Mitgliederversammlung der Apotheker ohne Grenzen

Gesundheitsversorgung muss für alle Menschen in Deutschland zugänglich sein

Berlin - 30.04.2024, 16:45 Uhr

Mitglieder von Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V. (Foto: AoG)

Mitglieder von Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V. (Foto: AoG)


Auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung haben die Apotheker ohne Grenzen einen neuen Vorstand gewählt. Der Verein stellte zudem seinen Geschäftsbericht vor. Einnahmen und Ausgaben sanken gegenüber dem Vorjahr. Des Weiteren haben die Mitglieder erstmals eine Resolution zur Gesundheitsversorgung verabschiedet.

Die Apotheker ohne Grenzen (AoG) haben einen neuen Vorstand gewählt. Am vergangenen Samstag fand die jährliche Mitgliederversammlung statt. Dort wurde Jochen Wenzel als Erster Vorsitzender im Amt bestätigt. Auch die Zweite Vorsitzende Claudia Dirksen wurde wiedergewählt, ebenso wie Schatzmeister Ralph Bültmann. Darüber informierten die AoG am Montag in einer Pressemitteilung. 

Neben der Wahl des Vorstandes wurde auf der Mitgliederversammlung der AoG auch der jährliche Geschäftsbericht vorgestellt. Demnach erzielte der Verein im Jahr 2023 Einnahmen in Höhe von 3,3 Millionen Euro – weniger als im Vorjahr, in dem noch knapp 5 Millionen eingenommen werden konnten. Ein Großteil des Spendenaufkommens wurde mit Hilfen für die Ukraine erzielt. Aufgrund der gesunkenen Einkünfte hätten sich auch die Ausgaben reduziert, so die AoG. Im Jahr 2023 betrugen sie 2,5 Millionen Euro – im Vorjahr waren es noch 3,4 Millionen Euro. Damit wurden 2023 87 Prozent der Einnahmen für Hilfsprojekte verwendet.

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte haben die Apotheker ohne Grenzen eine Resolution zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland verabschiedet. Denn auch hierzulande haben nicht alle Zugang zum regulären Gesundheitssystem. 

In der Resolution fordert AoG staatliche Akteure und Politiker:innen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene, sowie die Zivilgesellschaft dazu auf, folgende vier Maßnahmen umzusetzen:

  • mehr finanzielle Mittel und Anlaufstellen für eine niedrigschwellige Gesundheitsversorgung
  • weniger Barrieren und Schaffen von bundeseinheitlichen Lösungen
  • mehr Datenerhebung und -auswertung von Bedarfen der Betroffenen
  • Sensibilisierung und Zugang zu Informationen

Zudem wurde auf der Mitgliederversammlung verkündet, dass die AoG ihre Nothilfe für Gaza weiterführen. Eine neue Arzneimittellieferung werde aktuell vorbereitet, dafür stünden 20.000 Euro zur Verfügung.

Unter dem Stichwort „Nothilfe Nahost“ ruft der Verein zu weiteren Spenden auf.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

„Apotheker ohne Grenzen“ berichtet über Hilfslieferungen in das Kriegsgebiet

Pharmazeutische Nothilfe für Ukraine

Pandemie, Krieg und steigende Armutszahlen

Ein Jahr voller Herausforderungen für Apotheker ohne Grenzen

Pharmazeutische Hilfe für die Ukraine

Apotheker ohne Grenzen zieht erste Bilanz

Apotheker-Hilfsorganisationen unterstützen weltweit Projekte

Denn es liegt im Geben, dass wir erhalten

Zum zweiten Jahrestag verschlechtern sich Gesundheitswesen und Infrastruktur zunehmend

Ukraine-Krieg: Die Lage verschärft sich deutlich

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.