Neue Deutschlandkarte der Gematik

Welche Apotheken sind bereit fürs E-Rezept?

Stuttgart - 12.05.2022, 16:15 Uhr

Welche Apotheken E-Rezepte beliefern, kann man nun auf einer Karte ansehen. Bisher ging das nur in der Gematik-App. (x / Screenshot: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/apothekensuche)

Welche Apotheken E-Rezepte beliefern, kann man nun auf einer Karte ansehen. Bisher ging das nur in der Gematik-App. (x / Screenshot: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/apothekensuche)


Zwar ist mittlerweile eine ganze Reihe von Apotheken in der Lage, E-Rezepte zu bearbeiten, aber eben nicht alle. In welchen Betriebsstätten man bereits E-Rezepte einlösen kann, soll nun eine neue Deutschlandkarte zeigen, auf der die Apotheken verzeichnet sind – basierend auf der jeweiligen Selbstauskunft.

Laut Gematik können aktuell bereits in rund 4.500 Apotheken, also etwa einem Viertel aller Apotheken in Deutschland, E-Rezepte über die App oder vor Ort eingelöst werden. Technisch ausgestattet und vorbereitet sollen demnach weitere rund 4.500 Apotheken sein. Außerdem sei die Ausstattung weiterer Apotheken in den kommenden Wochen geplant – die Gematik beruft sich dabei auf die Angaben der Hersteller. Der aktuelle Stand, welche Systeme bereit fürs E-Rezept sind, lässt sich im TI-Dashboard abrufen.

Patient:innen, die wissen möchten, in welcher Apotheke sie E-Rezepte einlösen können, konnten diese Information bislang nur über die Gematik-App abrufen. Um einen besseren Überblick darüber zu erhalten, hat die Gematik nun eine Deutschlandkarte veröffentlicht, auf der alle Apotheken, die den eigenen Angaben nach „E-Rezept-ready“ sind, verzeichnet sind. Die Gematik betrachtet die Karte ebenso wie den TI-Score und das TI-Dashboard, mit dem Informationen und Entwicklungen rund um das E-Rezept öffentlich gemacht werden, als wichtigen Meilenstein der angekündigten Transparenzinitiative.

Die Apothekendaten stammen aus dem Verzeichnisdienst der NGDA, wobei die Apotheken alle Zusatzinformationen wie Botendienst und eben auch, dass sie E-Rezepte beliefern können, über das Verbändeportal selbst eintragen und pflegen müssen. Daher seien die Angaben in der Karte auch nur so genau, wie die Apotheken sie machen, erläutert die Gematik in einer Mitteilung. Es müsse explizit angegeben werden, dass in der jeweiligen Apotheke E-Rezepte verarbeitet werden können. Eine Checkliste, die Auskunft darüber gibt, wann eine Apotheke alle Voraussetzungen für das E-Rezept geschaffen hat, sowie eine Anleitung für die Einstellungen im Apothekenportal, stellt der DAV bereit unter: https://www.mein-apothekenportal.de/downloads/erezept_ready_flag.pdf.

Update einmal die Woche

Einmal wöchentlich soll der Gematik zufolge die Karte aktualisiert werden. Es könne also bis zu sieben Tage dauern, bis eine Apotheke auf der Karte markiert wird. An Apotheken, die noch nicht mit dem E-Rezept arbeiten, erfolgt der eindringliche Appell, Kontakt zu ihren Softwareherstellern aufzunehmen und insbesondere die eigenen Mitarbeitenden im Umgang mit dem E-Rezept zu schulen, um schnell aufzuschließen und das E-Rezept anbieten zu können. 

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Geht es nach dem BMG, soll das E-Rezept ab September für die Apotheken Pflicht werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage soll einem Rundschreiben der Apothekerverbände zufolge das Ministerium der Gesellschafterversammlung der Gematik vorgelegt haben. Für Ärzte und Zahnärzte ist demnach eine regional stufenweise Einführung geplant:

  • Ab dem 1. September 2022 für die Bundesländer Schleswig-Holstein und Bayern.
  • Ab dem 1. Dezember 2022 Ausweitung auf sechs weitere Bundesländer, die in der Sondersitzung, spätestens aber in der nächsten regulären Gesellschafterversammlung der Gematik am 15. Juni verbindlich beschlossen werden.
  • Ab dem 1. Februar 2023 folgen alle restlichen Bundesländer.

Beschluss soll Ende Mai gefasst werden

Was genau verpflichtende Einführung für Apotheken bedeutet, ist allerdings unklar. Das BMG erklärte auf Nachfrage der DAZ: „Die Gesellschafterversammlung der gematik hat bisher keinen Beschluss zur Einführung des E-Rezepts gefasst. Aktuell in der Debatte ist u.a. ein regional stufenweises Einführungskonzept. Die Gesellschafter beraten über diese und weitere Fragen. Sobald es hierzu einen verbindlichen Beschluss gibt, werden wir in entsprechender Weise transparent informieren.“

Der Beschluss soll dem Verbandsschreiben zufolge Ende Mai gefasst werden.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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