Apotheker treffen Landrat

Mit dem Apotheker sparen, nicht am Apotheker!

Berlin - 23.09.2024, 12:45 Uhr

Apothekerin Bettina Wieland, Präsident Dr. Jens-Andreas Münch, Landrat Christian Tylsch und Apotheker Michael Spiegel (v.l.). (Foto: Pohl/AK-SA)

Apothekerin Bettina Wieland, Präsident Dr. Jens-Andreas Münch, Landrat Christian Tylsch und Apotheker Michael Spiegel (v.l.). (Foto: Pohl/AK-SA)


In Wittenberg haben sich Apotheker mit ihrem Landrat getroffen und ihren Unmut über die geplante Apothekenreform kundgetan. Das Treffen kam auf Bitte des Präsidenten der Landesapothekerkammer zustande. Man war sich einig: Es droht eine drastische Verschlechterung der Versorgung, wenn die Apotheke ohne Apotheker*innen Realität wird.

Die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt hat sich mit dem Landrat in Wittenberg ausgetauscht. Kammerpräsident Jens-Andreas Münch und drei weitere Apotheker*innen aus der Region trafen sich am vergangenen Donnerstag mit Landrat Christian Tylsch (CDU), um über die Lage der Apotheken und die Reformpläne aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu reden. Darüber informierte die Landesapothekerkammer am heutigen Montag in einer Pressemitteilung. Bei dem Treffen machte Münch deutlich: „Die Qualität der Versorgung der Patienten wird sich unweigerlich verschlechtern, wenn Apotheken ohne Apotheker existieren dürfen. Die Beratung bleibt auf der Strecke und somit entfällt das letzte Sicherheitsnetz in der Arzneimittelbetreuung.“

Landrat Tylsch zeigte sich besorgt über das drohende Fortschreiten des Apothekensterbens. Gerade in den ländlichen Regionen mit einem hohen Anteil älterer Menschen stünde dann nicht mehr die benötigte Beratungskompetenz für die Arzneimittelabgabe zur Verfügung.

Um dem entgegenzuwirken, sei es zwingend notwendig, die Honorare für die Apotheken zu erhöhen, gab Münch dem Landrat mit auf den Weg. Gern würde man noch mehr Verantwortung bei der Versorgung der Patient*innen übernehmen, jedoch sei dies aufgrund der prekären Finanzlage kaum möglich. Gemeinsam mit der Politik könne man nach tragfähigen Lösungen suchen: „Unser Credo ist: Spart mit dem Apotheker und nicht am Apotheker. Davon können doch schließlich alle profitieren.“


Deutsche Apotheker Zeitung
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