Simnotrelvir verkürzt Symptomdauer in Phase-II/III-Studie
js | Der Arzneistoff Simnotrelvir erhielt im Januar 2023 in China eine bedingte Zulassung zur Behandlung einer milden bis moderaten COVID-19-Erkrankung. Das Virustatikum hemmt die 3-Chymotrypsin-like-Protease von SARS-CoV-2 wie der Wirkstoff Nirmatrelvir in Paxlovid®. Die 3-Chymotrypsin-like-Protease schneidet das Polyprotein von SARS-CoV-2, wird sie gehemmt, wird der Replikationszyklus des Virus unterbrochen. Wie auch Nirmatrelvir in Paxlovid® wird Simnotrelvir in Kombination mit Ritonavir verabreicht, welches den hepatischen Metabolismus der Virustatika hemmt und die Plasmakonzentration erhöht. In einer Phase-II/III-Studie wurde nun gezeigt: Simnotrelvir verkürzt im Vergleich zu Placebo die Symptomdauer bei COVID-19 signifikant (mediane Differenz = -35,8 Stunden (95%-Konfidenzintervall = -60,1 bis -12,4; p = 0,006). Die Viruslast ging fünf Tage nach Therapiebeginn in der Verumgruppe schneller zurück als in der Placebogruppe (mittlere Differenz = -1,51 ± 0,14 log10 Kopien pro ml). Für ihre Ergebnisse werteten Forscher die Daten von mehr als 1000 Patienten von 35 Standorten in China aus. Die Patienten hatten über fünf Tage 750 mg Simnotrelvir plus 100 mg Ritonavir pro Tag erhalten oder entsprechend ein Placebo. In die Auswertung wurden nur die Patienten einbezogen, die die erste Dosis des Arzneimittels (n = 504) oder des Placebos (n = 503) innerhalb von 72 Stunden nach Symptombeginn erhalten hatten [2]. Ob eine Zulassung in der EU angestrebt wird, ist derzeit nicht bekannt.
1 Kommentar
Warum die Symptome behandeln und nicht die Ursache eines schweren Verlaufes
von Ch.Wiechering am 15.02.2024 um 22:44 Uhr
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