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99 Euro monatlich für CardLink

08.03.2024, 16:45 Uhr

gesund.de möchte 99 Euro für die CardLink-Anbindung. (Foto: Screenshot https://bleib.gesund.de/cardlink/daz)

gesund.de möchte 99 Euro für die CardLink-Anbindung. (Foto: Screenshot https://bleib.gesund.de/cardlink/daz)


Wann kommt das CardLink-Verfahren und wie schnell gelingt es, die Technologie den öffentlichen Apotheken zur Verfügung zu stellen? Diese Fragen stellen sich derzeit viele in der Branche. Über Kosten für die Apotheke wurde allerdings bislang kaum öffentlich gesprochen. Seit dieser Woche haben gesund.de-Kunden nun ein Angebot vorliegen.

Das CardLink-Verfahren ermöglicht es, E-Rezepte ortsunabhängig mit der Versichertenkarte abzurufen. Die Karteninhaber*innen müssen sich also nicht, wie das aktuell der Fall ist, mit ihrer Karte in der Apotheke befinden, sondern können von ihrem Smart-Phone aus mit einer NFC-fähigen Versichertenkarte E-Rezepte einlösen. Hinter dem Verfahren stecken die großen Arzneimittelversender, die bekanntermaßen seit Jahren aufs E-Rezept warten, weil sei hoffen, damit endlich ein großes Stück vom Rx-Kuchen abzubekommen. Beim E-Rezept-Abruf via eGK in der Apotheke, der im Moment am meisten eingesetzten Abrufmethode, sind sie aber außen vor. Alle Hoffnungen ruhen also auf CardLink. Die finale Spezifikation wird jederzeit erwartet. Wenn dann Hersteller- und Anbieterzulassungen erteilt sind, kann es losgehen.

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Um diese Technologie auch den Vor-Ort-Apotheken zugutekommen zu lassen, positionieren sich auch alle möglichen Player im Apothekenmarkt zum Thema CardLink. Konkret braucht es dazu eine App auf den Handys der Patient*innen sowie den eHealthCardLink, der in einem Rechenzentrum läuft und sich über die Apothekensoftware und den Konnektor mit der TI verbindet und dort E-Rezepte abruft.

Was für diese Anbindung an Kosten auf die Apotheken zukommen, ist bislang noch kein großes Thema. Zumindest nicht öffentlich. Gesund.de-Kunden wissen aber nun, was auf sie zukommt. Sie haben vergangene Woche eine entsprechende Vereinbarung zur Unterzeichnung erhalten. Sie beinhaltet demnach die „Bereitstellung der für das CardLink-Verfahren notwendigen Software durch gesund.de zur Entgegennahme und Einlösung von elektronischen Verordnungen, die Pflege der Software sowie die Anbindung an das Apotheken-Cockpit zur Bedienung von Vorbestellungen“. Kosten soll das Ganze 99 Euro im Monat.

Diese Summe setzt sich zusammen aus 69 Euro für Bereitstellung und technische Instandhaltung der Vertragssoftware sowie 30 Euro für Pflege und Support (inkl. Bereitstellung technisch notwendiger Updates. Die Kosten, die Apotheken ohnehin für gesund.de haben, kommen dann on top.

Fällig wird das Geld ab dem Go-Live, also sobald die Technologie zur Verfügung steht. Das soll voraussichtlich im zweiten Quartal der Fall sein, heißt es in der Vereinbarung. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Wer braucht das?

von Rainer W. am 11.03.2024 um 9:49 Uhr

Es nimmt praktisch kein Kunde die gebotenen Apps an, von Gesund.de über CallMyApo und die ganzen anderen. 0 Nachfrage. Alle paar Wochen mal ein Bestellfax (...) über einzelne Online-Plattformen...

Das einzige was von Patienten gewünscht und genutzt wird, sind die Messenger, die die Leute eh schon am Handy haben.

Ist das nicht dieses Rezeptmakeln, das per Gesetz verboten sein sollte? Wie viele Plattformen werden versuchen, sich da an den Apotheken zu bereichern?
Wird was unternommen, um dem Blutsaugertum einhalt zu gebieten?

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