Forderung im britischen Parlament

Kostenlose OTC-Arzneimittel für arme Patienten

Berlin - 30.05.2024, 16:00 Uhr

In britischen Apotheken könnten bald kostenlos OTC-Arzneimittel abgegeben werden. (Foto: Pond5Images)

In britischen Apotheken könnten bald kostenlos OTC-Arzneimittel abgegeben werden. (Foto: Pond5Images)


Im britischen Parlament wird die Forderung laut, OTC-Arzneimittel kostenlos an Menschen mit geringem Einkommen abzugeben. Damit sollen die Arztpraxen entlastet werden. Außerdem könnten Apotheker bald selbst Rezepte ausstellen. 

In Großbritannien fordert der Ausschuss für Gesundheits- und Sozialfürsorge (Health and Social Care Committee, HSCC) im britischen Parlament, dass zukünftig OTC-Arzneimittel für Menschen mit geringem Einkommen in Apotheken kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Das meldet das Fachportal chemistanddruggist.co.uk am heutigen Donnerstag.

Entlastung der Arztpraxen

Demnach beabsichtigt der parlamentarische Fachausschuss eine Entlastung der Arztpraxen. Menschen, die sich in einer „Lebenserhaltungskrise“ befinden, zögen es nach aktuellem Erkenntnisstand vor, bei kleinen Beschwerden zum Hausarzt zu gehen, anstatt OTC-Arzneimittel auf eigene Rechnung in der Apotheke zu kaufen, stellte der HSCC fest.

Demnach könnte im Rahmen einer Erweiterung des „Pharmacy First“-Dienstleistungsangebots die kostenlose Abgabe an arme Menschen eine Entlastung der Arztpraxen bewirken – das wiederum könnte die Kosten für das Gesundheitssystem senken.

Erweiterung von Pharmacy First

In Großbritannien wurde mit der Pharmacy-First-Strategie ein Angebot für die Behandlung von Krankheiten mit schwacher Symptomatik in Apotheken eingeführt. In Schottland soll bald auch die Krebsfrüherkennung in Apotheken möglich sein.

Der HSCC zeigt sich mit den erweiterten Kompetenzen der Apotheker*innen hoch zufrieden. Er empfiehlt, ihnen bei entsprechender Weiterbildung auch die Möglichkeit zur Rezeptausstellung zuzusprechen. Außerdem sollen Apother*innen in die Liste der medizinischen Fachkräfte aufgenommen werden, was ihnen einen Zugang zu neuen staatlichen Finanzquellen eröffnen würde.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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