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Apotheker und Ärzte zur Digitalisierungsstrategie
ABDA: Apotheken stehen schon seit September 2022 bereit
Die heute vorgestellte Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege trifft auf ein geteiltes Echo. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold äußert sich grundsätzlich positiv. Die Bundesärztekammer hat mehr zu kritisieren. Sie beklagt unter anderem, dass die Akteure der Selbstverwaltung aus der Gematik herausgedrängt werden sollen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat am heutigen Donnerstag seine Digitalisierungsstrategie vorgestellt. Noch sind viele Pläne vage. Die Stoßrichtung ist jedoch klar: Gesundheitsdaten müssen endlich sinnvoll genutzt werden, in der Versorgung ebenso wie in der Forschung. So sollen auch die elektronische Patientenakte (ePA) samt elektronischem Medikationsplan und das E-Rezept beschleunigt eingeführt werden.
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ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold begrüßt in einem ersten Statement, dass Lauterbach die Digitalisierung vorantreiben will. Für drängender als die ePA hält er aber das E-Rezept. Zu diesem zeigt die Strategie allerdings nicht wirklich Neues auf. Arnold verweist darauf, dass die elektronische Gesundheitskarte als dritter Einlöseweg neben der E-Rezept-App der Gematik und dem Token-Ausdruck durch die Arztpraxen auch schon nach bisherigen Planungen bald für alle gesetzlich Versicherten zur Verfügung stehen kann und soll. „Wir sind überzeugt, dass die Gesundheitskarte das Einlösen von E-Rezepten für die Patientinnen und Patienten einfacher, komfortabler und sicherer machen wird“, so der ABDA-Vize. Er macht aber auch auf mögliche Gefahren aufmerksam. So seien krankenkassenspezifische ePA-Apps aus ABDA-Sicht unnötig und könnten zum gläsernen Patienten führen. „Die Versicherten dürfen nicht ihr Recht auf freie Apothekenwahl verlieren“, mahnt Arnold. Würden sie durch ihre Krankenkassen mit Anreizen, Drohungen oder Gadgets zu bestimmten Apotheken gelotst, führe das letztendlich zur Entmündigung der Versicherten. Arnold erinnert: „Die Apotheken stehen schon seit September 2022 bundesweit bereit, um E-Rezepte einzulösen – und werden sich auch künftig aktiv an patientenfreundlichen Lösungen für das E-Rezept beteiligen.“
Keine Einschätzung gibt der ABDA-Vize zu den Plänen ab, dass künftig telemedizinische Angebote in Apotheken Einzug halten sollen. Auch die geplante Umstrukturierung der Gematik in eine nationale Agentur, die zu 100 Prozent vom Bund getragen wird, lässt Arnold unkommentiert.
BÄK: Praktiker müssen mitentscheiden
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), sieht letzteres hingegen kritisch. Es sei zwar richtig, wenn die Gematik ihren Fokus zukünftig auf die Nutzerorientierung lege und endlich digitale Anwendungen mit einem echten medizinischen Mehrwert entwickelt würde. „Es ist aber absurd, dass nun ausgerechnet diejenigen Akteure vollständig aus der Gematik gedrängt werden sollen, die sich seit vielen Jahren für genau diese Ziele einsetzen“. Reinhard verweist darauf, dass das Bundesgesundheitsministerium schließlich schon jetzt dank der Mehrheit seiner Gesellschafteranteile alle Entscheidungen treffen könne. Geholfen habe das wenig, weil man nicht ausreichend auf die Praktiker der Versorgung gehört habe. Nun wolle man diese Stimmen offenbar ganz ausblenden. Doch Reinhardt ist überzeugt: „Probleme lassen sich nur lösen, wenn diejenigen in die weitere Ausarbeitung einbezogen werden, die tagtäglich mit diesen Anwendungen arbeiten.“
Der BÄK-Präsident betont zugleich, dass die Ärzteschaft inhaltlich hinter der Digitalisierung im Gesundheitswesen stehe. Allerdings müsse diese letztlich sowohl Patienten als auch Ärzten spürbar nutzen. Die ePA etwa müsse die Sicherheit der Patientendaten gewährleisten und zugleich eine praktikable Befüllung und einen einfachen Zugriff auf die in der Akte abgelegten Daten sicherstellen.
2 Kommentare
Ewiger Vize
von Dr. Radman am 09.03.2023 um 18:44 Uhr
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Ungeliebter Musterschüler
von Karl Friedrich Müller am 09.03.2023 um 18:44 Uhr
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