Beschluss der Gematik-Gesellschafterversammlung

Das E-Rezept via eGK kommt

Berlin - 30.08.2022, 13:50 Uhr

Die Gematik-Gesellschafter wollen in Kürze ermöglichen, dass E-Rezepte auch über die eGK eingelöst werden können. (Foto: Stockfotos-MG / AdobeStock)

Die Gematik-Gesellschafter wollen in Kürze ermöglichen, dass E-Rezepte auch über die eGK eingelöst werden können. (Foto: Stockfotos-MG / AdobeStock)


Kurz vor dem bundesweiten Rollout des E-Rezepts hat die Gematik mitgeteilt, dass die E-Rezept-Einlösung über die elektronische Gesundheitskarte nun beschlossene Sache ist.

Niemand ist wirklich zufrieden, dass das E-Rezept derzeit nur über zwei Wege in Apotheken eingelöst werden kann: mittels der E-Rezept-App der Gematik und dem Papierausdruck des Rezeptcodes. Die erste Variante ist für viele Menschen praktisch (noch) nicht umsetzbar, die zweite ist angesichts des Ziels, die E-Verordnung papierlos und ohne Medienbruch zu übermitteln, ebenfalls nur eine Notlösung.

Seit geraumer Zeit wird daher als dritten Weg über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) diskutiert. Erst letzte Woche hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung darauf gepocht, diese bisher erst ab 2023 von der Gematik und den Apothekenverwaltungssystemen vorgesehene Lösung, „unbedingt vorzuziehen“.

Schon im vergangenen Juli hatte die Gematik ein Papier vorgelegt, in dem beschrieben ist, wie der Abruf von E-Rezepten „mit personenbezogenem Identitätsnachweis“, was in diesem Zusammenhang die eGK ist, in der Apotheke vonstattengeht und was der Mehrwert für die Patient:innen sein soll.

Nun teilt die Gematik mit, dass auch ihre Gesellschafterversammlung am gestrigen Montag beschlossen hat, die Einlösung via eGK als dritte Option zu eröffnen. Die Veröffentlichung der Spezifikation für die eGK-Lösung des E-Rezepts werde voraussichtlich Anfang September im Fachportal der Gematik bereitgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Wann es dann wirklich möglich ist, diesen Übermittlungsweg zu nutzen, ist aber noch unklar. „Es wird daran gearbeitet, dass die Funktion so bald wie möglich zur Verfügung stehen kann“, verspricht die Gematik. Im Blick hat sie dabei auch Versand- und Onlineapotheken: Für sie und ihre Kunden und Kundinnen werde derzeit „eine komfortable und praxistaugliche Lösung (…) eruiert“.  

Zugleich wirbt die Gematik erneut für die E-Rezept-App: Sie biete mit einem „durch und durch“ digitalen Weg zahlreiche Mehrwerte bei der Nutzung des E-Rezepts. Das seien etwa die Apothekensuche und das Zuweisen des E-Rezepts an eine Apotheke, ohne zuvor dafür dorthin gehen zu müssen, oder auch die Familienfunktion, also das Einlösen eines E-Rezepts für Angehörige. Die App „Das E-Rezept“ sei bisher 320.000 Mal aus den App-Stores heruntergeladen worden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

"Personenbezogener Identitätsnachweis"

von Armin Heller am 30.08.2022 um 16:04 Uhr

Wenn ich es recht verstehe wird beim Arzt also gar kein eRezept (-Token) auf die eGK gespielt, sondern die eGK wird lediglich als Hilfs-ePersonalausweis in den Apotheken verwendet, um dann alle Verordnungen für die Person vom Gematik-Server beliefern und abrechnen zu können.

"Im Blick hat sie [die GEMATIK] dabei auch Versand- und Onlineapotheken: Für sie und ihre Kunden und Kundinnen werde derzeit „eine komfortable und praxistaugliche Lösung (…) eruiert“

Na, wenn man auf den Token verzichten will und ein "Personenbezogener Identitätsnachweis" reichen soll, hmm wie könnte das wohl gehen. Wie wär es mit einem einmaligen kostenlosen Postident für die Kunden und Kundinnen und anschließend dauerhafter Abrufgenehmigung für die Versender, sobald das nächste eRezept auf dem Server liegt?

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