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Kammerversammlung in Bremen
Scholz bleibt Kammerpräsident - die Ära Klämbt endet
Die Kammerversammlung am Montagabend in Bremen bedeutet für die Apothekerkammer Bremen einerseits Kontinuität - andererseits endet damit eine Ära. Klaus Scholz wurde als Kammerpräsident einstimmig wiedergewählt. Doch Dr. Richard Klämbt hatte nach 36 Jahren als Präsident und zuletzt vier Jahren als Vizepräsident nicht wieder kandidiert.
Am gestrigen Montagabend fand in Bremen die Mitgliederversammlung der Apothekerkammer mit der turnusgemäßen Vorstandswahl statt. Kammerpräsident Klaus Scholz hatte zur Beschleunigung der Veranstaltung seinen Bericht bereits zuvor abgegeben und dabei auf seine erste Amtszeit zurückgeblickt. Die hatte noch mit Securpharm, der Datenschutzgrundverordnung und Testkäufen als Themen begonnen.
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Sein Wunsch nach mehr persönlicher Kommunikation mit den Mitgliedern sei durch die Pandemie ausgebremst worden. Scholz verwies auf viele Herausforderungen und große Leistungen der Apotheken in der Pandemie und erklärte dazu: „Unsere Zeit ist schneller geworden, das heißt, wir müssen mehr schaffen und haben weniger Zeit bei gleichen Ressourcen. Unser Ansehen in der Bevölkerung ist dafür enorm gestiegen.“
Mit dem E-Rezept umgehen können
Derzeit blickt Scholz besonders auf das E-Rezept: „Wenn das E-Rezept kommt, dann müssen wir damit umgehen können“. Das E-Rezept sei schon vor dem Patienten in der Apotheke und die müsse zeigen, dass sie es bedienen könne. „Wir müssen durch gemeinsamen Einsatz dafür sorgen, dass die E-Rezepte in den Vor-Ort-Apotheken eingelöst werden“, erklärte Scholz. Als zentrales Problem hob Scholz den Nachwuchsmangel in allen Apothekenberufen hervor. Er animierte die Kammermitglieder, mit Schulpraktika und auf Berufsmessen Interesse zu wecken.
Agenda: Einheitlicher Arzneimittelpreis, Notdienst und EU-Projekte
Für die Zukunft sieht Scholz eine umfangreiche Agenda. Der einheitliche Arzneimittelpreis in der GKV müsse erhalten bleiben. „Besser wäre überall, aber das könnte nur mit viel Glück vor Gerichten erreicht werden“, ergänzte Scholz. In Bremen herrsche ein gutes Verhältnis zu den Ärzteverbänden, aber in anderen Bundesländern würden die Berufsorganisationen teilweise nicht mehr miteinander reden, weil die Ärzte durch das Impfen verärgert seien.
Scholz erinnerte daran, dass der Notdienst gemäß dem Koalitionsvertrag neu koordiniert werden soll, und mahnte: „Da müssen wir auf die gerechte und vernünftige Aufteilung unseres Notdienstes achten.“ Außerdem machte Scholz auf mögliche Probleme bei der EU-Harmonisierung aufmerksam. Außer in Deutschland gebe es in keinem Land eine Pharmazentralnummer, aber sie sei hierzulande essenziell für die Organisation und Abrechnung.
Ein weiterer Aspekt auf der EU-Ebene sei der elektronische Beipackzettel, der für die Industrie einfach sei, aber Fragen für die Apotheken aufwerfe. Müssten die Apotheken dann die Packungsbeilagen für die weniger EDV-affinen Patienten ausdrucken?
Motivation von der ABDA-Präsidentin
Einen Schwerpunkt der Mitgliederversammlung bildete der motivierende Vortrag der ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Wie zuvor bei anderen Veranstaltungen hob sie die großen Leistungen der Apotheken während der Pandemie hervor. Vorher seien die Apotheken oft als Selbstverständlichkeit „wie Strom aus der Steckdose“ wahrgenommen worden, aber dies habe sich geändert. Außerdem warb auch Overwiening für die Bereitschaft zum E-Rezept.
Neuer Vorstand ohne Klämbt
Die Kammerversammlung ist im Bundesland Bremen eine Versammlung aller anwesenden Kammermitglieder aus Bremen und Bremerhaven. Dennoch gab es bei der Vorstandswahl keine Überraschungen, weil für alle Vorstandssitze jeweils nur eine Kandidatur bestand.
Klaus Scholz wurde einstimmig als Kammerpräsident bestätigt. Sebastian Köhler wurde ebenfalls einstimmig zum neuen Vize-Präsidenten gewählt. Auch Christina Jäger und Dr. Stefan Schwenzer wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt. Neu wurden Christina Köster (Bremen) und Axel Stellings (Bremerhaven) in den Vorstand gewählt. Imke Kurth und Dr. Richard Klämbt hatten nicht wieder kandidiert.
Damit endet die bemerkenswerte Amtszeit von Klämbt nach 36 Jahren als Präsident und vier Jahren als Vize-Präsident. Am 22. Juni wird eine offizielle Verabschiedung für Klämbt stattfinden.
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