Kommentar zum neuen Jahr

Genug Geld für genug Personal

02.01.2024, 07:00 Uhr

Persönlich zugewandte Arzneimittelversorgung erfordert Personal, das gut honoriert werden muss, findet DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn. (Foto: Andrii Yalanskyi /AdobeStock)

Persönlich zugewandte Arzneimittelversorgung erfordert Personal, das gut honoriert werden muss, findet DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn. (Foto: Andrii Yalanskyi /AdobeStock)


Nach vielen Jahren der Unterfinanzierung brauchen die Apotheken jetzt deutlich mehr Geld. Nur so kann die menschlich zugewandte Arzneimittelversorgung mit hohem Personalaufwand langfristig erhalten bleiben. Darum muss besser vermittelt werden, welchen großen Nutzen die alltägliche abgabebegleitende Beratung hat. DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn sieht darin die wesentliche berufspolitische Aufgabe für das neue Jahr.

Nach dem vorweihnachtlichen Schreck über das Eckpunktepapier zur geplanten Apothekenreform stellt sich nun vor allem die Frage, was im neuen Jahr zu tun ist. Zunächst bleibt festzuhalten: Im Eckpunktepapier selbst stehen keine Zahlen für neue Festzuschläge bei Rx-Arzneimitteln. Die zuvor im „Handelsblatt“ genannten Beträge würden keine Umverteilung, sondern eine deutliche Kürzung ergeben. Manche vermuten daraufhin eine bewusste Täuschung. Könnte es nicht auch eine erwünschte Verwirrung sein? Jetzt fokussiert sich die Kritik darauf, die richtigen Zahlen für eine echte Umstellung einzufordern. Wenn die dann kommen, scheint alles in Ordnung. Doch es wäre nichts in Ordnung.

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Das Kernproblem bleibt die fehlende Honoraranpassung für mehr als 20 Jahre mit dem Kombimodell. Statt einer Antwort auf diese Frage kommen mit dem Eckpunktepapier neue Probleme dazu. Das erinnert an den Deutschen Apothekertag und die angedachten Schein-Apotheken. Nun sorgt die Umverteilungsidee für neuen Wirbel und lenkt erneut von der fehlenden Anpassung ab. Dabei geht es nicht nur um falsche Zahlen. Mit den richtigen Zahlen würde die vorgesehene Umverteilung einigen Apotheken minimale kurzfristige Vorteile bringen, allerdings nur im Vergleich zu anderen Apotheken, nicht im Vergleich zur derzeitigen Situation. Denn die Kosten werden bis dahin vermutlich mehr steigen, als die Umverteilung im günstigsten Fall einbringen kann. Vor allem aber würde die Umverteilung für das System langfristig in die falsche Richtung wirken.

Mehr Prozente statt weniger nötig

Der Verfasser dieses Kommentars hatte schon früher angeregt, die geforderte Honorarerhöhung teilweise für den prozentualen Zuschlag zu verwenden, allerdings nicht bei Hochpreisern, weil es dort nicht durchsetzbar erscheint. Die Apotheken brauchen mehr prozentuales Honorar, weil darin eine Anpassung an steigende Preise steckt - nicht weniger. Ein geringeres prozentuales Honorar würde langfristig eine weitere Entkopplung vom Wirtschaftsgeschehen bedeuten. Auch eine heute neutrale Umverteilung wäre damit langfristig eine Belastung, weil steigende Kosten dann noch stärker durchschlagen. Das BMG stellt den Plan hingegen geradezu als Wohltat für die Apotheken dar. Im Eckpunktpapier heißt es, der prozentuale Zuschlag „soll, anders als bereits jetzt beim pharmazeutischen Großhandel, auch weiterhin ungedeckelt bleiben“. Damit tritt das BMG offenbar der Position von Krankenkassen entgegen, die eine solche Deckelung gefordert hatten.

