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Protina produziert vor den Toren von München (Bildergalerie)
Vitamine und Mineralstoffe in Arzneimittelqualität made in Germany
„Vieles, was man hier sieht, gibt es nur bei uns“
Kompaktieren, granulieren, gegebenenfalls tablettieren oder verkapseln und auch verpacken – alles findet hinter der braun-gelben Fassade bzw. im angrenzenden neuen Gebäude statt. Die Produktionsanlagen habe man über die Jahre für die eigenen Bedürfnisse optimiert, erklärt der Leiter der Herstellung, Stefan Gutberlett. „Vieles, was man hier sieht, gibt es nur bei uns.“
So zum Beispiel die Eck-Container, die jeweils 1.100 Liter fassen. Das Besondere: Sie werden schräg gestellt und über die Ecken entleert, so lassen sich Rückstände minimieren. Hochheben kann sie allerdings niemand, dazu gibt es spezielle Vorrichtungen. „Wenn man wie wir vor allem mit großvolumigen Rohstoffen, wie Magnesiumsalzen, arbeitet, ist das ein großer Vorteil“, so der Herstellungsleiter. Bei den Rohstoffen setzt Protina auf europäische Produktion – „Made in Austria“ ist beispielsweise auf den großen Säcken mit Zitronensäure zu lesen, die in den Räumlichkeiten lagern. Das Sortiment umfasst vor allem Vitamine und Mineralstoffe, die teils als Nahrungsergänzungsmittel, teils als Arzneimittel auf dem Markt sind. „Arzneimittelqualität ist aber der Standard, an dem wir uns orientieren, auch bei den Nahrungsergänzungsmitteln“, erklärt der Herstellungsleiter. „Die Produkte werden jeweils von denselben Mitarbeitern auf denselben Maschinen hergestellt, das lässt sich gar nicht trennen.“
Zudem wird kontinuierlich in die Modernisierung investiert. Denn tatsächlich sieht man einigen Anlagen an, dass sie bereits etwas in die Jahre gekommen sind. „Die werden nach und nach ausgetauscht“, erzählt Stefan Gutberlett. Dabei spielen seiner Aussage nach auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine wesentliche Rolle, so zum Beispiel bei der vor kurzem angeschafften „Großspülmaschine“. Die sei darauf ausgelegt, möglichst sparsam zu arbeiten und wenig Reinigungsmittel zu verbrauchen, erklärt der Herstellungsleiter.
Familiäre Atmosphäre, trotz Größe
Fast 200 Mitarbeiter:innen beschäftigt das Unternehmen am Standort Ismaning. Trotz der Coronakrise, die man bislang gut überstanden habe, wurden im letzten Jahr viele neue Leute eingestellt, berichtet Monika Tiedemann, die von Haus aus Lebensmittelchemikerin ist. Einige Stellen seien im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen geschaffen worden, zum Beispiel in der IT. Aber eigentlich seien über alle Bereiche hinweg Mitarbeiter:innen dazugewonnen worden.
Die Atmosphäre ist trotz der Größe familiär: Man scheint sich zu kennen, man duzt sich. Letzteres allerdings erst seit ein paar Jahren, das habe es in der Pharmaindustrie früher nicht gegeben, so die Geschäftsführerin Tiedemann. „Man kann sagen, dass wir uns hier auf Augenhöhe befinden.“ Jeder Mitarbeitende werde als Mensch wertgeschätzt, das schreibe man sich auf die Fahnen. Überhaupt spielten Werte eine wichtige Rolle. „Wir verkaufen nur Produkte, bei denen wir überzeugt sind, dass sie dem Kunden nutzen. Auch zum Thema Säure-Basen-Haushalt gibt es in den letzten Jahren immer mehr Evidenz und mittlerweile auch eine internationale Wissenschaftscommunity aus den verschiedenen medizinischen Fachbereichen“, sagt Tiedemann.
27.05.2022, 17:50 Uhr
Der Neubau von Protina in Ismaning im Norden von München. (alle Fotos: Protina)
In Ismaning unterhält Protina nicht nur den Firmensitz, sondern auch die gesamte Produktion.
Großvolumige Rohstoffe werden in Säcken angeliefert.
Auch Qualitätskontrolle spielt eine wichtige Rolle.
Die Marken wie Basica, wo es kürzlich einen Relaunch des Packungsdesigns gab, sind vermutlich bekannter als das Unternehmen selbst.
Magnesium Diasporal ist sowohl als NEM als auch als Arzneimittel bekannt.