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„Ich schäme mich, Apotheker zu sein“ und Apotheker als „die Deppen der Nation“ – mit diesen Überschriften und seinem offenen Brief an die ABDA hat Apotheker Gunther Böttrich, Volkmarsen, bei vielen Apothekerinnen und Apothekern einen Nerv getroffen. Seine Absicht: Er möchte ein Zeichen setzen, um auf die Schwierigkeiten der öffentlichen Apotheken hinzuweisen. Und er will Druck machen auf die Standes- und Gesundheitspolitik, damit endlich die drängenden Probleme angepackt werden.
Bei Gunther Böttrich, Inhaber der Burg Apotheke Volkmarsen, hat sich in den vergangenen Jahren viel Frust angestaut. Frust über alles, was im Apothekenbereich falsch läuft, angefangen bei den Lieferengpässen, beim Personalmangel bis hin zur Bürokratie und dem Apothekenhonorar, das seit Jahren nicht angepasst wird. Die mit dem Spargesetz eingeführte Erhöhung des Kassenabschlags brachte das Fass zum Überlaufen. Er verfasste einen offenen Brief, adressiert an die ABDA, in dem er auf diese Schwierigkeiten hinweist und beklagt, dass hier keine Besserung der Lage in Sicht ist.
Ihm ist bewusst, dass es nicht hilft, nur über Missstände zu klagen. Er hat einen Maßnahmenkatalog formuliert, was angegangen werden muss, wo sich etwas ändern muss. An erster Stelle steht dabei ein selbstbewussteres Auftreten unserer Standesführung und eine bessere und effektivere Öffentlichkeitsarbeit. So wie es jetzt läuft, ist Böttrich überzeugt, findet die ABDA kein Gehör in der Gesundheitspolitik: „Wir müssen raus an die Öffentlichkeit, innerhalb unserer standespolitischen Reihen, aber auch in die Öffentlichkeit der Gesundheitspolitik.“
Sein Brief hat bei vielen Kolleginnen und Kollegen einen Nerv getroffen, sie haben diesen Brief mitunterzeichnet. Und sie haben ihrerseits in zahlreichen Zuschriften artikuliert, was sich aus ihrer Sicht ändern muss, damit die Arzneimittelversorgung in Deutschland wieder rund läuft und besser wird. Mithilfe seiner neuen Internetseite www.apothekenzukunft-jetzt.de will Böttrich weitere Zuschriften sammeln und die Meinungsbildung zu diesen Themen vorantreiben. Mit seiner Aktion will er auch die ABDA wachrütteln: Er hofft auf einen konstruktiven Dialog mit der Berufsvertretung. In meinem Podcast-Gespräch frage ich ihn auch danach, was konkret passieren muss.
3 Kommentare
Verschwörungstheorie
von Holger am 09.01.2023 um 12:48 Uhr
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Volle Zustimmung
von Linda F. am 06.01.2023 um 9:55 Uhr
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Geduld und Arbeitskreis…
von Ulrich Ströh am 06.01.2023 um 9:52 Uhr
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