Politik blickt in die falsche Richtung

Es könnte also wieder einmal noch schlimmer kommen. Doch es ist schon sehr schlimm. Denn der neue Umverteilungsplan zeigt deutlich, dass die Apotheken mit ihren Sorgen überhaupt nicht beim Ministerium angekommen sind. Die Grundidee der geplanten Reform geht in die falsche Richtung. Denn sie enthält überhaupt keinen Ansatz, die riesige Finanzierungslücke aus der Vergangenheit zu schließen. Schon die Analyse der Politik ist falsch angelegt. Es interessieren nicht die Betriebsergebnisse von gestern, sondern die Gehälter von morgen. Doch das Ministerium sieht offensichtlich keinen Bedarf, dass Apotheken neues Personal zu zeitgemäßen Konditionen gewinnen und in das bestehende System investieren. Das passt durchaus in eine Welt, in der der Einzelhandel zunehmend zum Päckchenversand wird, in der Hotels den Check-In automatisch abwickeln und Bankfilialen ohne Bargeld betrieben werden. Nur wenn das BMG für die Arzneimittelversorgung ähnliche Konzepte verfolgt, ist der jüngste Reformplan nachvollziehbar. Für die gezielte Sorge um eine überschaubare Zahl von Patienten mit den größten Risiken würde ein ausgedünntes Apothekennetz mit überschaubarem Fachpersonal vielleicht noch reichen. Doch wenn die Grundversorgung dauerhaft zu den Kosten von 2002 abgewickelt werden soll, wird für die große Mehrheit der Patienten mittelfristig nur noch ein mehr oder weniger automatisiertes System mit straff organisiertem Kontakt zu Fachpersonal möglich sein. Daran würde auch eine Kostenanpassung ab 2027 nichts mehr ändern. Denn die Lücke ist längst da, nur die Folgen werden erst langsam sichtbar. Darum ist der Finanzbedarf auch so erschreckend groß und so schwer vermittelbar.

Geld für persönlich zugewandte Versorgung nötig

Leider hat auch die ABDA dies in den zurückliegenden 20 Jahren nicht immer deutlich genug erklärt. Zusätzliche pharmazeutische Aufgaben für Apotheken sind großartig, aber nur wenn die Grundversorgung auskömmlich finanziert wird. In dieser Grundversorgung werden jeden Tag ganz niederschwellig und oft subtil unzählige arzneimittelbezogene Probleme verhindert oder gelöst, ohne dass dies jemals in evidenzbasierten Studien nachgewiesen wurde. Denn dies geschieht nicht in theoretischen Versuchsanordnungen, sondern im Kontakt zwischen Menschen. Der wird allerdings in unserer Gesellschaft immer seltener (siehe oben) und zählt für viele nicht mehr. Dies ist ein grundlegendes gesellschaftliches Problem, bei der Arzneimittelversorgung kann es allerdings besonders schwerwiegende Folgen haben. Diese Zusammenhänge aufzuzeigen, ist die herausragende berufspolitische Aufgabe für das neue Jahr. Wer die Arbeit in der Apotheke kennt, weiß, wie viele praktische Hürden bei der Belieferung eines Rezeptes auftreten können und was ein kurzes Gespräch bewirken kann. Doch allen anderen muss das erklärt werden, immer wieder und deutlicher als bisher. Dann sollte allen Verantwortlichen die Konsequenz bewusst werden: Diese persönlich zugewandte Arzneimittelversorgung zu sichern, erfordert langfristig viel Nachwuchs, der gut honoriert werden muss. Die Apotheken brauchen genug Geld für genug Personal. Das Geld ist dem System im Laufe von zwei Jahrzehnten verloren gegangen, aber die Weichen müssen sehr bald gestellt werden. Darum brauchen die Apotheken das Geld jetzt. Die Ursache für das Problem liegt weit in der Vergangenheit, aber es geht um die Zukunft. Dies zu vermitteln, ist das große Thema für 2024.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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10 Kommentare

Haha ja macht nur...

