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Geführte Medikationsanalyse: Scholz amts im Check

Berlin - 06.05.2022, 17:50 Uhr

Wie arbeitet es sich mit Scholz amts? (Screenshot: scholzon.de / DAZ)

Wie arbeitet es sich mit Scholz amts? (Screenshot: scholzon.de / DAZ)


Ergebnisse in wenigen Sekunden

Alle Daten fließen in die Risikoanalyse ein. Im ersten Teil der Auswertung werden Ungereimtheiten im Medikationsplan aufgedeckt, beispielsweise fehlende Indikationen. Die dafür aufblinkenden lilafarbenen Warndreiecke können bearbeitet und die Medikation somit „optimiert“ werden. Erkannte Probleme werden automatisch in den „Risikoprotokoll Check-in“ überführt, der wie ein Warenkorb auf einer Bestellplattform funktioniert. Andere Ergebnisse der Analyse, die man später dort wiederfinden möchte, können mit einem „Merken“-Fähnchen versehen werden.

In der Risikoanalyse 2 wird es pharmazeutischer. Nacheinander werden die Kontraindikationen, die Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen in Abhängigkeit der jeweiligen Risikofaktoren und mit der Möglichkeit verschiedener Filtermöglichkeiten beleuchtet. Interessant für die Praxis: Bei der Suche nach „symptomatischen Nebenwirkungen“ werden die Beschwerden des Patienten mit möglichen unerwünschten Wirkungen der Arzneimittel abgeglichen, sodass verdächtigen Arzneimitteln sofort auf die Spur zu kommen ist.

Am Ende der Analyse werden alle identifizierten Probleme in der Übersicht dargestellt. Hat man es bisher versäumt, können an dieser Stelle Optimierungsvorschläge gemacht, eine Aktion festgelegt (z. B. Arzt informieren) und bestimmt werden, durch wen diese durchgeführt werden soll. Die Daten fließen automatisch in einen Medikationsplan ein, den man beliebig korrigieren kann. Nur ein Klick entfernt ist die Vorschau zum Bundeseinheitlichen Medikationsplan.

Fazit: Denken nicht abgenommen, aber unterstützt

Mit Scholz amts wird man Schritt für Schritt durch die Medikationsanalyse geführt, sodass kein Punkt vergessen wird. Alle Dokumente können digital exportiert werden. Die Analyse von Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Interaktionen bringt große Zeitersparnis. Über Links zu aktuellen Leitlinien und Fachinfos kann bei Bedarf weiter in die Tiefe recherchiert werden. Wenig überraschend: Das Programm kann umso mehr auswerten, je mehr Informationen „hineingefüttert“ wurden. So kann aus einem Messwert für das Serum-Kreatinin gleich die Nierenleistung berechnet werden, die über die Medikation entscheiden kann.

Man sollte jedoch nicht erwarten, dass das Programm am Ende einen Katalog konkreter Optimierungsvorschläge ausspuckt. Die Interpretation der Informationen und Analyseergebnisse sowie die Bewertung der klinischen Relevanz im patientenindividuellen Fall obliegt nach wie vor Ärzten und Apothekern. Dafür erleichtert das Programm die Dokumentation, schafft Überblick und gibt hilfreiche Basistipps für die Therapieoptimierung.

Während Scholz online bei sporadischer Anwendung eine Kosten-Nutzen-Frage ist, lohnt sich die Anschaffung für Apotheken, die regelmäßig Medikationsanalysen durchführen und eine gut sortierte Patientenverwaltung schätzen, ganz sicher.

 

Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen am 17. September 2021 und wurde am 6.5. 2022 aktualisiert. 



Rika Rausch, Apothekerin
redaktion@daz.online


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