Nur in Großbritannien ein Problem?

Engpässe bei Hormon-Präparaten für die Menopause

Stuttgart - 11.05.2022, 13:45 Uhr

In Deutschland werden in den Wechseljahren immer weniger Hormonpräparate verordnet, doch in Großbritannien scheint die Nachfrage eher zu steigen als zu sinken. (b/Foto: Natalie Board / AdobeStock)

In Deutschland werden in den Wechseljahren immer weniger Hormonpräparate verordnet, doch in Großbritannien scheint die Nachfrage eher zu steigen als zu sinken. (b/Foto: Natalie Board / AdobeStock)


Außergewöhnlich hohe HRT-Nachfrage in Großbritannien?

Angesichts der eingeleiteten Maßnahmen in Großbritannien erscheint eine erhöhte Nachfrage als alleiniger Hintergrund für die Lieferengpässe eher unwahrscheinlich, auch die Zeitung „The Guardian“ hat das Thema nicht aus den Augen verloren, doch dort ist beispielsweise auch von einem „Davina effect“ die Rede. Danach soll eine von der Fernsehmoderatorin Davina McCall moderierte Dokumentation Tausende dazu veranlasst haben, sich vermehrt Hormonersatzpräparate verordnen zu lassen. Die Hintergründe wirklich aufklären kann „The Guardian“ aber auch nicht.

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Auch die „British Menopause Society“ (BMS) hat sich am 3. Mai (nochmals) dem HRT-Engpass angenommen. Aus ihrem Internetauftritt geht hervor, dass vor allem Oestrogel® knapp sein soll. Die BMS rät deshalb, auf andere Präparate auszuweichen und bietet dafür ein extra Dokument zur Übersicht an. Die Engpässe werden von der BMS vor allem auf die Pandemie zurückgeführt. 

Britische Apothekerinnen kämpfen mit ähnlichen Problemen wie deutsche

Doch die Apotheker:innen in Großbritannien scheint all das nicht zufriedenzustellen. Sie sollen bei dem Treffen mit der Regierung und den Herstellern deutlich gemacht haben, dass Engpässe für sie enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeuten. Sie seien als Apotheker:innen zwar natürlich in der Lage Alternativen zu suchen, doch sei eine gefunden, könne diese schon bei der nächsten Verordnung nicht mehr verfügbar sein. Da nütze es auch nichts, wenn die Hersteller beteuerten, lieferfähig zu sein, dann müsse man beispielsweise auch auf Probleme in der Lieferkette schauen. Zudem fordern die Apotheker:innen in Großbritannien (wie in Deutschland) mehr pharmazeutische Beinfreiheit.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Probleme

von ratatoske am 12.05.2022 um 9:24 Uhr

Nicht die Behörden wurden kaputtgespart, bei deren Arbeitsweise und dem grotesken Verfahrenswerk kann schon lange nichts vernünftiges rauskommen, sondern die Erstattung für Basismedikamente, Wirklich niemand auf der Welt hat noch Lust für Lau für reiche Industrieländer zu produzieren und dann noch Vorräte für Schwankungen anzulegen. Es kommen jetzt immer mehr solcher Fälle, aber die unzähligen Lobbiisten der GKV mit ihren politischen Kumpeln bügeln das schon weg. Karl ist nach Spahn ja weiter dabei die Versorgung zu zerstören. Für jeden digitalen Irrsinn ist ja genügend Geld da , da es den Versendern nutzt - und dafür ist ja das E-Rezept, anders als in anderen Ländern ! Nicht eine bessere Versorgung , sondern die Versorgung durch Versender - und nebenbei bemerkt die Bevorzugung von Telepraxen, viel Spaß bei der Kontrolle ! Die Wucherung von Finanzinvestoren in die Arztpraxen hinein wurde ja auch nur begünstigt um die Interessen der Investoren zu befördern. Verschwörung ? nein natürlich nicht, da alle Fakten für die die es nachvollziehen wollen ja offen daliegen.

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