von Carlos Leiserfluss am 02.01.2024 um 17:03 Uhr

Ihr Apotheken wollt, dass ich verstehe... Wie niedlich.
Dabei werdet IHR scheinbar nie verstehsten, dass ich schon dann gewonnen habe, wenn Zeit verstrichen ist. Und so müht ihr Schubladenschubser euch mit Erklärungen und Erklärungen ab, während ihr Legislaturperiode für Legislaturperiode weiter hofft - und hoffnungslos ausblutet.
Darum macht nur weiter mit eurer Strategie, die sich auch in diesem Artikel erahnen lässt: ". Doch allen anderen muss das erklärt werden, immer wieder und deutlicher als bisher. Dann sollte allen Verantwortlichen die Konsequenz bewusst werden" Erklärt, Rechnet vor, bastelt kleine Kärtchen. Ich bestelle derweil für das BMG schonmal eine größere Papiertonne. Aber macht weiter, haltet durch, ihr Erklärbären in weiß. Dieses Jahr klappts bestimmt ;-)

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von Anita Peter am 02.01.2024 um 16:40 Uhr

"Einfach nur aus Tradition heraus immer mehr Geld hineingeben, das haut nicht hin"

Hä?? Das hört sich ja so an, als hätten wir aus der Tradition heraus jedes Jahr mehr Geld bekommen. Jetzt wirds albern sorry....

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AW: .... mal vergleichen!

von Reinhard Herzog am 02.01.2024 um 17:12 Uhr

Mal den Branchen-Rohertrag 2004 (28,2% Nettospanne x 32,5 Mrd. € Nettoumsatz = 9,2 Mrd. €) mit dem aktuellen 2022 / 2023 vergleichen (2022: 64 Mrd. € x 21,4% = 13,7 Mrd. €).

Und das vor dem Hintergrund, dass inzwischen je Apotheke rund 14.000 Non-Rx-Packungen im Versand gelandet sind.
Und nein, die Spezialversorgung (Zyto etc.) erklärt das auch nicht.
Und das bei weniger Apotheken.
Und ja, die Branche hat ein massives Kosten- und Aufwandsproblem, welches sich in den Jahren verschärft hat.

Aber ganz so einfach ("seit 20 Jahren kaum mehr bekommen") ist die Erzählung eben nicht ...

.

von Anita Peter am 02.01.2024 um 14:20 Uhr

"Leider hat auch die ABDA dies in den zurückliegenden 20 Jahren nicht immer deutlich genug erklärt. "

Also vor ein paar Jahren hat die ABDA noch davon gesprochen, dass ein höheres Honorar kontraproduktiv wäre. Allein dieser Satz zeigt, wo unser Problem liegt.

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So wird das nichts ...

von Reinhard Herzog am 02.01.2024 um 11:22 Uhr

Zuerst allen ein frohen, guten Start ins Neue Jahr!

Ja, es klingt immer schön, wenn man an die persönliche Seite appelliert.
Nur - mehr als Appelle sind es nicht, und sie spielen sich eben auf einer kaum bezifferbaren Metaebene ab.

Nicht zuletzt die Digitalisierungs-Apologeten sorgen für eine zunehmende persönliche Entkoppelung. Der persönliche Kontakt wird immer weiter zurückgefahren - ob auf dem Amt, in Bus und Bahn (gerade lese ich, dass man in Hamburgs Bussen die Bargeldzahlung völlig abschafft), im Kundenservice vieler Firmen und mehr und mehr im Gesundheitswesen.

Man kann lange darüber diskutieren und muss das nicht gut finden.
Nur - so läuft es absehbar.

Heißt: Wir brauchen (auch) andere Argumente.
Härtere, evidenzbasierte.
Pay-for-Performance-Modelle zum Beispiel.

Die Apotheke wird ihren Wert klar in Euro beziffern müssen, nachweisbar, oder sie wird weiter eingedampft auf eine Basis-Versorgerfunktion.

Das ist möglich, aber man muss es angehen - und dabei auch völlig neue Märkte in Augenschein nehmen (z.B. die Megathemen Datenhandling / Data Science, KI, Virtualisierung von Lebenspfaden). Bei der Schnittstelle zur Ernährung bestehen enorme Potenziale (wie Functional Food), und einen Milliardenmarkt Cannabis haben wir selbst an uns vorbeiziehen lassen ...

Das Leistungsspektrum von gestern / heute wird eben nur gestrig / heutig honoriert. Zukunftsgerichtete Leistungen können zukunftsgerichtet bezahlt werden, wenn sie ihren (durchaus auch hohen) Preis wert sind.

