Warum und wann kommt es unter PPI zur Nephritis?
Bereits 2007 hatte die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft auf die Möglichkeit der akuten interstitiellen Nephritis unter PPI hingewiesen. „Eine akute interstitielle Nephritis ist eine sehr seltene UAW von PPI, die jedoch aufgrund der hohen Verordnungszahlen für die ärztliche Praxis relevant sein kann“, hieß es damals.
In einem Schweizer Fachartikel von 2017 zur Therapie und Differenzialdiagnose der akuten interstitiellen Nephritis (AIN) heißt es zum Hintergrund der Nierenentzündung, dass die Mehrheit der AIN (ca. 80 Prpzent) medikamentös bedingt sind. Am häufigsten verantwortlich seien Antibiotika, NSAR, Allopurinol und PPI. Und zu den PPI kann man dort hinsichtlich der klinischen Relevanz und Symptome lesen: „Speziell zu erwähnen sind Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die im letzten Jahrzehnt zunehmend mit Fällen von AIN in Verbindung gebracht wurden. Hier kommen systemische Symptome kaum vor und typischerweise sind auch die Urinbefunde nur mild ausgeprägt bzw. können gänzlich fehlen, sodass in dieser Situation eine AIN oft klinisch nicht vermutet wird.“
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.