Erklärvideo des Schleswig-Holsteinischen Kammerpräsidenten

„Was Karlchen nicht lernt, lernt Karl nimmermehr“

02.11.2023, 07:00 Uhr

Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, warnt vor der Zerstörung der bewährten und vertrauten Apothekenstruktur. (Bild: Christiansen)

Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, warnt vor der Zerstörung der bewährten und vertrauten Apothekenstruktur. (Bild: Christiansen)


Der Protestmonat November ist angelaufen. Auf allen Ebenen und auf unterschiedliche Weise machen Apothekenleiter:innen und ihr Personal auf die gesundheitspolitischen Missstände und ihre weiteren Auswirkungen auf die flächendeckende Versorgung aufmerksam. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, hat sogar ein eigenes Video gestaltet – der Titel: „Was Karlchen nicht lernt, lernt Karl nimmermehr“. 

Diesen Monat wird bundesweit demonstriert. Bereits am Mittwoch, dem 1. November zogen Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie weitere Gesundheitsberufe vor den Thüringer Landtag in Erfurt, um ihrem Unmut über die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Luft zu machen. Für die Apotheken steht dabei die Erhöhung ihres Fixhonorars ganz oben auf der Forderungsliste. 

(Video: Christiansen)

Schon bei den letzten Protestaktionen zeigten sich Apotheken und ihre Teams fantasievoll: Es wurde zum Beispiel gezeichnet oder gesungen, um Aufmerksamkeit für ihre Anliegen zu gewinnen. Nun ist auch der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein Kai Christiansen kreativ tätig geworden und hat ein Video gestaltet. Hauptdarsteller des ein-minütigen Spots ist Minister Lauterbach, der schon vor zwei Jahrzehnten als Politikberater den Weg für heutige Probleme bereitete und derzeit mit seinen Plänen für Apothekenreformen erneut zerstörerisch unterwegs ist.

Wie Christiansen gegenüber der DAZ erklärt, geht es ihm darum, deutlich zu machen, dass Lauterbach jetzt bei den Vor-Ort-Apotheken den gleichen Fehler mache, den er als Berater der früheren Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor 20 Jahren bei der Pharmaindustrie gemacht habe – nämlich sie kaputtzusparen. „Seine Vorschläge gehen in keiner Weise auf die chronische Unterfinanzierung des an sich hocheffizienten Systems der Apotheken ein“, kritisiert Christiansen. „Sollte er sich mit seinen Plänen durchsetzen, zerstört er damit die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und Gesundheitsdienstleistungen“. 

Der Kammerpräsident weist abermals darauf hin, dass auf Apotheken gerade einmal 2 Prozent der GKV-Ausgaben fallen. „Das ist nichts und deshalb kann er sich auch nicht mit der Finanzlage der Krankenkasse rausreden.“ In seinen Augen ist es schlicht „ein Unding, dass die Apotheken und ihre Mitarbeiter zu Bittstellern degradiert werden“. Schließlich ist gesetzlich vorgesehen, dass das Bundeswirtschaftsministerium ermächtigt ist „den Anteil des Festzuschlags (…) entsprechend der Kostenentwicklung der Apotheken bei wirtschaftlicher Betriebsführung anzupassen“.

Das Argument, die Politik wolle nicht mit einer Gießkanne Geld über alle Apotheken ausschütten, da man das jetzige Packungshonorar als falsches Honorarsystem ansehe, trägt nach Auffassung von Christiansen ebenfalls nicht. „Auch die Bundestagesdiäten stellen ein falsches System dar, denn schon seit langem wird diskutiert, die Zahl der Bundestagsabgeordneten zu reduzieren, passiert ist bis jetzt nichts“. Dennoch werde regelmäßig Geld in dieses von allen als fehlerhaft angesehenes System gegeben.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Was ich nicht verstehe:

von Karl Friedrich Müller am 02.11.2023 um 10:18 Uhr

Fürs Honorar ist der Wirtschaftsminister zuständig, also Herr Habeck?? Warum spricht man nicht mit dem, nimmt ihn aufs Korn?
Genauso wenig verstehe ich Lauterbach. Er braucht sich doch gar nicht angesprochen fühlen? Das Honorar geht ihn schlicht nichts an?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Was ich nicht verstehe

von Roland Mückschel am 02.11.2023 um 14:35 Uhr

Warum?

Weil alle verblödet sind.

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