Die Apotheke von heute trägt nicht mehr über die nächsten Jahrzehnte. Dazu ist zu vieles automatisierbar und in IT-Systeme auslagerbar, Persönlichkeit hin oder her. Das zählt woanders ja ebenfalls nicht mehr.
Oder muss eben privat in Form neuer Beratungsleistungen dazu gekauft werden. Auch das wäre ein mögliches Modell.

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AW: So wird das nichts

von Anita Peter am 02.01.2024 um 14:23 Uhr

"Das Leistungsspektrum von gestern / heute wird eben nur gestrig / heutig honoriert."

Das werde ich gleich mal meinem Friseur mitteilen, der in den letzten 7 Jahren sein Honorar für das Schneiden der Haare verdoppelt hat. Der versteht bestimmt, das es für die Leistung von gestern auch nur Honorar von gestern gibt.

Was dieses "Kleingeschreibe" unserer Leistung vor Ort soll, verstehe ich leider nicht, geht aus ihrem Text auch nicht hervor. Ich bin weder Drogendralerin, noch Datendralerin, ich bin Apothekerin . Wenn dieser Beruf nicht mehr benötigt wird, dann soll man es offen kommunizieren.

AW: AW: Anita Peter

von Reinhard Herzog am 02.01.2024 um 14:59 Uhr

Den Haarschneide-Automaten gibt es noch nicht - und wird es auch sobald nicht geben. Dazu sind menschliche Haareschneidende immer noch zu billig - und die Akzeptanz eines solchen Geräts wäre wohl vorerst überschaubar (nebenbei ist das schlicht privat finanziert, Friseure bieten keinen Schnitt auf "Kasse" an und müssen sich insoweit nicht rechtfertigen.)

Das sieht in vielen Berufen ganz anders aus.
Siehe z.B. Bank, diverse sonstige Servicefunktionen, Industrie ...

Der Apothekerberuf hat gute Chancen, künftig noch gebraucht zu werden. Aber er wird sich tiefgreifend wandeln müssen (wie andere Berufe auch - wandeln oder weichen). In den USA ist diese Diskussion schon in vollem Gange. Einfach mal z.B. "pharmacists future perspectives in usa" googeln ...

AW: So wird das nichts

von Peter am 02.01.2024 um 14:59 Uhr

Da muss ich Anita Recht geben. Ein Arzt bekommt ja auch nicht mehr Honorar nur für neue Krankheiten.

Wenn der Staat meint, dass man die Apothekers nicht mehr braucht soll er uns abschaffen, fertig. Aber es ist der Staat der die Voraussetzungen für das was wir tun vorgibt (und wenn es mancher dümmliches Schachtel schubsen nennt denn so gesehen bekommt ein Notar Kohle fürs Geschichten vorlesen).
Kann der Staat und kann auch die GKV rumheulen und nach 20 Jahren den Inflationsausgleich bereitstellen oder uns abschaffen. Er muss sich nur langsam entscheiden und JA, er ist gerade in einer Zwickmühle.

Denn selbst WENN er die freie Apotheke zu Gunsten einer Kette aufgibt, er ist Stand heute ja auf uns angewiesen und muss damit rechnen können, dass genug Dumme nachkommen und sich nichts schöneres vorstellen können nach drei Staatsexamen neben der Wursttheke am Apothekenschalter zu verbringen, am besten zum aktuellen Tariflohn und nebenbei für die Mopro verantwortlich zu sein. Das würde nichts werden, also müsste man uns, wie erwähnt abschaffen.

