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27. Mai 2022
Apropos Herbst. Unser Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach denkt selbstverständlich bereits an den Herbst und eine mögliche Corona-Welle. Er wäre auch ein schlechter Gesundheitsminister, wenn er dies nicht täte. Er muss vorausschauend handeln. Und wie das heute so üblich ist, werden neue Gesetze in Fernseh-Talkrunden angekündigt. So hat Lauterbach in der ZDF-Talksendung „Markus Lanz“ wissen lassen, dass zurzeit erneut am Infektionsschutzgesetz gearbeitet werde. Er werde dann, sollte es im Herbst nötig sein, umgehend z. B. mit einer Maskenpflicht in Innenräumen reagieren. Einfacher wird’s für Lauterbach allerdings nicht – schon jetzt hat sein Kollege Marco Buschmann, seines Zeichens Bundesjustizminister, angekündigt, erstmal die Evaluierung der bisherigen Maßnahmen abzuwarten und zu berücksichtigen, bevor man sich dann auf neue Maßnahmen festlegt.
Nicht nur DocMorris, Shop Apotheke und all die anderen EU-Versender setzen den Vor-Ort-Apotheken durchs Versandgeschäft zu, jetzt mischt auch noch die Parfümeriekette Douglas im Markt der OTC-Arzneimittel und Apothekenkosmetik mit. Und das ist nur der Anfang, der Rx-Versand soll selbstverständlich dazu kommen. Wie, mein liebes Tagebuch, eine Kosmetikkette verkauft Arzneimittel? Jein, denn das geht nur indirekt. Wer auf der Douglas-Homepage „Apotheke und Gesundheit“ anklickt, erfährt im Kleingedruckten, dass Douglas natürlich selbst keine Apotheke betreibt und auch gar nicht dazu berechtigt ist – das macht die niederländische Douglas-Partnerapotheke Disapo, die sich Douglas unlängst einverleibt hat. Über die Eingliederung von Disapo und dem OTC- und Kosmetikangebot in die Homepage würden auf diesem Marktplatz „auf einen Schlag Millionen von Kundinnen und Kunden allein schon in Deutschland erreicht“, frohlockt Douglas. Die Parfümeriekette lässt zudem wissen, was sie weiterhin so vor hat, eine Expansion in weitere europäische Länder zum Beispiel. Und ja, natürlich steht auf der Douglas-/Disapo-Agenda auch der Einstieg in den Onlineversand von rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Sobald das E-Rezept in Deutschland offiziell eingeführt wird, wolle man direkt starten, so eine Unternehmenssprecherin. Mein liebes Tagebuch, das große Hauen und Stechen der Versender und Parfümerieketten kann dann beginnen. Was heißt das für unsere Vor-Ort-Apotheken? Die Nerven bewahren und einfach (auch wenn’s nicht einfach ist) besser sein, vor allem aber persönlicher.
3 Kommentare
Ärzte sind schlau und mutig, die ABDA "Wir sind bereit"
von Martin Straulino am 29.05.2022 um 12:24 Uhr
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Kein überzeugendes Argument
von Daniela Hänel am 29.05.2022 um 9:36 Uhr
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Herr Ditzel
von Conny am 29.05.2022 um 9:20 Uhr
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