Offenbar zeichnet sich ab, was zu erwarten war: Pharmaunternehmen, Apotheker:innen und die Ärzteschaft kritisieren das Vorhaben deutlich, wie einer Pressemitteilung der Barmer zu entnehmen ist. Die Kasse sieht dafür keinen Anlass. „Biosimilars sind für die Patientinnen und Patienten genauso sicher und wirksam wie das Originalarzneimittel“, betont Barmer-Chef Christoph Straub. „Daher ist es richtig, die Apotheken in eine wirtschaftliche Versorgung einzubeziehen.“ Sollte es medizinisch notwendig sein, könnten die Ärztinnen und Ärzte den Austausch unterbinden, indem sie auf dem Rezept das sogenannte „aut-idem-Feld“ ankreuzten.
Barmer sieht Einsparpotenzial von 1,2 Milliarden Euro
Aus Sicht der Kostenträger hat der Austausch einen Vorteil, der auf der Hand liegt: Sie könnten Geld sparen. Und zwar viel Geld, wie die Barmer unterstreicht: Daten der Kasse zeigten, dass die Gesetzliche Krankenversicherung „durch einen verstärkten Wettbewerb bei biosimilarfähigen Wirkstoffen jährlich bis zu 1,2 Milliarden Euro einsparen könnte, bei gleichbleibender hoher Versorgungsqualität. Diese Mittel könnten für die Versicherten anderweitig eingesetzt werden.“
Wie eine Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) zeige, beliefen sich die Kosten für die 15 biosimilarfähigen Wirkstoffe im Markt im vergangenen Jahr allein bei der Barmer auf 536 Millionen Euro. GKV-weit seien es rund 3,8 Milliarden Euro gewesen. Ohne Insuline lag der Biosimilar-Anteil demnach in den Bundesländern zwischen 73 Prozent in Hessen und 84 Prozent in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Bei biosimilarfähigen Krebsmedikamenten erstreckte sich die Spanne gemäß der Auswertung von 73 Prozent in Hamburg bis hin zu 92 Prozent in Bayern und 97 Prozent in Bremen.
1 Kommentar
Mehraufwand für lau?
von Thomas Eper am 14.05.2022 um 11:33 Uhr
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