Bildungstechnisch sind wir doch eh schon die Lachnummer der Welt nach den letzten, aktuellsten Pisa Ergebnissen, der Ruf würde nicht weiter geschädigt wenn wir als erstes Land aus angeblichen Geldmangel die Apothekers abschaffen und durch Abendseminar qualified Persons ersetzen. Und hier kommen wir zur eigentlichen Lüge. Wir forden 2,4-2,7 Mrd Inflationsausgleich, das ist gerade mal das was unsere Arztkollegen in knapp drei Jahren EH BEKOMMEN werden an Honorarerhöhung. Der Unterschied: wir wollen das jetzt einmalig nach 20 Jahren, die nächsten Jahre tun dann bei einer normalen Inflation mit 1XX Mio /Jahr dann garnicht mehr weh. Gerade vor dem Hintergrund dass die GKV auf ihrer Einnahmenseite ihr Ergebnis in denselben 20 Jahren verdoppelt hat (144 auf 288 Mrd) bin ich es leid diese Lügen weiter zu hören.

AW: @ Peter

von Reinhard Herzog am 02.01.2024 um 15:26 Uhr

Wer so schwarz-weiß denkt, darf sich nicht wundern, wenn möglicherweise schwarz dabei herauskommt ...

Kein ernstzunehmender Politiker will die Apotheken abschaffen. Aber sie müssen eben ihr Geld wert sein. Einfach nur aus Tradition heraus immer mehr Geld hineingeben, das haut nicht hin. Die Backpfeife von Karl Lauterbach sollte doch eindeutig sein. Und nebenbei: Auch bei einer CDU-Regierung sähe es nicht viel anders aus. 20 Jahre ist fast nichts passiert? Wer hat denn da mehrheitlich regiert?

Ich bin schon der Ansicht, den Sprung von 2019 nach 2024 ff. hinsichtlich Kosten und inflationär entwerteter Gewinne sollte man aufholen (bis 2019 waren nämlich Ertrags- und Kostensteigerungen halbwegs im Lot ...). Das hätte auch eher Erfolgschancen und ist leicht nachvollziehbar. Aber immer von den 20 Jahren erzählen ...

Aber das ist nur eine - sicher kurzfristig wichtige - Frage.
Viel wichtiger ist, wie geht es weiter in einer sich technologisch rapide wandelnden (Gesundheits-)Landschaft, bei womöglich nicht mehr so prall gefüllten Kassen.

Und da zählt eben: Leistung, die schlicht ihr Geld belegbar wert ist. Da bietet das Life-Science-Umfeld (ich sage bewusst nicht nur Arzneimittel) enorm viel Potenzial. Aber man muss es heben - und sich endlich mal vom Image des "Berufs der verpassten Chancen" lösen ...

AW: So wird das nichts ... mehr!

von Stefan Haydn am 02.01.2024 um 21:40 Uhr

@Reinhard Herzog

Ich sehe schon, daß die Apotheke ihr Dasein rechtfertigen muß. Da sollte dann auch ganz schnell die Spreu vom
Weizen getrennt werden, da nur eine Packung über den Tisch schieben nicht reicht.
Deswegen habe ich nämlich irgendwann die Patienten mit großen Augen an meinem HV-Tisch stehen, weil nach gewissen Dingen nie gefragt oder mancher Hinweis nie gesagt wurde. Gut, die kommen dann halt zu mir, aber warum hat ein Kollege für schlechtere Leistung davor das gleiche Geld erhalten?

Die Frage muß dann aber auch bitte im Arztbereich erlaubt sein. Ich sehe aktuell bei den Ausgaben und den monetären Steigerungen seit Jahren nicht wirklich einen Nutzen für den Patienten. Da gilt oft außer Spesen nichts gewesen, da keine vernünftigen Blutwerte bestimmt oder richtige Schlüsse aus den selben gezogen werden.
Viele Therapie unterstützende Maßnahmen werden nicht einmal angesprochen, vermutlich weil sie sich monetär nicht für den Arzt niederschlagen.

In der jetzigen Form hat die ärztliche und auch apothekerliche Betreuung in der breiten Masse keine (finanzielle) Daseinsberechtigung mehr. Durch die aktuelle Organisation werden Ärzte und Apotheker die den Patienten einen Mehrwert bieten wollen eher noch abgestraft.

Wenn Apotheken heute Vitamin-D, B12, C reaktives Protein und andere Werte bestimmen müssen, weil es in der Arztpraxis nicht angeboten wird oder man mit dem Ergebnis ärztlicherseits nichts anzufangen weiß, dann sieht es für die Patienten wirklich düster aus.

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