mitmachen würde, beispielsweise als Ergänzung zum Botendienst: 60 Prozent lehnen dies klar ab, ein knappes Drittel ist „noch unentschlossen“, 8 Prozent sagen „Ja“. Dabei stimmt die Hälfte der Apokix-Teilnehmer „voll und ganz“ und ein weiteres Drittel „eher“ der Aussage zu: „Bei Sofort-Lieferdiensten für rezeptfreie Produkte habe ich große pharmazeutische und/oder juristische Bedenken und stehe diesen deshalb sehr kritisch gegenüber.“

Auch der Versandhandel ist für die meisten Befragten kein Argument: Nur gut jeder Fünfte findet vor dem Hintergrund, dass Geschwindigkeit im Wettbewerb mit dem Versandhandel wichtig sei, das Angebot der Sofort-Lieferdienste begrüßenswert. Ein knappes Drittel der Apotheken liefert sogar mit dem eigenen Botendienst nach einer Bestellung per App innerhalb von 30 Minuten aus.

Beim Blick in die Zukunft zeigen sich die befragten Apothekenleiter allerdings offener: Knapp zwei Drittel stimmen „voll und ganz“ oder „eher“ der Aussage zu: „Mit der Einführung des E-Rezepts wird auch die Nachfrage nach (Sofort-)Lieferdiensten zunehmen.“      



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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