Alzheimer-Forschung

Neue Hoffnung mit Anti-Amyloid-Antikörper Lecanemab

Stuttgart - 08.12.2022, 11:30 Uhr

Lecanemab kann nur bei Personen mit milden kognitiven Einschränkungen oder milder Demenz aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden. (Foto: highwaystarz/AdobeStock)

Lecanemab kann nur bei Personen mit milden kognitiven Einschränkungen oder milder Demenz aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden. (Foto: highwaystarz/AdobeStock)


An Therapeutika gegen Alzheimer wird viel geforscht – jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Die letzte Zulassung in dieser Indikation erfolgte 2021 in den USA mit dem umstrittenen Antikörper Aducanumab (AdhuhelmTM). Nun stimmen die Ergebnisse zu dem neuen Anti-Amyloid-Antikörper Lecanemab positiv. Die Therapie kommt allerdings nur für Patienten im Frühstadium der Erkrankung infrage.

Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 46,8 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Auf ihre häufigste Form – die Alzheimer-Demenz – entfallen rund 65 Prozent. Für die Forschung auf diesem Gebiet wurde in den letzten Jahren viel Aufwand betrieben, allerdings mit einer hohen Misserfolgsquote. Nach rund 20 Jahren ohne neu zugelassenes Arzneimittel schaffte es vergangenes Jahr der monoklonale Antikörper Aducanumab in den USA auf den Markt, in Europa aufgrund der wenig überzeugenden Daten allerdings nicht.

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Die tröpfelnde Pipeline

Nun keimt mit dem Antikörper Lecanemab wieder Hoffnung auf. Er gehört zwar wie zwei der bisher untersuchten und eher enttäuschenden monoklonalen Antikörper Aducanumab und Ganterenumab zu den Anti-Amyloid-Antikörpern. Allerdings unterscheiden sich die konkreten Zielstrukturen, was wohl zu besseren Ergebnissen bei Lecanemab geführt hat. Lecanemab konnte im Vergleich zu Placebo den Abbau kognitiver Funktionen um 27 Prozent verringern. Das bedeutet, dass der Krankheitsverlauf durch den Antikörper verzögert werden konnte. Eine Wiederherstellung von verlorenen Funktionen kann damit aber nicht erreicht werden. 

Getestet wurde der Antikörper nur an Patienten im Frühstadium der Erkrankung. Diese Patientengruppe kann von Lecanemab profitieren. Für Patienten mit fortgeschrittener Alzheimer-Erkrankung gilt dies nicht.

Eine Einordnung in der aktuellen DAZ 

Wie Experten die neuen Studienergebnisse einordnen, lesen Sie in der aktuellen DAZ (Nr. 49, S. 22+23) im Beitrag „Alzheimer-Antikörper Lecanemab lässt hoffen“. Darin sind auch die wichtigsten Ergebnisse der dazugehörigen Phase-III-Studie beschrieben.


Desiree Aberle, Apothekerin, Redakteurin DAZ
redaktion@daz.online


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