Eröffnungsrede beim Pharmacon Meran

Benkert: „Wir haben Knochenarbeit geleistet“

Meran - 22.05.2022, 14:00 Uhr

BAK-Präsident Thomas Benkert am Sonntag beim Pharmacon in Meran. (b/Foto: DAZ)

BAK-Präsident Thomas Benkert am Sonntag beim Pharmacon in Meran. (b/Foto: DAZ)


Dem Personalmangel entgegenwirken

Erst am Donnerstag hat der Deutsche Bundestag das Pflegebonusgesetz verabschiedet, mit dem er auch Grippeimpfungen in den Apotheken in die Regelversorgung überführt. Deutscher Apothekerverband und GKV-Spitzenverband sollen demnach in einem Vertrag regeln, wie die Apotheken dafür vergütet werden. Benkert ist zuversichtlich, dass eine Einigung deutlich schneller zu erreichen sein wird, als es bei den pharmazeutischen Dienstleistungen der Fall war. Denn der Kassenverband habe bereits Zustimmung zu diesem neuen Angebot signalisiert. „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier auch mit den Ärzten an einem Strang ziehen und die Steigerung der Impfquote in den Mittelpunkt rücken.“

Die Krux an all den neuen Angeboten liegt jedoch auf der Hand: Dafür brauchen die Apotheken zusätzliches Personal. Und daran mangelt es ohnehin bereits. Benkert setzt Hoffnung in die neue Ausbildungsordnung für PTA, die angehende pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten noch besser als bisher auf das Berufsleben vorbereiten soll. Zudem fordert er eindringlich, endlich das Schulgeld für PTA abzuschaffen. „Dies ist für uns ein eklatanter Wettbewerbsnachteil in dem angespannten Markt um den Nachwuchs und muss dringend geändert werden.“

Benkert fordert mehr Pharmaziestudienplätze

Auch in der Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker:innen sieht Benkert große Chancen. Ein Positionspapier dazu haben BAK, Studierende, Professoren und andere gemeinsam an einem virtuellen Runden Tisch entworfen. „Das Ergebnis ist somit DIE Position der Apothekerschaft.“ Kostenneutral werde sich die Weiterentwicklung des Pharmaziestudiums allerdings nicht umsetzen lassen, räumt Benkert ein. Die Umsetzung dürfe keinesfalls dazu führen, dass die Betreuungsintensität sich verschlechtere oder die Zahl der Studienplätze sich verringere – im Gegenteil: Der BAK-Präsident fordert, gleichzeitig mehr Apotheker:innen an den Universitäten auszubilden als bisher.

Schon seit Jahren sind Apotheker:innen Mangelware – Benkert wünsch sich von der Politik nun ein klares Signal, hier Abhilfe zu schaffen. Denn wozu ein starkes Apothekennetzwerk fähig ist, sollte spätestens in der Pandemie klar geworden sein. „Viele, die bis dato eher nicht unsere Kunden waren, haben in dieser Zeit die Apotheke schätzen gelernt. Was bisher ganz selbstverständlich war, rückte plötzlich sehr deutlich in das Bewusstsein: Die heilberuflich und inhabergeführte Apotheke ist mit ihrer Patientennähe, ihrer Erreichbarkeit und ihrem Angebot nicht zu ersetzen!“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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